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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Godtans Mund, und sein Auge schloß sich zuckend, als
wäre die Anstrengung, es offenzuhalten, zu groß.
    Mit zusammengebissenen Zähnen
verließ Eldran das Haus. Seine Augen waren hart und kalt wie der Stahl, dessen
Farbe sie hatten, und als er Boudanecea erreichte, hatte er die Fäuste
verkrampft, daß die Nägel sich in die Handfläche gruben.
    »Sagt Ihr mir jetzt mehr?«
knirschte er.
    »Die Feuerbestie«, begann sie,
aber er unterbrach sie.
    »Eine Mär für Kinder! Was ist
passiert? Erzählt!«
    Sie schüttelte die Faust dicht
vor seiner Nase und funkelte ihn mit der gleichen Wut an, die er in sich
verspürte. »Wie, glaubst du, ist Godtan zu seinen Verbrennungen gekommen!
Benutz deinen Kopf, Mann! Eine Mär für Kinder, nennst du es. Ha! Trotz deiner
breiten Schultern fiel es mir immer schwer, dich als Mann zu sehen, denn ich
half deiner Mutter, dich auf die Welt zu bringen. Und mit diesen Händen
wickelte ich dich in deine ersten Windeln. Und jetzt muß ich wieder daran
zweifeln, daß du erwachsen bist! Ich weiß, daß du das mutige Herz eines Mannes
hast, aber hast du dazu auch den Verstand?«
    Trotz seines Grimms erschrak
Eldran. Er kannte Boudanecea seit seiner frühesten Kindheit, doch nie hatte er
sie bisher ihren Gleichmut verlieren sehen. »Aber, Godtan … ich dachte … er
ist wahnsinnig …«
    »Ja, er ist wahnsinnig, und das
ist das beste für ihn. Den ganzen Weg vom Kezankiangebirge legte er in seinem
Zustand zurück, um uns vom Los seiner Kameraden zu berichten und um die Hilfe
seiner Leute zu suchen, meine Hilfe. Aber keine meiner Salben oder
Beschwörungen können ihm noch nützen. Zu tief war der Brand schon
fortgeschritten, als er ankam. Nur ein Hexer könnte ihm jetzt helfen.« Schnell
nahm sie die goldene Sichel an ihrem Gürtel in die Hand, um das Böse ihres Gedankens
zu vertreiben, und Eldran machte das Zeichen der Sichel.
    »So kam also die …
Teufelsbestie«, murmelte er.
    Ihr langes Haar wippte, als sie
nickte. »Während du im Westen warst. Erst verbrannte ein Hof mit allen
Gebäuden, und nur angenagte Teile von Menschen und Vieh blieben übrig. Die
Leute erfanden Geschichten, um sich selbst zu beruhigen. Sie sprachen von einem
Brand, in dem die Familie und das Vieh umkamen, und von Wölfen, die über die
Überreste herfielen, nachdem alles niedergebrannt war. Doch dann passierte
dasselbe mit einem zweiten Hof, danach mit einem dritten und vierten und …«
Sie holte tief Luft. »Dreiundzwanzig insgesamt, und immer nachts. Ganze sieben
in der letzten Nacht. Danach nahmen die Hitzköpfe die Sache in die Hand.
Aelric. Godtan. Dein Bruder. Ein Dutzend weitere. Sie redeten wie du, als ich
nach der Vernichtung des ersten Hofes von der Feuerbestie sprach. Eine Mär für
Kinder. Dann fanden sie ihre Prankenabdrücke. Und nun wollten sie mir nicht
glauben, daß keine von gewöhnlichen Sterblichen geschmiedete Waffe der Kreatur
etwas anzuhaben vermag. Heimlich brüteten sie einen Plan aus und schlichen vor
dem Morgengrauen aus dem Dorf, damit ich sie nicht sähe.«
    »Wenn keine von Menschenhand
geschmiedete Waffe …« Eldrans Nägel krallten sich noch tiefer in die
Handflächen. »Boudanecea, ich kann es nicht auf sich beruhen lassen. Die
Kezankier müssen für meinen Bruder bezahlen, und das Untier muß getötet werden.
Wiccana, steh mir bei. Es muß! Nicht allein aus Rache, sondern um weitere Greuel
zu verhindern.«
    »Ja.« Die Priesterin hauchte das
Wort. »Wart hier.« Sie verschwand im Haus. Als sie zurückkehrte, folgte ihr
eine dralle Akoluthin mit fröhlichen braunen Augen, die eine flache,
rotlackierte Schatulle trug, auf der säuberlich gefaltete weiße Tücher lagen
und ein Krug aus weißem Steingut stand.
    »Von diesem Augenblick an«,
mahnte Boudanecea, »mußt du genau tun, was man dir sagt, und nichts anderes. Tu
es, wenn dir dein Leben und dein Verstand lieb sind, Eldran! Komm!«
    Die Priesterin ging voraus, und
die Akoluthin folgte Eldran. Die Frauen marschierten gemessenen Schrittes, dem
er sich unwillkürlich anpaßte, als schlüge eine unsichtbare Trommel den Takt.
    Die Nackenhärchen sträubten sich
ihm, als ihm klar wurde, wohin sie mit ihm gingen: zum Heiligen Hain von
Wiccana – dem ältesten Heiligen Hain von ganz Brythunien, wo die Stämme der
jüngsten Eichen so mächtig und hoch waren, wie die der ältesten sonstwo in den
Wäldern. Nur die Priesterinnen und ihre Akoluthinnen besuchten heutzutage noch
die heiligen Haine. Früher, vor vielen Jahrhunderten,

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