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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ihm geblieben waren: fünf Männer mit verstörten
Gesichtern und ohne Pferde.
    »Es war der Riese«, murmelte Sharmal.
Er hatte den Turban verloren, und auf seinem schmutzigen Gesicht verkrustete
das von einer Kopfwunde herabgeronnene Blut. Seine Augen schienen auf etwas zu
starren, das sonst niemand sehen konnte. »Der Riese tötete, wen er wollte.
Keiner kam gegen ihn an.« Niemand versuchte ihn zu beruhigen, denn die
Wahnsinnigen waren von den alten Göttern berührt und standen unter ihrem
Schutz.
    »Glaubt noch einer, daß wir der
Zamorierin die Augen des Feuers wegnehmen können?« fragte Djinar müde. Leere
Blicke antworteten ihm.
    »Er hat Farouz’ Hand
abgeschlagen«, sagte Sharmal. »Das Blut spritzte aus dem Stumpf, als Farouz zum
Sterben in die Nacht hinausritt.«
    Djinar achtete nicht auf ihn.
»Und zweifelt einer, womit wir bezahlen werden, weil wir Basrakan Imallas Befehl
nicht ausführen konnten?« Wieder schwiegen die vier, die ihren klaren Verstand
behalten hatten, und aufs neue antworteten nur ihre Augen, in denen sich nun
noch größeres Grauen spiegelte.
    »Dann ist es entschieden.«
Djinar schüttelte den Kopf. Er mußte viel zurücklassen, unter anderem seinen
Lieblingssattel und zwei junge Frauen, doch das ließ sich schneller ersetzen
oder verschmerzen, als das Blut in den Adern. »Im Süden folgen die Stämme
Basrakans Ruf noch nicht. Sie interessieren sich nur für die Karawanen nach
Sultanapur und Aghrapur, die sie plündern können. Wir gehen zu ihnen. Lieber
das Risiko eingehen, daß sie uns nicht aufnehmen, als Basrakans sichere Strafe
auf uns nehmen zu müssen.«
    Er sah nicht, daß Sharmal sich
bewegte, aber plötzlich schlug des jungen Mannes Faust auf seine Brust.
Verwundert, daß es ihn schmerzte zu atmen, blickte er an sich hinunter. So
heftig war der Fausthieb doch nicht gewesen! Da sah er den Dolch in Sharmals
Hand. Als er den Blick wieder hob, waren die anderen vier verschwunden, denn
sie wollten sich nicht gegen einen Wahnsinnigen wenden.
    »Du bist vom Bösen befleckt,
Djinar«, sagte Sharmal in einem Ton, als belehre er ein Kind. »Es ist besser
so, als wenn du dich dem Willen der wahren Götter entzögest. Das siehst du doch
gewiß ein. Wir müssen zu Basrakan Imalla, der ein heiliger Mann ist,
zurückkehren und ihm von dem Riesen erzählen.«
    Ich habe also recht gehabt,
dachte Djinar. Der Tod war in jenem Lager gewesen. Noch jetzt konnte er ihn
riechen. Er öffnete den Mund, um zu lachen, und Blut quoll heraus.

12.
     
     
    Unter den länger werdenden
Schatten des Nachmittags kehrten allmählich wieder normale Zustände ins Lager
der Jäger zurück. Die Feuer waren gelöscht und die Karren, die nicht mehr
gerettet werden konnten, den Hang hinuntergestoßen worden, genau wie die
bereits zu stark verbrannten Sachen, die nicht mehr zu gebrauchen waren. Die
meisten Verwundeten hatten sich soweit erholt, daß sie sich selbst helfen
konnten, und der Rest würde auch bald soweit sein. Die Toten – einschließlich
der zwei inzwischen verstorbenen Schwerverwundeten – waren in einer Reihe auf
der Kuppe begraben und Steine darübergehäuft worden, damit die Wölfe sie nicht
auszuscharren vermochten. Das heißt, zumindest den toten Zamoriern war diese
Ehre erwiesen worden. Die Leichen der Kezankier hatte man hinter den nächsten
Hügel gezerrt, wo Geier und Raben sich um sie streiten sollten.
    Wachen waren nun nicht nur um
das Lager selbst, sondern auf den Hügeln ringsum aufgestellt. Diese
entfernteren Posten waren Conans Anregung gewesen und auch, daß die Späher ihre
Pferde mitnahmen, um im Notfall rechtzeitig zum Alarmschlagen zurückkommen zu
können. Als der Cimmerier diesen Vorschlag gemacht hatte, hatte Jondra ihn
mißachtet, und Arvaneus hatte verächtlich das Gesicht verzogen. Trotzdem waren
auch diese Wächter aufgestellt worden.
    Doch nicht, weil er sich darüber
ärgerte, stapfte er mit finsterem Gesicht durch das Lager. Ihm war es egal, wer
den Dank davontrug, solange die Wachen ihre Posten einnahmen. Es war, weil
Jondra ihm den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war. Sie hatte nach den
Verwundeten gesehen, nach den Mahlzeiten, die der Koch zubereitete, und sich um
Dinge gekümmert, die sie gewöhnlicherweise bloß befehlen und dann den anderen
überlassen würde. Alle im Lager, außer Conan, hatte sie auf Trab gehalten. Und
alles hatte sie getan, nur um ein Gespräch zwischen ihm und ihr zu verhindern,
das wußte er.
    Tamira in ihrem kurzen weißen
Kittel kam mit

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