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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gerade vorbei, kräftige, knurrende Tiere, die
ungestüm an der Leine zerrten, die ihre Wärter hielten.
    »Solche Hunde könnten dir ein
Bein abbeißen«, sagte das Mädchen. »Und wenn du einen Speer in den Bauch
kriegst, wer soll uns dann bezahlen?«
    »Du bekommst dein Geld, wenn du
sie gefunden hast, Laeta«, versicherte ihr Conan. Nun wurden die Jagdtrophäen
vorbeigetragen: Leoparden- und Löwenfelle, riesige Antilopenhörner, der
gewaltige Schädel eines Büffels mit Hörnern so dick und lang wie ein Männerarm.
Und alles wurde hocherhoben getragen, damit man es gut sehen konnte.
    Sie bedachte ihn mit einem
abfälligen Blick. »Habe ich das denn nicht gesagt? Wir haben sie gefunden, und
ich verlange die beiden Silberstücke.«
    »Du bekommst sie, wenn ich
sicher bin, daß es auch das richtige Mädchen ist«, sagte Conan.
    Das war nicht das erstemal, daß
jemand behauptet hatte, Tamira gefunden zu haben. Einmal hatte es sich um eine
Frau gehandelt, die doppelt so alt war wie er, und ein andermal eine
Töpfergehilfin mit nur einem Auge. Der letzte Teil von Jondras Jagdzug kam nun
vorbei: Packtiere und hochrädrige Ochsenkarren. Hinter ihm schloß sich die
Menge, die an den Straßenseiten ausgeharrt hatte, wie Wasser hinter einem
Schiff.
    »Führ mich zu ihr«, bat der
Cimmerier.
    Laeta brummelte etwas, trottete
jedoch los, mit ihrem Gefolge hartgesottener Straßenjungen wie Leibwächter um
sich. Der Cimmerier wußte, daß sich unter jedem dieser zerlumpten Kittel ein
Messer, wenn nicht etwas Schlimmeres befand. Die Straßenkinder zogen es zwar
vor davonzulaufen, doch wenn sie gestellt wurden, waren sie so gefährlich wie
eine Meute Ratten.
    Zu Conans Erstaunen entfernten
sie sich von der Wüste und rannten in ein Viertel, in dem hauptsächlich
Handwerker wohnten. Die Hammerschläge von Schmieden hallten in ihren Ohren,
dann drang der beißende Geruch aus den Trögen der Färber in ihre Nase, und an
allen Seiten stieg der Rauch von Brennöfen auf. Schließlich blieb Laeta stehen
und deutete auf ein Steinhaus mit einem Aushängeschild, auf das offenbar noch
vor gar nicht so langer Zeit mit roter Farbe ein Löwe gemalt worden war.
    »Da drinnen?« fragte Conan
ungläubig. In Schenken fanden sich gewöhnlich Gleichgestellte ein, und unter
Töpfern und Färbern nahm man wohl kaum Diebe auf.
    »Ja, in der Schenke«, bestätigte
Laeta. Sie kaute an der Unterlippe, dann seufzte sie. »Wir werden hier warten,
Großer … auf das Silber.«
    Conan nickte und stieß die Tür
zur Schenke auf.
    Im Innern des ›Roten Löwen‹ sah
es anders aus als in üblichen Schenken. Irgendwann mußte das Haus ausgebrannt
sein. Das Erdgeschoß, das dabei in den Keller durchbrach, war nicht mehr
ausgebaut worden. Dafür hatte man in Straßenhöhe innen eine Galerie ringsum
errichtet, und die Gaststube befand sich nun im Untergeschoß, das der Keller
gewesen war. Selbst wenn die Sonne noch so heiß brannte, würde es in der
Gaststube des ›Roten Löwen‹ angenehm kühl bleiben.
    Conan lehnte sich über das
Galeriegeländer nahe der Tür und hielt Ausschau nach einer zierlichen Frau. Ein
paar Männer standen auf der Galerie, einige stützten sich mit Krügen in der
Hand auf das Geländer, und mehrere handelten mit Freudenmädchen den Preis für
ihre Gunst aus, ehe sie sich mit ihnen in die Kammern im Obergeschoß
zurückzogen. Schankmädchen eilten mit Speisen und Getränken die Treppe an der
hinteren Wand hinunter – die Küche befand sich noch im Erdgeschoß –, während
andere mit leeren Tabletts heraufkamen. An den Tischen unten auf dem Steinboden
saßen Töpfer, deren Arme Tonflecken aufwiesen, Schmiede mit Lederschürzen, und
Gesellen, deren Kittel mit Tupfern in den verschiedensten Farben beschmutzt
waren. Dirnen, die genauso knapp bekleidet waren wie die in anderen Schenken,
boten sich den Gästen an. Aber wie erwartet, sah Conan sonst keine Frauen in
der Schenke. Überzeugt, daß Laeta sich getäuscht oder ihn belogen hatte, machte
Conan sich auf den Weg zur Tür. Doch noch ehe er einen Schritt getan hatte, sah
er aus den Augenwinkeln einen beleibten Töpfer, dem eine üppige Dirne durchs
Haar strich, neugierig auf einen Punkt unterhalb von Conan starren. Ein anderer
Mann, dessen Lederschürze auf dem Tisch vor ihm lag und der ein kicherndes
Mädchen auf dem Knie sitzen hatte, hielt plötzlich inne, sie zu betätscheln,
und schaute ebenfalls in dieselbe Richtung, genau wie ein dritter Mann.
    Conan lehnte sich weit über

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