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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gelangten sie ins Gebiet der Bergstämme. Die Sonne
stand knapp über dem Horizont. Sie hatten das Lager auf dem Hügel im
Morgengrauen verlassen. Die Ochsenkarren mit den Verwundeten waren inzwischen
auf dem Rückweg nach Shadizar.
    In Gedanken versunken, hatte er
gar nicht bemerkt, daß Jondra am Rand des Pfads angehalten hatte, um auf ihn zu
warten. Er hatte nicht mehr mit ihr geredet, seit sie sich von ihm abgewandt
hatte, um so erstaunter stellte er fest, daß sie jetzt lächelte.
    Sie lenkte ihr Pferd neben
seines. Der Pfad war breit genug, daß sie nebeneinander reiten konnten. »Ein
schöner Tag heute, nicht wahr?« sagte sie.
    Conan blickte sie ohne ein Wort
an.
    »Ich hatte gehofft, du würdest
nachts zu mir kommen, Nein, ich habe mir vorgenommen, nicht davon zu sprechen.«
Verschämt blickte sie ihn unter den dichten Wimpern an. »Ich wußte, daß du mich
nicht verlassen würdest. Das heißt … ich dachte … Du bist doch meinetwegen
geblieben, nicht wahr?«
    »Allerdings«, antwortete er
düster, aber sie schien nicht auf seinen Ton zu achten.
    »Ich wußte es.« Ihr Lächeln
wurde noch strahlender. »Heute nacht werden wir Vergangenes ein für allemal
vergessen.« Dann galoppierte sie die Reihe der Berittenen entlang und nahm
ihren Platz an der Spitze wieder ein.
    Conan knurrte tief in der Kehle.
    »Was hat sie gewollt?« fragte
Tamira und lenkte ihr Pferd neben seins. Es war die Fuchsstute, die sie sich
für ihre Flucht ausgesucht hatte. Eifersüchtig starrte sie der Edlen nach.
    »Nichts von Bedeutung«, brummte
Conan.
    Die junge Diebin grinste
geringschätzig mit hochgezogenen Mundwinkeln. »Sie bildet sich wohl ein, du
bist wegen ihrer so überreichlich zur Schau gestellten Reize noch hier. Aber du
bist doch meinetwegen mitgekommen, nicht wahr?«
    »Ich kam deinetwegen«,
antwortete Conan. »Aber wenn du nicht wissen möchtest, wie gut Jondra mit einer
Gerte umgehen kann, soll sie lieber nicht allzuoft sehen, wie wir miteinander
sprechen.«
    »Sie soll nur versuchen mich zu
schlagen!«
    »Ah, dann willst du ihr wohl
gestehen, daß du nicht Lyana, eine Leibmagd, bist, sondern Tamira, die Diebin?«
    »Wenn sie sich mir in fairem Kampf
stellte«, begann die zierliche Diebin und warf den Kopf zurück, dann lachte sie
plötzlich. »Aber ich bin ja nicht auf das Sprechen mit dir versessen. Das gönn
ich ihr. Also bis heute nacht, Conan.«
    Der riesenhafte Cimmerier
seufzte schwer, als sie sich hinter ihm dem Zug anschloß. Er hatte keine
leichte Aufgabe vor sich, und alles bloß, weil er nicht zulassen konnte, daß
eine Frau, mit der er das Bett geteilt hatte – geschweige denn zwei Frauen –,
in die Kezankianberge ritt, während er nach Shadizar zurückkehrte. Er nahm an,
daß jene Männer, die sich selbst als zivilisiert erachteten und ihn Barbaren
schimpften, so etwas leicht fertigbrächten. Nun, er konnte es jedenfalls nicht,
und so groß war sein Selbstvertrauen, daß er glaubte, beide sicher wieder aus
den Bergen zurückzubringen. Natürlich war ihm klar, daß früher oder später die
eine von der andern erfahren würde, und wenn es soweit war, das wußte er, würde
er sich bestimmt lieber allen Kezankiern auf einmal stellen, als den beiden
Frauen.
    Der Gedanke an die Kezankier
ließ ihn wieder auf seine Umgebung achten. Wenn er die Augen nicht offenhielt,
schafften sie vielleicht nicht einmal ganz den Weg in die Berge, geschweige
denn wieder heraus. Eingehend betrachtete er die steilen braunen Berghänge
ringsum, wo die Bäume durch den Wind und das rauhe Klima die seltsamsten Formen
zeigten. Auch die zackigen Gipfel vor sich studierte er. Nichts rührte sich,
aber die leichte Brise brachte einen Laut mit sich, schwach zwar, doch
beunruhigend. Er kam von hinten.
    Er wendete sein Pferd, um
zurückschauen zu können, und spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten.
Tief unten und weit entfernt zwischen den Hügeln im Vorland tobte eine
Schlacht. Sehr viel mehr als Staub, der wie Rauch von den Hügeln aufstieg, und
winzige Menschlein, die wie Ameisen herumschwärmten, konnte er nicht sehen,
aber einen Augenblick glaubte er, etwas auf einer Kuppe zu erkennen, das wie
eine zamorianische Ehrenstandarte aussah. Und dann wurde sie niedergeritten,
und die Männer, die darüberstürmten, trugen Turbane. Auch die meisten anderen
der kleinen Figürchen bedeckten Turbane.
    »Was ist los?« rief Jondra und
galoppierte den Pfad zurück. Sie mußte sich einen Weg durch die Jäger bahnen,
die sich hinter

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