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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Landes,
hatte nicht beabsichtigt, irgendeinem Fremden, einem Barbaren noch dazu,
irgendwelche Auskunft zu geben – hatte er erfahren, daß der Graf sich als Gast
des Königs in dessen Palast aufhielt. König Valdric unterhielt sich gern mit
Antimides und behauptete, das sei bessere Medizin als alles, was sein Ärzte und
Zauberer ihm zu mischen vermochten. Lord Antimides würde noch einige Tage im
Königspalast bleiben. Es war erstaunlich, wie gesprächig der Haushofmeister
geworden war, nachdem eine Prankenhand ihn am Schlafittchen gepackt und
hochgehoben hatte, bis seine Samtschuhe über dem Boden baumelten.
    Der
Königspalast glich eher einer Festung als den Marmor- und Alabasterbauwerken,
die die Edlen sich in der Stadt errichtet hatten. Es war kein Zufall, daß der
König hinter dicken Granitmauern lebte, während seine Höflinge ihre Zeit in der
Stadt in Palästen verbrachten, die zum Vergnügen, nicht zur Verteidigung
geschaffen waren. Mehr als einmal hatte ein König auf dem Thron von Ophir gesessen,
der sich manchmal sogar vor seinen eigenen Edlen hatte schützen müssen. Da
letztere keine eigenen Festungen in Ianthe besaßen, war ihnen nie etwas anderes
übriggeblieben, als aus der Stadt zu flüchten und sie dem König zu überlassen.
Und da Ianthe der Schlüssel war, der die Krone sicherte, hieß es, daß wer immer
den Königspalast hielt, auch Ophir hielt.
    Die
Wachen an dem hohen Turmtor vor dem Königspalast blickten Conan entgegen. Ein
dickwanstiger Sergeant, dem der modische Spitzbart, wie er gerade unter den
Edlen üblich war, unter dem Kinn wackelte, hob Halt gebietend eine Hand.
    »Was
ist denn das?« fragte er verblüfft. »Wollt ihr Söldner uns jetzt vielleicht gar
eure abgelegten Dirnen überlassen?« Grinsend blickte er über die Schulter zu
seinen mit Lanzen bewaffneten Männern. »Fort mit dir! Der Königspalast ist
nicht der richtige Ort für Orgien. Und wenn ihr eure Weiber schon verschnüren
müßt, dann haltet sie zumindest den Augen der Armee fern, sonst sehen wir uns
gezwungen einzuschreiten.«
    »Sie
ist ein Geschenk für Graf Antimides«, erklärte Conan und bemühte sich um ein
verschwörerisches Zwinkern. »Ein hübsches Spielzeug von meinem Auftraggeber.
Vielleicht will er sich die Gunst des Grafen sichern.« Tivia wand sich so
heftig sie konnte, und unverständliche Laute drangen durch den Knebel.
    »Es
scheint ihr aber nicht zu gefallen.« Der Sergeant grinste.
    Conan
grinste zurück. »Ich wette, Lord Antimides wird mit ihr umzugehen wissen, ob es
ihr nun gefällt oder nicht.«
    »Das
wird er sicher. Warte hier.« Mit vor Lachen hüpfendem Bauch verschwand der
Soldat durch das Tor. Kurz darauf kehrte er mit einem schlanken Mann zurück,
dessen Haar mit Grau durchzogen war und der einen Waffenrock in Gold und Grün –
Antimides’ Farben – trug.
    Der
schlanke Mann bedachte den riesenhaften Cimmerier mit einem hochmütigen Blick.
»Ich bin Ludovic«, sagte er scharf. »Graf Antimides’ Kammerherr. Ihr wollt den
Grafen sprechen? Wer seid ihr?« Er achtete nicht auf Conans Last.
    »Ich
bin Conan von Cimmerien, Hauptmann der Freien Kompanie in Baron Timeons
Diensten.«
    Ludovic
strich sich mit einem Finger nachdenklich durch den Bart, dann wanderte sein
Blick über die sich windende Vermummte auf Conans Schulter, und er nickte.
»Folgt mir«, befahl er. »Vielleicht kann der Graf eine kurze Weile für Euch
entbehren.«
    Conans
Gesicht verfinsterte sich. Dieses höfische Getue drehte ihm den Magen um. Stumm
folgte er dem Mann unter dem Fallgatter hindurch ins Innere.
    Zwar
eine Festung von außen, war die Residenz des Königs doch von innen ein Palast.
Schimmernd weiße Marmorwände, bunte Mosaikfußböden, kannelierte
Alabastersäulen; goldene Lampen, die von hohen, mit Bildern aus der glorreichen
Geschichte Ophirs bemalten Gewölben hingen; Gärten, von schattigen Wandelhallen
umgeben und voll von seltenen Blumen aus allen Ecken der Welt; Höfe mit
Grünstein gepflastert, wo Hofdamen in durchsichtigen Gewändern, die kaum etwas
von ihren Rundungen verbargen, weiße Finger in das sprudelnde Wasser prächtiger
Springbrunnen streckten.
    Den
beiden Männern folgten Kichern, Flüstern und Blicke, die hauptsächlich dem
riesenhaften Cimmerier mit seiner seltsamen Last auf der breiten Schulter
galten. Hier scheute sich niemand, seine Neugier offen zu zeigen und sich über
das Ungewöhnliche zu unterhalten. Glutäugige hochgeborene Damen fragten laut,
welchen Spaß es doch bereiten

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