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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ist mein Bruder?«
    Schweigen setzte ein, nur das
unruhige Scharren von Füßen war zu hören. Alle wichen seinem Blick aus. Aus den
hinteren Reihen breitete sich ein Murmeln aus, und die Menge bildete eine
Gasse, um eine hochgewachsene Frau durchzulassen, deren ruhigem Gesicht das
Alter nicht abzulesen war. Ihr schwarzes, mit Grau durchzogenes Haar, das mit
einem weißen Leinenband lose zusammengehalten wurde, fiel ihr bis zu den
Fußgelenken. Auch ihr Gewand war aus weißem Leinen, und die Stickerei darauf
stellte Mistelzweige dar. An ihrem Gürtel hing eine kleine goldene Sichel.
Überall in ganz Brythunien könnte sie sich sehen lassen, und selbst der Ärmste
oder Verdorbenste im Land würde nicht nach dieser Sichel greifen, noch der
Gewalttätigste ihr etwas antun.
    Eldrans klare graue Augen
blickten besorgt in ihre dunkelbraunen. »Werdet Ihr es mir sagen, Boudanecea?
Was ist mit Ellandune?«
    »Komm mit mir, Eldran.« Die
Priesterin nahm seinen Arm. »Begleite mich, dann werde ich dir sagen, was ich
kann.«
    Er ließ zu, daß sie ihn führte.
Keiner der anderen folgte ihnen, außer mit mitfühlenden Blicken, die Furcht in
ihm weckten. Stumm schritten sie die staubige Straße entlang. Er zügelte seine
Ungeduld, denn er wußte aus Erfahrung, daß sie sich nicht drängen ließ.
    Vor dem grauen Steinhaus, in dem
sie wohnte, hielt Boudanecea an. »Geh hinein, Eldran, Sprich mit Godtan. Dann
werde ich dir erzählen.«
    Eldran zögerte, ehe er die Tür
aus hellem, poliertem Holz öffnete. Eine kleine, schmächtige Frau kam ihm
entgegen. Sie war genau wie Boudanecea gewandet, doch ihr dunkles, glänzendes
Haar war zu festen Zöpfen geflochten um den Kopf gesteckt, was bedeutet, daß
sie noch keine Priesterin, sondern erst Anwärterin war.
    »Godtan!« Mehr brachte Eldran
nicht heraus. Was ist mit Ellandune? wollte er schreien, doch er fürchtete sich
vor der Antwort.
    Die Frau zog stumm den roten,
wollenen Türbehang zur Seite und bedeutete ihm einzutreten. Eine ekelerregende
Geruchsmischung schlug ihm entgegen: nach Heilkräutern roch es, nach Salben,
nach verbranntem Fleisch und nach brandigem Fleisch. Mit leicht eingezogenem Kopf
betrat er die Kammer. Die Akoluthin zog den Vorhang hinter ihm zu.
    Es war eine einfache Kammer mit
sauber gefegten Holzdielen und einem Fenster, dessen Vorhänge ganz
zurückgezogen waren, um Licht einzulassen. Ein Tisch mit einer großen
Tonschüssel und einem Wasserkrug stand neben dem Bett, auf dem ein nackter Mann
lag, oder vielmehr das, was einst ein Mann gewesen war. Die rechte Seite seines
Gesichts war verbrannt, den Rest rahmte graues Haar ein. Von der Schulter bis
zum Knie war seine rechte Seite eine Masse verkohlten Fleisches, und durch
Risse in dem Schwarz war Rot zu sehen. Es waren keine Finger an dem verdrehten
Stumpf, der einst sein rechter Arm gewesen war. Gut erinnerte Eldran sich an
den Arm, wie er einst gewesen war, denn er hatte ihm den Kampf mit dem Schwert
beigebracht.
    »Godtan.« Er schluckte. »Godtan,
ich bin es, Eldran.«
    Das verbliebene Auge des so
grauenvoll verbrannten Mannes öffnete sich flatternd und wandte sich ihm zu.
Eldran stöhnte über den Wahnsinn in diesem Auge.
    »Wir folgten ihm.« Godtans
Stimme war ein gurgelndes Krächzen. »In … die … Berge. Wollten … es …
töten … Wußten … nicht. Seine … Farben. Wunderschön. Schön … wie der
… Tod. Von seinem … Schuppenpanzer … prallten die … Pfeile ab. Speere
… waren … nicht zu … Sein Atem … ist Feuer!«
    Dieses vom Wahnsinn gezeichnete
Auge quoll hervor. »Ruh dich aus, Godtan«, sagte Eldran schnell. »Ruh dich aus,
ich …«
    »Nein!« Die Stimme klang heftig
aus dem verzerrten Mund. »Nicht ausruhen. Wir … flohen. Mußten. Kezankier …
entdeckten … uns. Töteten Aelric … und Ellandune. Hielten … mich für …
tot. Täuschte sie.« Godtan stieß ein rasselndes Bellen aus. Mit einem Schauder
war Eldran bewußt, daß es ein Lachen sein sollte. »Einer … mußte ins … Dorf
… zurück. Bescheid … geben. Ich … mußte.« Das Auge blickte in Eldrans
Gesicht, und einen Moment lösten Bestürzung und Schmerz den Wahnsinn ab.
»Verzeih … mir. Ich … wollte … ihn nicht … im Stich … lassen. Verzeih
… Eldran.«
    »Ich verzeihe dir«, versicherte
ihm Eldran beruhigend. »Und ich danke dir, daß du zurückgekommen bist, um uns
Bescheid zu geben. Du bist immer noch der beste von uns allen.«
    Ein dankbares Lächeln zog über
die verbliebene Hälfte von

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