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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gewand, als wolle er es glattziehen, und
fuhr durch sein schütteres Haar. »Eure Auseinandersetzungen mit dem Unrat von
Ianthe interessieren mich nicht. Und meine hübsche Tivia ist zu zart, daß man
sie mit Eurem Gerede von Raufereien erschrecken dürfte und mit Eurer
blutbesudelten Klinge. Geht jetzt, dann werde ich versuchen, Euer unerhörtes
Benehmen zu vergessen.«
    »Lord
Timeon«, sagte Conan mit betonter Ruhe und Geduld. »Wenn jemand Euch etwas
antun will, würde er sehr wohl zunächst versuchen, mich aus dem Weg zu räumen.
Graf Tiberio fand vergangene Nacht den Tod durch Meuchlers Hand. Ich werde
Wachen vor Eurer Tür aufstellen und im Garten unter Eurem Fenster.«
    Die
wäßrig blauen Augen des dicken Edelmanns flogen erneut zu dem Mädchen. »Ihr
werdet nichts dergleichen tun! Tiberio nahm sich selbst das Leben, hörte ich.
Und was Meuchler betrifft …« Er trat zu dem Tisch, auf dem sein Schwert lag,
warf die Hülle in eine Ecke und stellte sich mit der Klinge in der Hand zur
Schau. »… sollte es irgendwelchen gelingen, Eurer Wachsamkeit zu entgehen,
kümmere ich mich selbst um sie. Und jetzt geht! Ich habe …« Sein Blick galt
nun unverhohlen dem schlanken Mädchen, das immer noch erfolglos die Blöße zu
bedecken suchte. »… mich um einige Dinge zu kümmern.«
    Widerstrebend
verließ Conan mit höflicher Verbeugung das Gemach. Kaum hatte er die Tür hinter
sich geschlossen, knurrte er: »Dieser schmierige Talgsack! Ein altes Weib mit
einem Reisigbesen könnte ihn durch jeden Korridor des Palasts jagen!«
    »Was
sollen wir tun?« fragte Machaon. »Wenn er Wachen ablehnt …«
    »Wir
bewachen ihn trotzdem«, schnaubte Conan. »Er kann sich jeder Gefahr, die er nur
will, aussetzen, solange wir ihn beschützen und solange er damit eine Frau
beeindrucken kann, aber wir dürfen nicht zulassen, daß er stirbt. Teile zwei
Männer für den Garten ein und postiere sie so, daß er sie vom Fenster aus nicht
entdeckt. Und einen Posten an jedem Ende dieses Korridors, um die Ecke herum,
wo sie sich zu verstecken vermögen, wenn Timeon sein Gemach verläßt, aber so,
daß sie seine Tür im Auge behalten können.«
    »Ich
werde mich darum kümmern.« Der narbige Krieger blickte auf den Sack. »Was
trägst du denn da mit dir herum?«
    Jetzt
erst wurde Conan bewußt, daß er die Statuette im Sack immer noch unter den Arm
geklemmt hatte. In seiner Eile, zu Timeon zu gelangen, hatte er nicht mehr an
sie gedacht. Und jetzt fragte er sich, ob die Männer, die ihn zu überfallen
versuchten – da sie sich ja offenbar doch nicht einen Weg zum Baron hatten
freimachen wollen –, nicht vielleicht hinter der Statuette hergewesen waren.
Immerhin waren ja schon zuvor zwei bereit gewesen, für sie zu töten und zu
sterben. Und für sie war sie Gold wert gewesen. Es schien das beste zu sein,
erst einmal das Warum herauszufinden, ehe er Machaon ein Geschenk machte, für
das andere bereit waren zu töten.
    »Etwas,
das ich in der Stadt kaufte«, antwortete er. »Laß die Posten sofort aufstellen.
Ich möchte keine Risiken eingehen, falls ich doch mit meiner ersten Vermutung
recht hatte.«
    »Mit
der ersten?« echote Machaon verständnislos, aber Conan hatte ihm bereits den
Rücken zugewandt.
    Die
Kammer, die Conan für sich bekommen hatte, war geräumig, und – so wie Timeon es
sah – passend für einen Söldnerhauptmann. Die Wandbehänge waren von zweiter
Güte, die Lampen aus Zinn und Messing, nicht aus Silber und Gold, und der
teppichlose Boden war aus einfachen roten Fliesen. Zwei Bogenfenster boten
Aussicht auf den um drei Stockwerke tiefer liegenden Garten, doch Balkon gab es
keinen. Aber das große Bett war mit Gänsedaunen gefüllt, und die Tische und
Stühle, zwar aus einfachem lackierten Holz, waren stabil genug für sein Gewicht
und nicht wie die zerbrechlichen, vergoldeten Möbelstücke in den Gemächern für
vornehme Gäste.
    Der
Cimmerier warf den groben Sack zur Seite und stellte die Bronzestatuette auf
den Tisch. Sie wirkte geradezu bösartig und fast, als lebte sie – als lebte sie
und wäre bereit, mit Klauen und Zähnen zu reißen. Der Mann, der sie hergestellt
hatte, war ein echter Künstler. Und ganz sicher mit dem Bösen vertraut, dachte
Conan, denn sonst hätte er nicht soviel Böses in seine Schöpfung legen können.
    Conan
zog seinen Dolch und klopfte mit dem Griff auf die Figur. Sie war bestimmt
nicht hohl, also konnten keine Edelsteine in ihr verborgen sein. Auch fühlte
sie sich nicht an, als

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