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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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während er schaute, schlugen auch die beiden auf
turbanbedeckte Gegner ein. Es war gar nicht nötig, daß er sich einen bestimmten
Feind aussuchte, es gab mehr als genug Kezankier, die noch auf den Beinen
standen.
    Als er sich wieder umdrehte, war
Jondra verschwunden. Er vergrub die Gedanken an sie tief unter der Kampfeslust.
Man sagt, daß manche für den Kampf geboren sind – und Conan hatte das Licht der
Welt auf einem Schlachtfeld erblickt. Das erste, was er gerochen hatte, war
frischvergossenes Blut; das erste, was er gehört hatte, das Klirren von
Klingen; und das erste, was er gesehen hatte, das Kreisen der Raben am Himmel,
der Vögel, die warteten, bis keine Lebenden mehr geblieben waren und das Schlachtfeld
ihnen gehörte.
    Mit brennendem Grimm schritt er
durch die Flammen und überhörte die Schreie im Lager, und seine Klinge schnitt
reiche Ernte unter den Männern mit den Turbanen, bis die Überlebenden
schließlich vor ihm flohen.
    Und dann stand er schließlich
allein, und sein suchendes Auge fand keine Turbane mehr, außer jenen der Toten.
Nein, er war nicht allein, stellte er fest, als die lodernde Wut in ihm sich
beruhigte. Zamorianische Jäger sammelten sich um ihn und starrten ihn mit
furchtvermengtem Staunen an. Jeden einzelnen schaute er an, und jeder wich
unter seinem Blick unwillkürlich zurück – selbst Arvaneus, obgleich sein
Gesicht zornrot anlief, als ihm bewußt wurde, was er getan hatte.
    »Die Kezankier?« fragte Conan
heiser. Er wischte das Breitschwert am wollenen Umhang eines toten
Turbanträgers ab.
    »Fort«, antwortete Telades mit
unnatürlich schriller Stimme und räusperte sich. »Einige flohen, glaube ich,
aber die meisten …« Mit weitausholender Geste deutete er auf die Hügelkuppe,
auf der die Gefallenen verstreut lagen und die lodernden Karren ihren Schein
auf die ausgebrannten Zelte warfen. »Du warst es, der uns alle gerettet hat,
Cimmerier.«
    »Bei Hanuman!« brüllte Arvaneus.
»Seid ihr alle Weiber? Eure eigenen Arme haben euch gerettet, die Schwerter in
euren Händen! Wenn der Barbar ein paar tötete, dann nur, um die eigene Haut zu
retten.«
    »Red nicht wie ein Dummkopf«,
entgegnete Telades. »Gerade du solltest seine Leistung nicht schmälern! Conan
kämpfte wie ein Besessener, während wir uns noch bemühten, wach zu werden und
zu begreifen, daß das Ganze kein Alptraum, sondern Wirklichkeit war, dem wir
uns gegenübersahen.« Die anderen Jäger murmelten beipflichtend.
    Das Gesicht wütend verzerrt,
öffnete Arvaneus den Mund, doch Conan ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Wenn
einige flohen, könnte es sein, daß sie Verstärkung holen. Wir sollten von hier
verschwinden, und zwar schnell!«
    »Da habt ihr euren Helden!«
höhnte Arvaneus. »Er ist bereit fortzulaufen. Wenige Trupps der Kezankier sind
größer als der, der uns überfiel, und von ihm sind die meisten bereits
Wurmfutter. Wer sollte da noch gegen uns kämpfen wollen? Ich bin jedenfalls
sicher, daß wir alle der Hunde töteten.«
    »Einige flohen«, widersprach
Telades, aber der Oberjäger achtete überhaupt nicht auf ihn, sondern sprach
weiter:
    »Ich habe keine fliehen sehen,
denn wenn, würden sie jetzt nicht mehr leben! Wenn wir wie Hasen davonrennen,
fliehen wir genau wie sie vor Schatten.«
    »Deine Beleidigungen ärgern mich
allmählich, Jäger«, sagte Conan und umklammerte den Schwertgriff. »Bisher habe
ich dich aus dem einen oder anderen Grund nicht getötet. Doch jetzt ist es
Zeit, daß du deine Zunge hütest, oder ich werde dafür sorgen, daß sie niemanden
mehr kränken kann!«
    Arvaneus stierte ihn an, und der
Krummsäbel zuckte in seiner Hand, aber er sagte nichts. Die anderen Jäger
wichen weiter zurück, um Platz zu machen.
    Da trat Jondra herbei. Ein
Umhang aus himmelblauem Brokat bedeckte sie bis zu den Knöcheln, und sie hielt
ihn mit beiden Händen am Hals zusammen. Eingehend betrachtete sie die beiden
Gegner, ehe sie etwas sagte. »Conan, weshalb glaubst du, die Kezankier könnten
zurückkommen?«
    Conan war klar, daß sie die
Spannung zwischen Arvaneus und ihm aus der Welt schaffen wollte, indem sie sie
einfach mißachtete, trotzdem fand er die Beantwortung ihrer Frage wichtiger,
als Arvaneus zu töten. »Es stimmt, daß die Kezankier sich gewöhnlich nur zu
kleinen Trupps zusammenschließen, aber in Shadizar erzählt man sich, daß die
Bergstämme sich sammeln. Die Soldaten, die wir nordwärts marschieren sahen,
dürften eine Bestätigung dafür sein, denn man spricht auch

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