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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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–, öffnete den Beutel und breitete seinen Inhalt auf dem Tisch aus.
»Wie Ihr seht, meine Lady, habe ich diesmal sehr viel und alles sehr wertvoll.«
    Eine
schmale bleiche Hand streckte sich aus dem Umhang und betastete, was er
gebracht hatte, Stück um Stück. Die Messingplatte mit dem eingearbeiteten Kopf
des Dämons, der sie so faszinierte, schob sie verächtlich zur Seite. Galbro
bemühte sich, seine Enttäuschung nicht zu zeigen. Leandros hatte wahrhaftig
schwer daran gearbeitet, aber in letzter Zeit kaufte sie nur noch wenige der
Fälschungen des Corinthiers. Drei Fragmente eines schmutzigen, zerrissenen
Manuskripts studierte sie sorgfältig und schob sie schließlich zur anderen
Seite. Auf einer Tonbüste, die vom Alter so verwittert war, daß er nicht einmal
hatte sicher sein können, ob sie tatsächlich eine der von ihr gewünschten
Kreaturen war, blieben ihre Finger eine Weile ruhen, dann schob sie sie zu dem
Manuskript.
    »Zwei
Goldstücke«, sagte sie schließlich ruhig, als sie alles begutachtet hatte.
»Eines für die Büste, das andere für die Schriftstücke. Sie sind nur
Abschriften jener, die ich bereits besitze.«
    Ein
Goldstück für die Büste war gut – er hatte nicht mehr als ein paar Kupferstücke
dafür erwartet –, bei den Fragmenten hatte er jedoch mit zwei für jedes
gerechnet. »Aber meine Lady«, winselte er. »Ich kann Euch nur bringen, was ich
finde. Ich vermag solche Schriften nicht zu lesen und weiß auch nicht, ob Ihr
sie bereits habt oder nicht. Ihr könnt Euch ja die Schwierigkeiten und Ausgaben
nicht vorstellen, die sich mir durch meine Dienste für Euch ergeben. Fünf
meiner Männer getötet! Hohe Kosten für Diebstähle. Männer …«
    »Fünf
Tote?« Ihre Stimme zischte wie ein Peitschenhieb, obgleich sie sie nicht
erhoben hatte.
    Er
wand sich unter ihrem Blick, Schweiß rann ihm über das Gesicht. Diese kalte
Frau hatte wenig Verständnis für Mißerfolge, das wußte er, und noch weniger für
jemanden, der Aufmerksamkeit auf sich lenkte, indem er Leichen auf den Straßen
herumliegen ließ. Dafür hatte er Baraca als Beispiel. Der Kothier war an den
Füßen hängend gefunden worden, die Haut sorgfältig abgezogen, aber noch am
Leben – noch viele Stunden lang schreiend.
    »Was
hast du angestellt, daß du gleich fünf Männer verloren hast, Galbro?« Ihre
leisen Worte waren wie Dolchstiche.
    »Nichts,
meine Lady. Eine persönliche Sache. Ich hätte sie nicht erwähnen sollen.
Verzeiht mir, meine Lady, bitte.«
    »Dummkopf!
Deine Lügen sind durchsichtig. Wisse, der Gott, dem ich diene und dem du durch
mich dienst, gibt mir die Macht über Schmerzen.« Sie sprach Worte, die sein
Verstand nicht zu verstehen wünschte. Ihre Hand schrieb Zeichen in die Luft
zwischen ihnen.
    Blendendes
Licht blitzte hinter seinen Augen, und schier unerträgliche Qualen durchzogen
ihn. Jeder Muskel in seinem Körper wand und verkrampfte sich. Hilflos stürzte
er, alles an ihm zitterte, und er krümmte sich, bis nur sein Kopf und die
trommelnden Fersen den Boden berührten. Er wollte seinen Schmerz
hinausschreien, doch seine zugeschnürte Kehle ließ keinen Laut hindurch, ja
nicht einmal mehr den Atem. Schwarze Schleier schoben sich ihm vor die Augen,
und wortlos brüllte er nach dem Tod oder irgend etwas, das ihn von diesen
übermächtigen Schmerzen befreien würde.
    Plötzlich
schwand die Pein, und er brach zu einem schluchzenden Häufchen Elend zusammen.
    »Nicht
einmal der Tod kann dich retten«, flüsterte die Frau. »Denn das Reich des Todes
ist nur eines von denen, die meinem Herrn unterstehen. Sieh her!« Wieder sprach
sie Worte, die in seinem Kopf brannten.
    Bittend
schaute er zu ihr hoch, versuchte sie anzuflehen, doch die Worte blieben ihm im
Hals stecken. Er wußte, daß die Adler tot, ausgestopft waren, er hatte sie
berührt. Doch nun breiteten sie die Schwingen aus. Einer stieß einen schrillen
Schrei hervor. Der andere flog von seiner Sitzstange zum Tisch, und seine
Krallen bohrten sich in die Platte. Er legte den Kopf schräg und begutachtete
Galbro, als wäre er ein Kaninchen. Unaufhaltsam rannen dem Mann Tränen über die
schmalen Wangen.
    »Auf
mein Wort hin würden sie dich in Stücke reißen«, sagte die Vermummte. »Sprich
jetzt und verheimliche mir nichts!«
    Galbro
begann zu berichten. Worte sprudelten aus seinem Mund wie Wasser aus einem
Springbrunnen. In den kleinsten Einzelheiten beschrieb er die Bronzefigur. Er
erzählte, wie er davon erfahren hatte, und von seinen

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