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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Mund wäßrig machten. Beide waren mit
je einem makellosen Rubin, größer als das obere Daumenglied eines kräftigen
Mannes, und mit Saphiren und schwarzen Opalen besetzt. In der Wüste forderten
die Diebe einander heraus, dieses Geschmeide zu stehlen, obwohl sie genau
wußten, daß bisher noch jeder, der es versuchte, den Tod gefunden hatte – den
einzigen, der nicht unter den Speeren von Lady Jondras Wächtern gefallen war,
hatten ihre eigenen Pfeile in die Augen getroffen. Man erzählte sich, sie sei
wütender darüber gewesen, daß der Dieb ihre Gemächer betreten hatte, während
sie ein Bad nahm, als über seinen stümperhaften Versuch, die Kleinode zu
stehlen.
    Conan wollte dem Zug gerade
ausweichen, als die noch etwa fünf Schritt entfernten Speerträger ihre Waffen
stoßbereit senkten. Sie verlangsamten ihre Schritte nicht, sondern kamen näher,
als wären sie überzeugt, daß allein die Drohung ihn verjagen würde.
    Der riesenhafte Cimmerier verzog
grimmig das Gesicht. Hielten sie ihn für einen Hund, den sie bloß zu
verscheuchen brauchten? Der jugendliche Stolz, der in den vergangenen Tagen
ohnehin leicht angeschlagen war, härtete sich. Conan richtete sich hoch auf,
und seine Hand legte sich um den lederumwickelten Griff seines Breitschwerts.
Die Menge an beiden Straßenseiten verstummte abrupt.
    Die Speerträger blinzelten
ungläubig, als sie sahen, daß der junge Riese nicht wich. Immer wurden die
Straßen für ihre Herrin freigemacht, dafür genügte gewöhnlich der
Trommelschlag, und selten war mehr als das näherkommende Glitzern der
Speerspitzen nötig. Beiden Kriegern wurde gleichzeitig bewußt, daß dies kein
einfacher Lehrling war, der sich allein durch ihren Anblick vertreiben ließ.
Sie hielten an und duckten sich zum Speerstoß.
    Der Trommler, der ganz mit
seinem Instrument beschäftigt gewesen war, marschierte achtlos trommelnd
weiter, bis er sich plötzlich zwischen den beiden Speerträgern befand. Da
schienen seine Trommelstöcke zu erstarren, während seine Augen verzweifelt
einen Ausweg suchten. Die drei bildeten eine Barrikade, die zwangsläufig den
ganzen Zug zum Halt brachte: zuerst die Jäger in Kettenrüstung, dann die Reiter
und schließlich den Rest.
    Plötzlich wurde Conan sich der
Lächerlichkeit dieser Situation bewußt, und trotz allem hätte er am liebsten
laut gelacht. Er fragte sich, wie er es nur immer wieder fertigbrachte, in eine
solche Lage zu geraten.
    »He du«, rief eine rauchige
Frauenstimme. »Du, mit dem Schwert!« Conan blickte hoch und sah, daß Lady
Jondra ihn über die Köpfe ihrer Speerträger und Bogenschützen musterte. »Wenn
du Zurat und Tamal so ohne weiteres aufhalten kannst, fürchtest du dich
vermutlich auch nicht vor einem Löwen. Ich kann immer Männer brauchen, und
wahrhaftig gibt es in Shadizar nur wenige, die wirklich Männer sind. Ich nehme
dich in meinen Dienst.«
    Ein hochgewachsener Mann mit
Geiergesicht, der neben ihr ritt, öffnete verärgert den Mund, aber sie brachte
ihn mit gebieterischer Geste zum Schweigen. »Nun, was meinst du dazu? Du hast
die Schultern für einen Speerträger.«
    Nun konnte Conan sein Lachen
nicht mehr zurückhalten, ohne daß darunter seine Wachsamkeit litt. Er ließ den
Blick nicht von den beiden Speerträgern und die Hand nicht vom Schwertgriff.
Jondras Gesicht erstarrte allmählich vor Verblüffung. »Ich stehe bereits im
Dienst«, gelang es ihm hervorzubringen. »In meinem eigenen. Aber ich wünsche
Euch einen guten Tag, meine Lady, und werde Euch nicht länger den Weg
versperren.« Er verbeugte sich vor der Lady – aber so, daß er die Speerspitzen
im Auge behielt – und schritt zum Straßenrand.
    Einen Augenblick herrschte
benommenes Schweigen, dann rief Lady Jondra: »Zurat! Tamal! Marschiert weiter!
Junio, trommle!«
    Die Speerträger richteten sich
auf, der Trommler nahm seine Kadenz wieder auf. Jondra ritt in stolzer Haltung
weiter. Ihr Blick wanderte abwesend zu dem riesenhaften Cimmerier, als wäre sie
sich dessen gar nicht bewußt. Der Mann mit dem Geiergesicht neben ihr redete
auf sie ein, doch sie schien es nicht zu hören.
    Eine Schar Straßenbengel in
zerlumpten Hemden, deren Farbe längst gebleicht war, kam auf Conan zu. Ihre
Anführerin war ein Mädchen, was man jedoch nur erkannte, wenn man es wußte. Sie
überragte ihre Gefolgschaft um einen Kopf und schien sich schon erwachsen zu
fühlen. Sie stellte sich neben den jungen Cimmerier und betrachtete den bunten
Zug der Jäger. Die Hunde kamen

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