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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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von
dem kurzen Weg durch den Sturm auf ihm, er fröstelte und beobachtete Conan aus
den Augenwinkeln.
    Der riesenhafte Cimmerier saß
auf einer Bank wie auf einem Pferd und streckte das Breitschwert aus, so daß
der Laternenschein auf der Klinge blitzte. »Wie bist du hierhergekommen,
Bayan?«
    »Ich machte einen kleinen
Spaziergang von unserem Schiff aus, da fiel ich diesen Halunken in die Hände.
Es gibt einen Kodex zwischen Seeleuten, aber sie ketteten mich trotzdem an die
Ruderbank.« Er hob den Kopf lang genug, um den gefesselten Kapitän anspucken zu
können. »Und als ich protestierte, peitschten sie mich aus!«
    »Was ist auf der Schaumtänzerin passiert? Du bist nicht einfach spazierengegangen.« Der drahtige Mann
verlagerte sein Gewicht, daß die Eisen um sein Fußgelenk klirrten, aber er
schwieg. »Du wirst reden, und wenn ich Akeba seine Eisen für dich erhitzen
lassen muß.« Der Turaner blinzelte erstaunt, dann schnitt er eine wilde
Grimasse. Bayan benetzte die Lippen. »Und du wirst die Wahrheit sagen!« fuhr
Conan fort. »Der alte Mann ist ein Weissager, er erkennt es, wenn du lügst.«
Conan hob sein Schwert, als begutachtete er die Schneide. »Die erste Lüge
kostet dich eine Hand, die zweite einen Fuß, dann … Wie viele Lügen
verkraftest du? Drei? Vier? Ganz sicher nicht mehr.«
    Bayan hielt flüchtig dem Blick
aus den gletscherblauen Augen stand, dann überschlugen sich seine Worte
förmlich: »Ein Mann kam zum Schiff, ein Mann mit gelber Haut und Augen, die
einem das Herz in der Brust erfrieren lassen konnten. Er hatte deine – deine
Frau bei sich, und bot hundert Goldstücke für eine schnelle Rückkehr nach
Aghrapur. Er sagte, sein Schiff sei beschädigt und er wisse, daß die Schaumtänzerin schneller ist. Er machte sich gar nicht die Mühe zu leugnen, daß er
versucht hatte, uns zu versenken. Muktar war es leid auf euch zu warten, und
als dieser Gelbe mit der Frau ankam, zweifelte niemand, daß ihr alle tot seid,
und es schien ein gutes Geschäft zu sein …«
    »Nicht so hastig!« befahl Conan
scharf. »Ist Yasbet unverletzt?«
    Bayan schluckte hart. »Ich – ich
weiß es nicht. Bei Mitra und Dagon schwöre ich, daß er keine Hand gegen sie
erhob. Sie war jedenfalls am Leben, als ich wegging. Muktar gab ein Zeichen,
müßt ihr wissen, daraufhin stürzten Tewfik, Marantes und ich uns mit den
Dolchen auf den Fremden. Die beiden anderen tötete er, ehe auch nur einer von
uns blinzeln konnte. Er berührte sie bloß, und schon waren sie tot. Und dann
verlangte er von Muktar, daß er mir die Kehle durchschneide. Beweis für seinen
künftigen guten Willen, nannte er es. Und die feiste Ausgeburt einer stinkenden
Ziege hätte es auch getan! Ich habe es Muktar am Gesicht angesehen, und deshalb
rannte ich. Ich hoffe, er ist in diesem verfluchten Sturm ertrunken. Ich bete
darum, daß er und die Schaumtänzerin am Meeresboden liegen.«
    »Ein unbedacht ausgewähltes
Gebet«, knirschte Conan zwischen den Zähnen. »Yasbet ist auf dem Schiff!« Mit
einem verzweifelten Wimmern sank Bayan vor dem Cimmerier auf die Knie. »Bring
ihn dorthin zurück, woher du ihn geholt hast!« befahl Conan grimmig. Tamur riß
den drahtigen Seemann auf die Füße. Der Cimmerier blickte ihnen nach, ehe er
sich dem Kapitän zuwandte. »Ist die Galeere zu schwer beschädigt, um auf Fahrt
zu gehen?«
    Der Hakennasige hatte mit
offenem Mund dagelegen und Bayan zugehört. Jetzt schnaubte er: »Nur ein
Schmutzfresser würde das annehmen! Wenn der Sturm vorbei ist, brauche ich nicht
mehr als einen halben Tag, um sie wieder instandzusetzen, dann segle ich sie
durch die ganze Vilayet und zwar bei jedem Wetter!«
    »Die nötigen
Instandsetzungsarbeiten werdet ihr auf See machen«, bestimmte Conan. »Und wir
brechen auf, sobald dieser Sturm soweit nachläßt, daß wir von diesem Strand
fortkommen, ohne zu Splitter zerschmettert zu werden.« Der Kapitän öffnete den
Mund, da drückte der Cimmerier ihm ganz leicht die Schwertspitze an die Kehle.
»Vielleicht möchte einer dieser drei gern Kapitän werden?«
    Die Augen des Hakennasigen
drohten aus den Höhlen zu quellen, und sein Mund arbeitete stumm. Schließlich
sagte er. »Ich werde es tun. Es ist zwar wahrscheinlich, daß wir alle
ertrinken, aber ich werde es tun.«
    Conan nickte. Er hatte nichts
anderes erwartet. Jeder Augenblick brachte Yasbet näher zu Jhandar. Der Sturm,
der gegen die Schiffshülle trommelte, schien des Zauberers Namen zu echoen:
»Jhandar! Jhandar! Jhandar!«

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