Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
die Plötzlichkeit der Geschehnisse zu verwirren. »Das kannst du
doch nicht ernst meinen, Synelle?« fragte er ungläubig. »Was hättest du denn
für eine Verwendung für solche Männer? Du schmeißt mit dem Gold um dich wie ein
dummes kleines Mädchen!«
    »Sind
meine Besitztümer nicht genauso gefährdet, durch Banditenüberfälle, meine ich,
wie die anderer, nun da die Armee nur noch die Stadt beschützt? Außerdem«,
fügte sie hinzu, mit einem betörenden Blick auf Conan, »gefallen mir seine
breiten Schultern.« Ihre Stimme wurde hart: »Oder verweigerst du mir das Recht,
Söldner in meine Dienste zu nehmen?«
    »Frauen,
die glauben, Schutz zu brauchen, sollten sich mit einem Mann zusammentun, der
ihn bieten kann!« erwiderte Antimides heftig.
    »Genau
das habe ich ja.« Ihre kriegerische Stimmung verwandelte sich in Heiterkeit.
»Kommt mit, Conan. Wir sind hier fertig.«
    Conan
folgte ihr aus dem Saal, und ein Antimides, der sich vor Wut kaum noch zu
beherrschen vermochte, blieb zurück.
    Auf
dem Korridor drehte sie sich plötzlich um, offenbar, um etwas zu sagen. Conan,
der es nicht erwartet hatte, rannte sie fast um. Einen Augenblick blieb sie
stehen, ihre Worte abwägend, und blickte mit großen dunklen Augen zu ihm hoch.
»Nie bin ich je einem solchen Mann begegnet«, flüsterte sie wie zu sich selbst.
»Könntet Ihr der sein, der …« Sie verstummte, doch sie blickte ihn weiter wie
gebannt an.
    Ein
verstehendes Lächeln huschte über Conans Züge. Im Saal war er nicht sicher
gewesen, ob sie sich wirklich für ihn interessierte, oder ob sie es nur
Antimides’ wegen vortäuschte. Nun jedoch zweifelte er nicht mehr. Er hob sie in
die Arme und küßte sie. Sie erwiderte seinen Kuß mit feurigen Lippen, nahm sein
Gesicht in beide Hände und preßte sich an ihn.
    Abrupt
wich sie zurück. Entsetzen sprach aus ihren Augen, und sie schlug ihm die Hand
auf die Wange. »Laßt mich los!« rief sie. »Ihr vergeßt Euch!«
    Verwirrt
stellte er sie auf den Boden. Sie machte hastig zwei Schritte zurück und
drückte eine zitternde Hand auf die Lippen.
    »Verzeiht,
meine Lady«, entschuldigte er sich gedehnt. Trieb sie ihr Spielchen mit ihm?
    »Ich
kann es nicht dulden!« Sie atmete heftig. »Ich kann es nicht.« Langsam gewann
sie ihre Fassung zurück, und als sie fortfuhr, war ihre Stimme so kalt wie im
Saal, Antimides gegenüber. »Ich werde den Vorfall vergessen, und das rate ich
auch Euch! Ich habe ein Haus in der Kronstraße, dort könnt Ihr Eure Kompanie
einquartieren. Im Hof findet Ihr auch Stallungen für Eure Pferde. Laßt Euch den
Weg dorthin zeigen und wartet auf meine Anweisungen. Und vergeßt, was geschah,
Barbar, wenn Euch das Leben lieb ist!«
    Wußten
Frauen eigentlich was sie wollten? fragte sich Conan, während er ihr
nachblickte, als sie mit stolzer Haltung den Korridor weiterging. Wie konnten
sie da erwarten, daß die Männer sie verstanden? Sein Ärger hielt jedoch nicht
lange an. Immerhin war es ihm gelungen, seine Kompanie zu retten, für eine
Weile zumindest, und was konnte man mehr verlangen? Nun brauchte er seine
Männer nur noch zu überzeugen, daß es keine Schande war, in den Dienst einer
Frau zu treten. Mit diesen Gedanken beschäftigt, suchte er einen Weg aus dem
Palast.

8.
     
     
    Die
dicken Mauern und mächtigen Außentürme des Königspalastes standen seit
Jahrhunderten unverändert, doch im Innern hatte jede Dynastie irgend etwas
umgebaut, bis das Ganze schließlich zu einem wahren Labyrinth von Korridoren
und Gärten geworden war. Conan hatte bald das Gefühl, durch alle gekommen zu
sein, doch noch immer hatte er das Wachtturmtor nicht wiedergefunden.
    Diener
eilten ohne anzuhalten durch die Gänge, um ihre Aufträge auszuführen, so daß
der Barbar in der abgenützten Rüstung sie nicht nach dem Weg fragen konnte. Sie
waren fast so hochmütig wie die Höflinge, die sich in den Gärten um die
Springbrunnen vergnügten, und die höflichen Fragen nach dem Weg, mit denen er
sich an die prunkvoll Gekleideten wandte, brachten ihm außer spöttischen
Bemerkungen nichts ein. Ein paarmal war er nahe daran, sich mit dem Schwert
Achtung zu verschaffen. Die feinen, gelangweilten Damen bedachten ihn mit
betörendem Lächeln, ja selbst Angeboten, die nicht weniger eindeutig als die
von Straßendirnen waren. Vielleicht wäre er sogar auf sie eingegangen, wäre er
nicht so in Eile gewesen, zu seinen Männern zurückzukommen. Doch selbst diese
willigen Frauen amüsierten sich über seine

Weitere Kostenlose Bücher