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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schnaubte Farouz. »Das Weibsstück reitet zur Jagd, hast du
gesagt. Sie wird ihre Wächter mitnehmen, und wir haben es hier leichter.«
    Djinar löste die dünnen Lippen
von den Zähnen. »Und du, Farouz«, fauchte er. »Hast du vielleicht gedrängt, daß
wir uns beeilen? Im Gegenteil, du hast deine Zeit in den Häusern verbracht, wo
die Frauen sich für klingende Münzen verkaufen.« Er verbiß sich die Wut. Das
Gefühl, daß die Wände ihn gefangenhielten, kehrte zurück. Was sollten sie tun?
Mit leeren Händen zu Basrakan Imalla zurückkehren, obwohl er ihnen befohlen
hatte, die Augen des Feuers zu bringen … Er erschauderte bei dem Gedanken.
Wenn diese zamorianische Frau sie hatte, mußte sie gefunden werden. »Lebt noch
jemand von dem Geschmeiß?«
    Verneinendes Gemurmel antwortete
ihm, aber Farouz brummte: »Jhal läßt eine der Mägde am Leben, bis er sich
ausreichend mit ihr vergnügt hat. Willst du nun die Suche für den Imalla
aufgeben und zu ihm zurückkehren?«
    Djinar prüfte die Schärfe seiner
Klinge an den dicken Schwielen seines Daumens aus. »Ich werde Fragen stellen«,
sagte er und verließ das Gemach.
    Hinter ihm erhob sich der Streit
über die Beute.

7.
     
     
    Conan ließ die Zügel auf den
Hals seines dahintrottenden Pferdes fallen und nahm einen tiefen Schluck aus
seinem Wasserbeutel. Er verzog keine Miene über den schalen Geschmack des
abgestandenen, warmen Wassers. Er hatte schon Schlimmeres getrunken, als die
Sonne nicht einmal so erbarmungslos von einem wolkenlosen Himmel schien wie
heute, und das, obwohl sie noch kaum drei Handspannen über dem Horizont stand.
Seinen Umhang hatte er zusammengerollt hinter den Sattel gebunden, und von
seinem Kittel hatte er sich einen Streifen abgerissen und trug ihn wie ein Wüstennomade
mit einer Lederschnur gehalten auf dem Kopf. Wellige Hügel, mit vereinzelten
Felsvorsprüngen oder halbvergrabenen Felsblöcken, erstreckten sich soweit das
Auge reichte, und nirgendwo ein Baum oder Sträucher, nur hin und wieder ein
paar Büschel kargen Grases.
    Zweimal, seit er Shadizar
verlassen hatte, hatte er die Fährten größerer Trupps überquert, und einmal
hatte er in der Ferne zamorianische Fußsoldaten nordwärts marschieren sehen. Er
hatte sich außer Sichtweite gehalten. Es erschien ihm zwar nicht
wahrscheinlich, daß Baratses’ Einfluß so groß war, ihn von Truppen jagen zu
lassen, aber ein Mann von Conans Gewerbe lernt schnell, Begegnungen mit einer
größeren Zahl von Soldaten zu vermeiden. Ohne Soldaten war das Leben
friedlicher und weniger kompliziert. Von Lady Jondras Jagdzug hatte er noch
nichts gesehen.
    Er steckte den Stöpsel in den
Trinkbeutel und machte sich daran, die Fährte, der er jetzt folgte, näher zu
studieren. Sie war von einem einzelnen, nur leicht beladenen Pferd – vielleicht
eine Reiterin.
    Er gab dem Fuchs die Fersen,
aber zu mehr als zum Trott war das Tier nicht fähig. Er würde sich Abuletes
vornehmen, wenn er nach Shadizar zurückkam, sich mit ihm über eine Botschaft an
den Pferdehändler unterhalten. Der Freund des Wirtes hatte Stein und Bein
geschworen, daß er außer diesem Wallach, der sich kaum noch aufrecht halten
konnte, keine Pferde hätte, und er hatte gefeilscht, als wüßte er, daß der
Cimmerier Shadizar unbedingt schnell verlassen mußte. Wieder drückte Conan dem
Fuchs die Fersen in die Weichen, doch half es auch diesmal nichts.
    Er hörte Knurren, das lauter
wurde, als er zum nächsten Hügel kam. Auf seiner Kuppe nahm er das Bild mit
einem Blick auf. Etwa ein Dutzend Wölfe schlugen sich, einander knurrend
warnend, die Bäuche am Kadaver eines Pferdes voll. Einige betrachteten ihn
mißtrauisch, ohne jedoch ihr Fressen zu unterbrechen. Etwa zwanzig Schritt
davon entfernt kauerte Lady Jondra, den Bogen in einer Hand, auf einem schmalen
Felsblock. Fünf weitere der Graupelze warteten hechelnd am Fuß des Felsen.
    Plötzlich machte einer einen
Satz. Verzweifelt zog das Mädchen die Füße zurück und schwang den Bogen wie
einen Prügel. Der Wolf drehte sich in der Luft, die gewaltigen Kiefer schlossen
sich um den Bogen und entrissen ihn ihr. Durch die Wucht rutschte sie an der
Seite hinunter. Sie schrie auf, hielt sich an dem Felsblock fest und hing nun
an der Seite, den Wölfen viel näher als zuvor. Zwar zog sie die Beine an, aber
das nächste Tier, das sprang, mußte sie leicht erreichen.
    »Crom!« murmelte Conan. Jetzt
war keine Zeit für einen Plan, ja nicht einmal für bewußte Entschlüsse.

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