Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
wohl kaum als
Untat gerechnet werden, einen Toren wie Timeon zu töten.«
    »Sie
dem Gericht zu übergeben, wird uns nichts nutzen«, sagte Conan. Er wünschte
sich, er könnte das Gespräch mit Machaon und Narus allein fortsetzen, aber die
Tür stand offen und der größte Teil der Kompanie hatte sich auf den Korridor
gedrängt. Schloß er sie jetzt aus, blieben vielleicht nicht mehr als ein
Dutzend übrig, wenn er sie wieder öffnete. Er holte tief Luft. »Wir haben
unseren Arbeitgeber an einen Meuchler verloren. Üblicherweise ist das das Ende
einer Freien Kompanie.« Unsicheres Gemurmel wurde auf dem Gang laut. So hob er
die Stimme fast zu einem Brüllen. »Üblicherweise, sagte ich. Aber Timeon
unterstützte Graf Antimides in seinem Bemühen, Valdrics Nachfolge anzutreten.
Vielleicht können wir in seine Dienste treten, wenn wir ihm die Mörderin
übergeben.« Es war zumindest eine Chance, dachte er. Antimides mochte ihnen
allein schon deshalb eine Anstellung verschaffen, damit seine Ambitionen geheim
blieben.
    »Antimides?«
Zweifel klang aus Machaons Stimme. »Cimmerier, man sagt, er sei einer der
wenigen Edlen, die nach Valdrics Tod nicht auf den Thron aus sind!« Vom
Gang war bestätigendes Murmeln zu hören.
    »Timeons
Zunge war etwas zu locker, wenn er getrunken hatte«, entgegnete Conan. »Er
sprach von Antimides’ Gerissenheit, die alle täuschte, und davon, daß er einer
der mächtigsten Edlen von Ophir sein würde, sobald Antimides auf dem Thron
säße.«
    »So
ist es also.« Machaon nickte. »Aber wird Antimides uns in seinen Dienst nehmen?
Wenn er vortäuscht, den Thronstreitigkeiten fernzustehen, würde er mit einer
Freien Kompanie Argwohn erregen.«
    »Er
wird uns nehmen«, sagte Conan mit mehr Zuversicht, als er verspürte. »Oder er
wird uns anderswo unterbringen. Darauf könnte ich schwören!« Außerdem, dachte
er, ist es der einzige Weg, der uns offensteht.
    »Dieser
Alterungszauber«, fiel Narus plötzlich ein. »Er erscheint mir eine seltsame Art
von Zauber zu sein, selbst für so merkwürdige Leute, wie Hexer es angeblich
sind. Wo hast du ihn denn gelernt?«
    »Daran
ist der Käse schuld«, antwortete Boros kichernd. »Als ich jung war, hatte ich
eine Vorliebe für gutgereiften Käse. Also erfand ich einen Zauber, frischen
Käse altern zu lassen. Weil ich meine Zeit daran vergeudete, peitschte mein
Herr mich aus. Um ehrlich zu sein, ich bezweifle, daß er bei Menschen überhaupt
eine Wirkung haben würde.«
    »Du
hast mich hereingelegt!« kreischte Tivia. »Sohn einer räudigen Hündin!« Die
Finger zu Krallen verzerrt, warf sie sich auf den Bärtigen. Conan packte sie an
den Armen, aber sie versuchte weiterhin, an den Alten heranzukommen, der sie
verblüfft anstarrte. »Ich kratze dir die Augen aus, verfluchter Schwindler.
Häßliches Gezücht eines Mistkäfer! Ich schneide dir die Männlichkeit in Scheiben
ab! Deine Mutter war eine dem Trunk ergebene Hure, und dein Vater ein
verseuchter Ziegenbock!«
    »Holt
mir einen Strick, damit ich ihr die Hände fesseln kann«, bat Conan. »Und einen
Knebel!« fügte er hinzu. Ihr Gezeter wurde so obszön, daß Machaon ihr voll Interesse
zuhörte. Der Cimmerier funkelte Narus an, daß dieser sich beeilte, das
Gewünschte zu besorgen. Es hätte ihm gerade noch gefehlt, ein kreischendes
Mädchen durch die Straßen schleppen zu müssen. Narus kehrte mit Stoffstreifen
zurück. Vor sich hinmurmelnd, fesselte Conan die sich wehrende Gefangene.

7.
     
     
    Conan
lenkte nur wenige Blicke auf sich, als er durch Ianthe eilte, und das trotz der
sich windenden, vermummten Frau, die er sich über eine Schulter geworfen hatte
– oder vielleicht gerade wegen der Frau. Auf den Straßen der Hauptstadt, in der
Furcht und Argwohn herrschten, wollte niemand sich in etwas einmischen, das zur
Verwicklung in Streitigkeiten außerhalb der Mauer führen konnte. Eine
Entführung oder einen Mord vor ihren Augen sahen sie nicht, das heißt, sie
blickten hastig in eine andere Richtung und wichen in weitem Bogen aus. Wer der
junge Riese war, oder weshalb er eine Frau wie einen Mehlsack schleppte, wollte
gar niemand wissen, denn das könnte sich als gefährlich herausstellen, ja es konnte
schon gefährlich sein, auch nur Neugier zu zeigen. Diesmal widmete niemand dem
Cimmerier noch seiner Bürde einen näheren Blick.
    Er
war bereits in Antimides’ Palast gewesen. Mit einigem Aufwand – denn der
wohlgenährte Haushofmeister, auf seine Art so stolz wie ein Edler des

Weitere Kostenlose Bücher