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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Doch als sie danach
greifen wollte, zog er sie aus ihrer Reichweite und blickte sie fragend an.
    »Na gut, Großer«, seufzte sie.
»Aber gib mir ja mein verdientes Geld. Gestern ist dein Mädchen in Lady Jondras
Palast verschwunden.«
    »Jondra!« Also war sie hinter
dem sagenhaften Geschmeide her! Und ausgerechnet jetzt mußte er die Stadt
verlassen. Knirschend warf er Laeta die Silberstücke zu. »Warum hast du mir das
nicht gleich gestern gesagt?«
    Sie schob das Silber unter ihren
zerrissenen Kittel. »Weil sie den Palast wieder verlassen hat. Und«, fügte sie
widerstrebend hinzu, »wir ihre Spur im Katarabasar verloren haben. Aber heute
morgen habe ich Jondras Palast von Urias beobachten lassen, und da sah er sie
wieder. Diesmal war sie wie eine Leibmagd gekleidet und saß auf einem
Verpflegungskarren von Lady Jondras Jagdzug. Der Zug verließ die Stadt durch
das Löwentor. Einen Vierteltag ist es schon her. Urias hat sich Zeit gelassen,
es mir zu melden, dafür bekommt er auch seinen Anteil an diesem Silber nicht.«
    Conan betrachtete das Mädchen
nachdenklich und fragte sich, ob es diese Geschichte nicht etwa erfunden hatte.
Sie erschien ihm zu phantastisch. Außer – außer Tamira hatte erfahren, daß
Jondra das wertvolle Geschmeide mitnahm. Aber auf eine Jagd? Nun, es spielte
keine Rolle. Er mußte Shadizar ohnehin verlassen, also konnte er genausogut
gleich nordwärts reiten und selbst herausfinden, was Tamira vorhatte.
    Er wollte sich umdrehen, doch
dann blieb er noch kurz stehen und blickte in Laetas schmutziges Gesicht und
die großen, mißtrauischen Augen, und ihm war, als sähe er sie zum erstenmal
wirklich. »Wart schnell«, sagte er. Sie blickte ihn verwundert an, gehorchte
jedoch, als er sich von ihr abwandte.
    Er fand Semiramis ganz hinten in
der Schenke. Sie hatte einen Fuß auf ihr Knie gelegt, damit sie ihn massieren
konnte. Er drückte ihr die Hälfte seiner Münzen in die Hand.
    »Conan!« weigerte sie sich. »Du
weißt genau, daß ich kein Geld von dir …«
    »Es ist für sie.« Er deutete mit
dem Kopf auf Laeta, die ihn argwöhnisch beobachtete. Semiramis hob fragend eine
Braue. »Spätestens in einem Jahr wird sie sich nicht mehr als Junge ausgeben
können«, erklärte er. »Schon jetzt schmiert sie sich Schmutz ins Gesicht, damit
man nicht sieht, wie hübsch sie ist. Ich dachte vielleicht, daß du …« Er
zuckte verlegen mit der Schulter.
    Semiramis stellte sich auf die
Zehenspitzen und küßte ihn auf die Wange.
    »Das ist kein Kuß«, sagte er
lachend. »Wenn du mir Lebewohl sagen willst …«
    Sie drückte die Fingerspitzen
auf seine Lippen. »Du bist ein gütigerer Mensch, als du zu sein vorgibst, Conan.«
Damit ließ sie ihn stehen.
    Während er sich kopfschüttelnd
fragte, ob Frauen von den gleichen Göttern wie die Männer erschaffen wurden,
blickte er ihr nach, als sie auf Laeta zuging. Die beiden redeten leise,
schauten zu ihm, und setzten sich schließlich an einen leeren Tisch. Da dachte
Conan wieder an sich. Er kehrte zu der Theke zurück und faßte Abuletes am Arm,
als der fette Wirt gerade an ihm vorbei wollte.
    »Was das Pferd betrifft,
Abuletes …«

6.
     
     
    Stille herrschte im dunklen
Shadizar, zumindest in dem Viertel, in dem sich der Palast der Perashanids
befand. Ein Mann mit schmalem, scharfgeschnittenem Gesicht, schmutzigem Turban
und fleckigem Lederwams, den Bart zu drei dünnen Zöpfen geflochten, löste sich
aus den Schatten und erstarrte, als das Bellen eines Hundes die Nacht zerriß.
    Als es wieder still war, rief
der Bärtige leise: »Jhal, Tirjas, Farouz!«
    Die drei Gerufenen tauchten aus
der Dunkelheit auf, jeder mit einem Trupp von zehn Kezankiern mit Turbanen.
    »Mögen die wahren Götter unsere
Klingen lenken, Djinar«, murmelte einer, als er an dem Mann mit dem
scharfgeschnittenen Gesicht vorbeikam.
    Gestiefelte Füße eilten über das
Pflaster. Jeder Trupp hatte sein eigenes Ziel. Farouz würde mit seinen Männern
über die Westmauer des Gartens klettern, Jhal über die Nordmauer. Tirjas hatte
den Palasteingang zu bewachen und dafür zu sorgen, daß niemand herauskam –
lebend.
    »Kommt!« befahl Djinar, und zehn
grimmige Kezankier folgten ihm zur Ostmauer des Palastgartens.
    Am Fuß der Mauer hoben zwei
Männer Djinar hoch, so daß er die Krone erreichen und sich hochschwingen
konnte, um in den Garten zu springen. Der Mond warf seinen Silberschein über
die Bäume und Blumen. Djinar fragte sich kurz, wieviel Arbeit sie doch machten.
Soviel

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