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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schweiß, und alles nur für Pflanzen. Die Menschen der Stadt waren
wirklich verrückt.
    Leichtes Aufklatschen verriet
ihm, daß seine Männer ihm gefolgt waren. Säbel wurden mit dem schwachen Schaben
von Metall auf Leder gezogen, und ein Mann sagte heftig: »Tod den Ungläubigen!«
    Mit einem Zischen mahnte Djinar
zu schweigen. Er sprach lieber nicht, damit man aus dem Ton seiner Stimme nicht
seine Gefühle heraushörte, die die Stadt in ihm weckte. So viele Menschen an
einem Ort! So viele Häuser! So viele Mauern, die ihn einzuschließen drohten. Er
bedeutete seinen Leuten ihm zu folgen.
    Stumm schlichen die Kezankier
mit den harten Augen durch den Garten. Nichts verwehrte ihnen den Eingang in
den Palast. Alles geht gut, dachte Djinar. Die anderen würden den Palast durch
andere Tore betreten. Kein Alarm war geschlagen worden. Die alten Götter hatten
sie gesegnet, genau wie Basrakan Imalla ihnen versichert hatte.
    Plötzlich erschien ein Mann im
weißen Gewand eines Dieners vor ihm und riß den Mund zum Schrei auf. Djinars
Tulwar schlug zu, ehe er sich selbst ganz klar war, was geschah, und die Spitze
der krummen Klinge drang durch die Kehle des Mannes.
    Als der Diener tot
zusammenbrach, schwand Djinars Unsicherheit mit einem Schlag. »Verteilt euch!«
befahl er. »Niemand darf Alarm schlagen!«
    Tief in der Kehle knurrend,
rannten die Männer mit blanker Klinge in alle Richtungen. Auch Djinar selbst
rannte und suchte das Gemach, das ihm der unter Basrakan Imallas hartem Blick
schwitzende Akkadan beschrieben hatte. Drei weitere Dienstboten, von den
schweren Schritten aus dem Schlaf gerissen, fielen unter seiner Klinge. Alle
waren unbewaffnet, zwei Männer und eine Frau, aber sie waren Ungläubige, und er
durfte ihnen keine Gelegenheit geben zu schreien.
    Dann hatte er das gesuchte
Gemach erreicht, und es war genauso, wie der dicke Akkadan es beschrieben
hatte. Die großen Bodenfliesen in Rot, bis in Bauchhöhe aus roten und schwarzen
Ziegeln. Für die Möbelstücke interessierte er sich nicht. Ihm genügten, daß
Lampen brannten und er sich umsehen konnte.
    Ohne den blutigen Säbel aus der
Hand zu legen, eilte er zu einer Ecke, zählte die vierte Ziegelreihe von oben
und den vierten schwarzen Ziegel von der Ecke ab und drückte darauf. Zufrieden
schnaufte er, als dieser unter seinem Druck nachgab. Das gleiche tat er in den
drei anderen Ecken.
    Das Stampfen von Stiefeln auf
dem Korridor ließ ihn mit erhobenem Tulwar aufspringen, aber es waren nur
Farouz und sein Trupp, die in das Gemach stürmten.
    »Wir müssen uns beeilen«, rief
Farouz. »Ein kahlköpfiger Mann brach Karims Schädel mit einer Vase und entkam
in den Garten. Wir können ihn unmöglich finden, ehe er Alarm schlägt.«
    Djinar unterdrückte eine
Verwünschung. Eilig wies er vier Männer an, sich niederzuknien und neben
bestimmten goldenen Fliesen die Ecken eines Quadrats zu bilden. »Drückt fest!«
befahl er. »Alle gleichzeitig, wohlgemerkt! Jetzt!«
    Mit einem scharfen Klicken
senkten sich die vier Goldfliesen, und ein mahlendes Geräusch war unter den
Füßen zu hören. Langsam schwangen zwei dicke Bodenplatten hoch und offenbarten
eine in die Tiefe führende Treppe.
    Djinar eilte hinunter und
gelangte in eine Kammer, die aus dem Gestein unter dem Palast gehauen war.
Schwaches Licht fiel von oben herunter, so sah er mit Truhen beladene Regale an
einer Wand. Hastig öffnete er erst eine, dann eine andere. Er sah goldene
Ketten mit Smaragden und Saphiren, Silberbroschen mit Opalen und Perlen
besteckt, geschnitztes Elfenbein und schimmernden Bernstein – doch nicht, was
er suchte. Wütend leerte der Kezankier den Inhalt der Truhen auf den Boden.
Edelsteine und Edelmetalle quollen auf die Marmorfliesen. Mit den Füßen trat er
Schätze, die eines Königs würdig gewesen wären, aber er gönnte ihnen keinen
zweiten Blick. Mit einem wilden Fluch schleuderte er die letzte leere Truhe zur
Seite und eilte die Treppe wieder hoch.
    Weitere seiner Männer hatten
sich inzwischen in das Gemach gedrängt. Einige rannten an ihm vorbei hinunter
in die Schatzkammer und füllten sich ihre Kittel mit Gold und Edelsteinen.
    »Die Augen des Feuers sind nicht
hier«, sagte Djinar finster. Die Männer unten, die vor Gier keuchten, achteten
nicht darauf, aber die Gesichter der anderen im Gemach wurden lang.
    »Vielleicht hat die Frau sie mit
sich genommen«, meinte einer, der anstelle des linken Ohres eine Narbe hatte.
    »Du hast gesagt, wir sollen
warten, Djinar!«

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