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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verirrten Wolken gleich, dicht über den Boden, und wo sie die Haut
berührten, fühlte sich diese feucht und klebrig an.
    Samarra hatte Conan genau
beschrieben, wo Jhandars entstehender Palast sich an jenem Tag befunden hatte,
als die Alpträume zur Wirklichkeit geworden waren. Sie wußte nicht, was er dort
finden mochte – gegen die herbeibeschworenen Kräfte kamen selbst die Schamanen
nicht an –, aber es war der einzige Ort, an dem er ihrer Meinung nach überhaupt
möglicherweise etwas finden konnte. Mitten zwischen all den Hügeln war das Land
für den Palast geebnet worden, und vor ihm endeten die zerklüfteten Hügel. Dort
mußte die gesuchte Stelle sein.
    Er eilte weiter, um eine
Steilwand herum, wo die Hälfte eines Hügels verschwunden war, und hinaus auf
den geebneten Grund – plötzlich blieb er stehen und ließ die Schultern
enttäuscht hängen.
    Vor ihm führte eine
Marmorfreitreppe zu einem Portikus mit geborstenen Säulen. Dahinter, wo der
Palast hätte stehen müssen, gähnte eine gewaltige Grube. In ihr blubberte es
bedrohlich, und roter Feuerschein stieg hoch.
    Dort konnte nichts zu finden
sein, sagte er sich. Und doch mußte es etwas geben. Samarra hatte prophezeit,
daß er durch sein Betreten des Verfluchten Landes zumindest die Möglichkeit zur
Vernichtung von Jhandar finden würde. Also mußte irgendwo in diesem
geschundenen Land etwas sein, das gegen den Zauberer benutzt werden konnte. Und
er mußte es finden!
    Ein geiferndes Brüllen ließ ihn
herumwirbeln. »Crom!« fluchte er unwillkürlich.
    Er sah sich einer Kreatur von
doppelter Mannsgröße gegenüber. Von ihrem brandigen Fleisch troff schillernder
Schleim. Aus einem einzelnen, rotleuchtenden Auge in der Mitte des Kopfes
beobachtete sie ihn mit erschreckender Intelligenz, aber auch mit gierigem
Hunger. Der gähnende Rachen mit den scharfen Zähnen und die krummen, spitzen
Krallen an den ausgestreckten Klauen ließen keinen Zweifel daran, was es sich
als Beute auserkoren hatte.
    Kaum hatte er sich diesem
Ungeheuer zugewandt, handelte Conan auch bereits. Er schwenkte das Schwert und
schrie, als beabsichtigte er anzugreifen. Die Kreatur machte sich zur Abwehr
bereit – und Conan raste zu einem Steilhang. Bei seiner Größe, hatte er
überlegt, konnte das Untier nicht so geschickt klettern wie er.
    Im Laufen schob er das Schwert
in die Scheide zurück und begann die Wand zu erklimmen. Flink wie nie zuvor,
fanden seine Finger und Zehen Halt, und er ging Risiken ein, die er sich wohl
überlegt hätte, wenn sein Verfolger ein Mensch gewesen wäre. Er hakte die
Fingernägel in Spalten, die er nicht sehen konnte, stemmte die Füße auf Stein,
der unter seinem Gewicht zu bröckeln begann, und bewegte sich mit solcher Schnelligkeit,
daß er längst weiter war, ehe der Stein ganz zerfiel. Als seine Finger
schließlich den Kamm ertasteten, schwang er sich hoch und streckte sich
schweratmend aus.
    Eine schleimbedeckte Klaue
krallte sich eine Handbreit neben ihm in den Kamm. Fluchend rollte Conan auf
die Füße, und schon hielt er das Schwert wieder in der Hand. Als sich das Auge
über den Wandrand schob, erblickte ihn das Ungeheuer und brüllte. Es streckte
die freie Klaue nach ihm aus, statt sich erst hochzuziehen. Blanker Stahl blitzte
im Bogen durch die Luft und trennte die Klauenhand ab, die sich am Rand
festklammerte. Mit grauenvollem Gebrüll stürzte das Ungeheuer hinunter in die
stinkenden Schwaden. Sein Aufprall erschütterte den verstümmelten Hügel, daß
Conan es durch die Stiefelsohlen spürte.
    Die abgehackte Klaue, die
schwach glühte, krallte sich immer noch in das Gestein. Leuchtender Schleim
tropfte wie Blut aus ihr. Nach dem, was er in Aghrapur erlebt hatte, war Conan
zutiefst erleichtert, daß sie sich nicht aus eigener Kraft bewegte. Mit der
Schwertspitze stieß er sie hinunter in die Dunstschwaden.
    Selbst durch die dunstige
Düsternis waren die geborstenen Säulen von Jhandars Palast zu sehen, denn aus
dieser Höhe hoben sie sich vom feurigen Glühen aus der Grube ab. Er sah jedoch
keinen Sinn darin, dorthin zurückzukehren. Er mußte anderswo suchen. So
kletterte er die kaum weniger steile Wand auf der anderen Seite des Hügels
hinunter, sprang über klaffende Spalten, die kreuz und quer verliefen, bog um
Felsblöcke herum, die mit feinen Rissen durchzogen waren, und war plötzlich
mitten in stinkenden grauen Schwaden, aus denen er genauso plötzlich wieder
auftauchte.
    Hinter und hoch über ihm rollten
Steine herab. Die

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