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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Breitschwert. Er
bezweifelte nicht, daß der Jäger zamorianische Soldaten gesehen hatte und nicht
Kezankier, aber er war von den einen so wenig angetan wie von den andern. Die
Beziehung zwischen einer Armee und einem Dieb waren gewöhnlich nicht die besten.
    Das Klappern von beschlagenen
Hufen auf losen Steinen kündete die Soldaten an, lange ehe der Trupp in Sicht
kam. In Viererreihen, mit gleichmäßig eingelegten Lanzen, deren Spitzen in der
Nachmittagssonne glitzerten, folgten sie dem sich zwischen den Hügeln
hindurchschlängelnden Weg. Ein Reiter mit einem Banner führte sie an. Das
Banner, wie alle zamorianischen Generale eines hatten, war aus grüner Seide mit
Goldfransen. Gewiß waren auch auf ihm in Goldstickerei alle Siege aufgezählt.
Conan schnaufte verächtlich beim Anblick dieser Ehrenstandarte. Aus dieser
Entfernung konnte er zwar die Schrift nicht lesen, aber zählen, wie viele
Schlachten aufgeführt waren. Wenn man bedachte, wie viele echte Schlachten in
den vergangenen zwanzig Jahren von der zamorianischen Armee geschlagen worden
waren, war anzunehmen, daß auch nicht auf die Erwähnung von Grenzgeplänkel und
Scharmützel mit Banditen verzichtet worden war.
    Am Fuß des Hügels hielt der
Trupp an. Zwei Reihen drehten sich dem Lager zu, die beiden anderen wendeten
ihre Pferde in die entgegengesetzte Richtung. Der Standartenträger und der
General – er war an dem scharlachroten Pferdehaarbüschel auf seinem vergoldeten
Helm und der ebenfalls vergoldeten Kettenrüstung als solcher erkennbar – ritten
zwischen den verkümmerten Bäumen und halbmannshohen Sträuchern hindurch den
Hang hoch.
    Auf Arvaneus’ ungeduldiges
Zeichen hin rannten zwei Jäger vorwärts, einer, um des Generals Zügel, und der
andere, um seinen Steigbügel zu halten, als er absaß. Der hohe Offizier war ein
auf finstere Weise gutaussehender Mann mit schmalem Schnurrbart. Er ließ den
Blick hochmütig über das Lager schweifen, hielt ihn bei Conan mit überrascht
hochgezogener Braue an und wandte sich naserümpfend wieder von ihm ab. Der
Cimmerier fragte sich, ob der Mann tatsächlich schon einmal das Schwert mit dem
edelsteinbesetzten Griff an seiner Seite hatte benutzen müssen.
    »Nun«, fragte der General
plötzlich. »Wo ist eure Herrin?«
    Arvaneus rannte herbei, der
Miene nach zu schließen, zu wortreichen Entschuldigungen bereit, da ließ
Jondras Stimme ihn anhalten. »Hier bin ich, Zathanides. Und was macht Zamoras
ruhmreichster General so fern von Shadizars Palästen?«
    Mit dem geschmeidigen Gang einer
Katze näherte sie sich dem General. Ihre Gewandung ließ sogar ihre Jäger tief
Atem holen. Schimmernde, scharlachrote Seide, mit prächtigem Gold- und
Perlengürtel, betonte jede Kurve ihres Busens, der Hüften und des Gesäßes. Es
war ein Anblick, der selbst einem Eunuchen das Wasser im Mund zusammenlaufen
lassen mußte.
    Doch nicht so sehr ihr Gewand
lenkte Conans Aufmerksamkeit auf sich. Auf ihrem Kopf ruhte ein Krönchen mit
Saphiren und schwarzen Opalen sowie einem Rubin, größer als das obere
Daumenglied eines großen Mannes, unmittelbar über der Stirn. Zwischen den
vollen Brüsten kuschelte ein gleicher Rubin, der von einer Halskette hing, die
ebenfalls mit leuchtend blauen Saphiren und Opalen vom tiefsten Schwarz besetzt
war. Des Cimmeriers Blick suchte Tamira. Die Diebin streckte dem zamorianischen
General in demütiger Haltung ein Tablett entgegen, auf dem eine Kristallkaraffe
mit Wein und ein goldener Becher standen, neben denen feuchte, gefaltete Tücher
lagen. Sie schien auf das Geschmeide, das sie zu stehlen vorgehabt hatte,
überhaupt nicht zu achten.
    »Eure Schönheit ist bezaubernd
wie immer, Jondra.« Der General wischte sich die Hände an den Tüchern ab, die
er auf das Tablett zurückwarf. »Aber sie hätte vielleicht bald nur noch die
armselige Hütte eines Kezankiers geziert, wäre ich diesem Burschen Eldran nicht
begegnet.«
    Jondra erstarrte flüchtig.
»Eldran?«
    »Ja, ein Brythunier, Jäger,
sagte er.« Der General nahm den Kelch, den Tamira für ihn füllte, und bedachte
sie mit einem flüchtigen Lächeln, das nur seine Lippen bewegte. »Ich hätte ihm
seine Geschichte von einer zamorianischen Edlen an diesem mitraverlassenen Ort
nicht geglaubt, wäre nicht seine Beschreibung gewesen. Eine Frau, so groß wie
die meisten Männer, von betörender Schönheit und aufregender Figur, und eine
gute Bogenschützin. Und natürlich Eure grauen Augen. Da wußte ich, daß nur Ihr
es sein

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