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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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spielt. Ich möchte eine Antwort,
jetzt.«
    »Ich habe dein Bett nicht
verlassen, weil ich es wollte«, sagte er vorsichtig, und verfluchte seinen
Mangel an diplomatischem Geschick, als sie das Kinn vorschob und ihre Augen
aufflammten. »Laß uns nicht streiten«, bat er hastig. »Es wird noch Tage
dauern, bis die Verwundeten ihre Kräfte zurückgewinnen. Das werden Tage der
Ruhe und Erholung sein.« Tage, die sie mit ihrer Rückkehr nach Shadizar
verbringen würde, dachte er, aber seine Selbstzufriedenheit schwand unter ihrem
verächtlichen Lachen.
    »Bist du wirklich so töricht?
Zathanides wird über seine Männlichkeit grübeln und den Stolz, den er hier
eingebüßt hat, und dann wird er sich einreden, daß er jedweder Klage entgehen
kann, die ich gegen ihn erheben mag. Morgen werden weitere Soldaten kommen,
Conan, zweifellos mit dem Befehl, mich nach Shadizar zurückzubringen, im
Notfall in Ketten. Aber dazu werden sie mich erst in den Bergen finden müssen.«
Sie blickte ihn an, und ihre Stimme wurde härter. »Nein, so töricht bist du
wahrhaftig nicht. Du weißt genau wie ich, daß die Soldaten kommen werden. Du
hättest gewartet und geduldet, daß man mich wie ein verschnürtes Bündel nach
Shadizar zurückschleppt. Geh, wenn du Angst vor den Bergen hast. Geh! Ich werde
dich nicht halten.« So plötzlich wie sie Arvaneus den Rücken zugekehrt hatte,
wandte sie sich ihm wieder zu. »Ich beabsichtige, im ersten Tageslicht
weiterzureiten«, sagte sie zu ihm. »Und zwar schnell. Alles Gepäck muß
zurückgelassen werden. Wir nehmen nur mit, was die Packpferde tragen können.
Die Verwundeten und alle, für die wir keine Reittiere haben, kehren mit den
Ochsenkarren um. Vielleicht verwirrt ihre Fährte Zathanides eine Weile …«
    Während sie mit ihren
Anweisungen fortfuhr, warf Arvaneus einen schnellen Blick über die Schulter auf
Conan. Befriedigung und Drohung sprachen aus ihm. Es würde also noch mehr
Schwierigkeiten durch ihn geben, oder vielmehr, erinnerte der Cimmerier sich, würde
es so sein, wenn er bei den Jägern blieb. Diese Absicht hatte er jedoch nicht.
Und deshalb war es nun auch an der Zeit, daß er die Vorbereitungen für seinen
Aufbruch traf.
    Langsam drehte er der immer noch
Anweisungen erteilenden Edlen den Rücken zu und schlenderte mit scheinbarem
Gleichmut an den Kochfeuern vorbei. Der fette Koch war so mit der Zubereitung
eines besonderen Gerichts für Jondra beschäftigt, daß er nicht einmal
hochblickte, während der Cimmerier in den Vorräten kramte. Als Conan weiterging,
hatte er zwei dicke Lederbeutel mit Dörrfleisch unter den Arm geklemmt. Er
vergewisserte sich, daß niemand ihn beobachtete, und versteckte das Fleisch in
einem Dornbusch am Rand des Lagers. In Kürze fügte er vier pralle Wasserbeutel
und Decken aus blaugestreifter Wolle dazu. Er war es zwar gewöhnt, nur mit
seinem Umhang zugedeckt zu schlafen oder auch ohne ihn, aber er glaubte nicht,
daß ein Mädchen aus der Stadt wie Tamira so abgehärtet war.
    Mit den Pferden mußte er bis
kurz vor ihrem Aufbruch warten. Keinesfalls konnte er sie schon jetzt satteln,
ohne daß jemand darauf aufmerksam wurde. Trotzdem sah er sich wenigstens unter
ihnen um, denn es war einfacher, eine gute Wahl zu treffen, solange es hell
war. Der kräftige Rappe, den er zuletzt geritten hatte, war genau richtig. Aber
auch Tamira brauchte ein ausdauerndes Pferd. Er hatte vorgehabt, einfach an den
Pferden entlangzugehen, ohne anzuhalten, damit niemandem sein Interesse
auffiel, doch als er zu einer hochgewachsenen Fuchsstute kam – ein Tier, genau wie
er es für Tamira aussuchen würde –, hielten seine Beine wie von selbst an. Am
Boden, vor dem Kopf der Stute, lagen ein Sattel mit hohem Knauf, ein praller
Wasserbeutel und ein zugebundener Ledersack.
    »In der Nacht, Tamira, sagtest
du«, murmelte er. »Oder während ich auf den Einbruch der Dunkelheit warte?«
Ganz deutlich sah er vor seinem inneren Auge das Geschmeide, wie es zuletzt auf
Jondras Kissen gelegen hatte.
    Mit einer Ruhe, zu der er sich
zwingen mußte, schritt er durch das Lager und hielt nach Tamira Ausschau.
Wieder ging es zu wie in einem Ameisenhaufen, und die Jäger beeilten sich,
Jondras Befehle auszuführen. Einen Augenblick hielt die Edle inne und blickte
Conan an, als wollte sie etwas zu ihm sagen, oder vielleicht wartete sie auch
darauf, daß er etwas sage, doch als er einfach weitereilte, wandte er sich
verärgert wieder ihrer Arbeit zu, der Überwachung der Vorbereitungen

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