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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schreien danach,
bei einer Opferung zuschauen zu dürfen. Selbst einige, die bei einer
dabeigewesen sind, raunen, die von den alten Göttern gesandte Kreatur habe uns
verlassen, da sie so viele Tage nicht mehr gesehen wurde. Einige unter den
neuen behaupten sogar, es gäbe gar kein Zeichen, alles sei Lüge. Jene letzteren
sprechen einstweilen nur unter sich davon, doch das werden sie nicht auf die
Dauer, und ich fürchte, die Herzen der Zweifler lassen sich leicht
beeinflussen.«
    Basrakan knirschte mit den
Zähnen, befürchtete doch er selbst, daß das Tier sie verlassen hatte. Deshalb
geißelte er sich auch jede Nacht wegen seines Mangels an Glauben. Immer und
immer wieder hatte er versucht, die Feuerbestie zu rufen, doch sie war nicht
gekommen. Aber sie war noch da, versicherte er sich, irgendwo in der Tiefe des
Berges, und wartete – wartete auf ein Zeichen ihres Glaubens. Er schluckte.
    »Wie viele Krieger sind
inzwischen beisammen?« fragte er.
    »Über vierzigtausend, Imalla,
und weitere kommen jeden Tag. Es ist eine große Belastung, so viele zu
verköstigen, obgleich sie natürlich wahre Gläubige sind.«
    Basrakan richtete sich voll auf.
Verstärkter Glaube leuchtete aus seinem dunklen, schmalen Gesicht. »Laß die
Krieger wissen, daß mir ihr Mangel an Gläubigkeit zu Ohren gekommen ist.« Er ließ
die Worte von sich fließen, betonte sie, überzeugt, daß die wahren Götter sie
ihm eingaben. »Sag ihnen, sie müssen einen Beweis ihrer Gläubigkeit ablegen, um
zu sehen, wonach es sie verlangt. Ein Vogel wird kommen, ein Rabe, das Zeichen
der Luftgeister. Die Hälfte der Krieger hier soll ihm folgen. Er wird sie zu
Ungläubigen führen, zu zamorianischen Soldaten. Sie müssen sie töten und dürfen
keinen entkommen lassen – nicht einen, hörst du? Wenn das geschehen ist, werden
die wahren Götter ihnen das Zeichen ihrer Gunst zeigen.«
    »Ein Vogel!« hauchte Jbeil. »Ein
Zeichen der Geister der Luft. Wahrlich sind die alten Götter mächtig, und
wahrlich ist Basrakan Imalla mächtig in ihrer Gunst.«
    Mit einer gleichmütigen Geste
wehrte Basrakan das Kompliment ab. »Ich bin nur ein Mensch«, sagte er. »Geh
jetzt. Sieh zu, daß geschieht, was ich befahl.«
    Der Schwarzgewandete verließ
unter Verbeugungen rückwärts das Haus. Als er die Tür hinter sich geschlossen
hatte, rieb Basrakan sich die Schläfen. Er fühlte einen solchen Druck auf sich,
dadurch schmerzte sein Kopf. Aber da war das Mädchen. Ihr das Böse in sich zu
zeigen, sie davor zu retten, würde den Schmerz lindern. Er würde ihr die
Sinnenlust austreiben. Mit dem fanatischen Blick eines Mannes, der für seine
Aufgabe litt, kehrte Basrakan in das getäfelte Gemach zurück.

11.
     
     
    Djinar lag im Finstern auf dem
Bauch und beobachtete das Lager der Jäger, das still auf dem nächsten Hügel
aufgeschlagen war. Sein dunkles Gewand verschmolz mit den Schatten seiner
Hügelkuppe. Nur schwelende Asche war von den Feuern geblieben, so waren von dem
Lager bloß die verschwommenen Umrisse von Zelten und Karren zu sehen; nur ein
Zelt, das größte, war deutlich zu erkennen, da das weiche Glühen von Lampen
durch den roten Zeltstoff drang. Der Mond wanderte hoch über die schroffen
Gipfel im Norden, doch dichte Wolken ließen seinen Schein nur hindurch, wo sie
hin und wieder aufrissen. Genau die richtige Nacht für einen Überfall. Er
zupfte an dem zu drei Zöpfchen geflochtenen Bart. Vielleicht waren die alten
Götter ihnen wahrhaftig hold.
    Tatsächlich hatte es ganz so den
Anschein gehabt, während der Tage, da die Spur des Jagdzugs gerade wie ein
Pfeil nordwärts führte, auf Basrakan Imallas Lager zu. Konnte es sein, daß die
Augen des Feuers irgendwie von dem Imalla angezogen wurden? Daß die wahren
Götter die Menschen beeinflußten, ja selbst die zamorianische Schlampe? Kälte
wie von einem eisigen Bergbach rann über Djinars Rücken, und seine
Nackenhärchen stellten sich auf. Ihm schien, die alten Götter wandelten vor
seinen Augen über die Erde. Steine knirschten hinter ihm. Djinar keuchte in
panischem Schrecken.
    Farouz ließ sich neben ihm auf
den steinigen Boden fallen.
    »Wachen?« fragte Djinar ihn, als
er sich wieder gefaßt hatte. Er war froh, daß seine Stimme so ruhig klang.
    Der andere schnaubte
verächtlich. »Zehn, aber sie schlafen mehr, als sie wachen. Wir werden sie
mühelos in den Tod schicken.«
    »So viele? Soldaten stellen so
viele Wachen auf, aber nicht Jäger.«
    »Ich sage dir doch, Djinar, es
fehlt nicht

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