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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Finger.
    Conan hatte noch nie von einem
Tier gehört, das so riesige Krallen wie dieses hatte. Zumindest, dachte er, ist
Jondra nicht auf Jagd danach. Er wollte ihr auch nichts davon erzählen. Wie er
sie jetzt kannte, würde sie sich auf die Gelegenheit stürzen, ein unbekanntes
Tier jagen zu können, vor allem, wenn es gefährlich war. Aber er würde die
Augen jedenfalls offenhalten. Er schwang sich wieder in den Sattel und
galoppierte dem Jagdzug nach.
    Früher als erwartet, holte er
ihn ein, denn er hatte angehalten. Die Männer hatten die Hände um die Mäuler
der Pferde gelegt, um sie am Wiehern zu hindern, und die Fuhrleute hielten die
Ochsen an den Nasenringen. Tamira hörte auf, sich den Staub vom weißen Kittel
zu bürsten und schnitt eine Grimasse, als Conan sein Pferd an dem Karren mit
den gefalteten Zelten vorüberführte. Ein schwacher, aber stetiger Trommelschlag
war aus der Ferne zu hören.
    An der Spitze des Zuges lagen
Lady Jondra und einige ihrer Jäger auf dem Bauch nahe dem Kamm eines Hügels.
Conan ließ sein Pferd am Fuß zurück und stieg den Hang hoch. Ehe sein Kopf über
den Kamm ragen würde, legte er sich ebenfalls auf den Boden. Der Trommelschlag
war hier lauter zu hören.
    »Verschwinde, Barbar!« knurrte
Arvaneus. »Du wirst hier nicht gebraucht!«
    »Sei still, Arvaneus.« Jondras
Stimme klang weich, und doch duldete sie keinen Widerspruch.
    Conan achtete nicht auf die
beiden. Etwa eine Drittelmeile entfernt marschierte ein anderer Zug, und zwar
folgte er einer schnurgeraden Linie, ohne darauf zu achten, ob deshalb Hügel
überquert werden mußten oder nicht. Eine größere Truppe der zamorianischen
Armee! Zweihundert Kavalleristen mit Spitzhelmen ritten in Viererreihen hinter
einem Leopardenbanner. Ihnen folgten zwanzig Trommler, die ihre Instrumente im
Takt schlugen. Der Cimmerier schätzte grob die Zahl der Speerträger, Reihe um
Reihe um Reihe: fünftausend Mann waren es gut, deren Gleichschritt selbst wie
gedämpfter Trommelschlag klang.
    Conan wandte den Kopf, um Jondra
anzusehen. Sie errötete unter seinem Blick. »Weshalb verbergt ihr euch vor der
Armee?« fragte er.
    »Wir werden unser Lager
aufschlagen«, sagte Jondra, ohne ihm zu antworten. Sie stieg den Hang hinunter,
und die Jäger folgten ihr.
    Conan blickte stirnrunzelnd
hinterher, dann schaute er wieder den Soldaten nach, bis sie hinter den Hügeln
im Norden außer Sicht verschwanden.
    Die Zelte waren zwischen zwei
Hügeln aufgestellt, als Conan endlich den Kamm verließ. Jondras scharlachrotes
Zelt, das die anderen überragte, stand genau in der Mitte. Die Ochsen und
Pferde waren hinter der Karrenreihe angebunden. Keine Feuer brannten, wie Conan
sofort auffiel, und die Köche verteilten Dörrfleisch und -früchte.
    »Ah, Barbar«, sagte Arvaneus,
der an einem Fleischstreifen kaute. »Ich sehe, du hast gewartet, bis die Arbeit
hier getan war.«
    »Warum will Jondra nicht von der
Armee gesehen werden?« fragte Conan.
    Der Geiergesichtige spuckte
einen halbgekauten Brocken aus.
    » Lady Jondra!« schnaubte
er. »Wenn du nicht den nötigen Respekt walten läßt, Barbar, werde ich …«
Seine Hand legte sich um den Tulwargriff.
    Ein Lächeln zog über des
Cimmeriers Gesicht, das jedoch nicht die plötzlich harten Augen erfaßte. So
mancher, der dieses Lächeln gesehen hatte, lebte nicht mehr, um davon erzählen
zu können. »Was denn, Jäger? Versuch doch, was du gern möchtest, wenn du dich
für Manns genug hältst.« In einem Herzschlag hielt der Schwarzäugige den
Krummsäbel blank in der Hand. Aber obwohl Conans Hand nicht einmal in der Nähe
des Schwertgriffs gewesen war, hatte er seine Klinge genauso schnell gezogen.
    Arvaneus blinzelte, erschrocken
über die Flinkheit des riesenhaften Cimmeriers. »Weißt du überhaupt, wer ich
bin, Barbar?« Sein Gesicht spannte sich, als er selbst bemerkte, daß seine
Stimme leicht zitterte. »Jäger nennst du mich, doch bin ich der Sohn von Lord
Andanezeus, und wäre diejenige, die mich gebar, nicht eine Konkubine gewesen,
so wäre ich jetzt ein Lord von Zamora. Edles Blut fließt in meinen Adern,
Barbar. Blut, das selbst für Lady Jondra annehmbar ist, während deines …«
    »Arvaneus!« Jondras Stimme klang
wie Peitschenknall über das Lager. Mit bleichem Gesicht kam sie auf die beiden
Männer zu und blieb nur einen Schritt vor ihnen stehen. Ihr enges Lederwams war
vorn geschnürt, und rote Lederstiefel reichten ihr zu den Knien. Arvaneus beobachtete
sie mit sichtlicher Qual in

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