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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Conan zu lachen an,
es war ein trockener, rasselnder Laut der Erleichterung. Er schmerzte seinen
Hals, doch darauf achtete er nicht.
    »Aber meine Lady«, protestierte
der Geiergesichtige. Conan erinnerte sich jetzt an ihn. Er war an jenem Tag vor
dem Basar in Shadizar an Jondras Seite geritten.
    »Schweig, Arvaneus!« befahl
Jondra. Sie nahm zwei weitere gierige Schlucke aus dem Wasserbeutel, dann schob
sie ihn zur Seite und streckte gebieterisch eine Hand aus, damit man ihr auf
die Füße helfe. Der Mann mit dem Wasserbeutel beeilte sich zu gehorchen.
Unsicher blieb sie stehen, aber sie stieß den Mann von sich, als er sie stützen
wollte. »Dieser Mann hat mich vor den Wölfen gerettet, Arvaneus, und mich
getragen, als ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Während ihr
gemütlich am Feuer gesessen habt, rettete er mir das Leben. Gebt ihm Wasser,
versorgt seine Wunden und kümmert euch um sein Wohl!«
    Zögernd, mit einem Blick auf
Conans blanke Klinge, reichte der Mann mit dem Wasserbeutel diesen dem
Cimmerier.
    Entschuldigend spreizte Arvaneus
die Arme. »Wir haben Euch gesucht, meine Lady. Als Ihr nicht zurückkamt,
suchten wir, bis es dunkel wurde, und errichteten dann hohe Feuer, damit Ihr
sie sehen mögtet und durch sie den Weg zum Lager finden würdet. Im ersten
Tageslicht hätten wir …«
    »Im ersten Tageslicht wäre es
bereits zu spät gewesen!« unterbrach Jondra ihn barsch. »Ich ziehe mich jetzt
in mein Zelt zurück, Arvaneus. Und danke Mitra, daß mein Leben nicht von dir
abhing. Komm mit, Lyana.« Ihre straffe Haltung wurde durch ein Stolpern
beeinträchtigt. Mit einer Verwünschung auf den Lippen verschwand sie in ihrem
roten Zelt.
    Conan schaute sich scharf um.
Nachdem er sicher war, daß keine Klingen mehr gezogen und die Speere abgestellt
waren, steckte er sein Schwert in die Hülle zurück. Als er den Wasserbeutel an
die Lippen hob, begegnete er Arvaneus’ Blick. Aus den schwarzen Augen des
Oberjägers sprach abgrundtiefer Haß. Und er war nicht der einzige, der den
Cimmerier anstarrte. Tamira funkelte ihn sichtlich verstört an.
    »Lyana!« rief Jondra aus ihrem
Zelt. »Komm sofort, Mädchen, oder …« Die Drohung in ihrer Stimme war
unverkennbar.
    Ganz kurz nur zögerte Tamira,
warf Conan einen bitterbösen Blick zu, dann eilte sie zu dem Zelt.
    Immer noch war Arvaneus’
Geiergesicht eine Maske des Übelwollens. Conan kannte den Grund dafür nicht,
aber er war ihm auch egal. Für ihn war nur wichtig, daß er nun bestimmt vor der
jungen Diebin an die Halskette und das Krönchen herankommen würde. Lediglich
das, sonst nichts. Mit raspelndem Lachen hob er noch einmal den Wasserbeutel
und trank.

8.
     
     
    Der hochgewachsene, grauäugige
junge Mann trieb sein Pferd zum Trab an, als die Gegend ihm verriet, daß er
sich dem Dorf näherte. Die letzten dünnen Schwaden des Morgennebels wiegten
sich noch zwischen den hohen Eichen, wie oft in diesem Teil Brythuniens unfern
des Kezankiangebirges. Das Dorf kam in Sicht. Ein paar niedrige, strohgedeckte
Steinhäuser, die den wohlhabenderen Dorfbewohnern gehörten, hoben sich aus den
Flechtwerkhütten hervor. Sie alle standen um die beiden Straßen, die im rechten
Winkel zueinander lagen.
    Die Menschen kamen auf die
Straße gerannt, als er ins Dorf ritt. »Eldran!« schrien sie. Die Hunde rannten
ihm entgegen und dann neben seinem Pferd her und trugen mit ihrem Bellen zum
Lärm bei. »Du bist gekommen! Boudanecea hatte es prophezeit!« Die Männer trugen
wie er am Hals bestickte Kittel und bis zum Knie reichende Pelzstulpen. Die
Kleidung der Frauen war ähnlich, doch waren die Kittel länger in Rot- und Gelb-
und Blautönen – während die der Männer braun oder grau waren – und zusätzlich
am Saum und an den Ärmelenden bestickt.
    »Natürlich bin ich gekommen«,
sagte er, als er absaß. »Warum sollte ich nicht?«
    Alle drängten sich um ihn. Er
bemerkte, daß von den Männern jeder ein Schwert trug, obwohl das normalerweise
nicht üblich war, und viele hatten außerdem Speere und ihre Schilde aus
eisengefaßtem Lindenholz bei sich.
    »Was ist passiert? Was hat die
Priesterin damit zu tun?«
    Ein Stimmengewirr antwortete
ihm.
    »… Höfe verbrannt …«
    »… Männer tot, Frauen tot,
Tiere tot …«
    »… einige gefressen …«
    »… Teufelsbestie …«
    »… jagten es …«
    »… Ellandune …«
    »… alle tot außer Godtan …«
    »Haltet an!« brüllte Eldran. »So
kann ich euch nicht verstehen. Wer sprach von Ellandune? Wo

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