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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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in die
entgegengesetzte Richtung – auf das ehemalige Lager zu, das zu einem blutigen
Schlachtfeld geworden war, und auf Tamiras Versteck zu.
    Nach zweihundert Schritten kam
er an den Überresten eines zamorianischen Jägers vorbei. Er hätte nicht zu
sagen vermocht, wessen Leiche es war, denn der geköpfte Tote war mit
verkrustetem Blut und grünen Fliegen bedeckt. Conan widmete ihm keinen zweiten
Blick. Auf zu viele war er in dieser Nacht bereits gestoßen, und manche hatten
weit schlimmer als dieser ausgesehen. Er war nur bei jedem Toten froh, daß es
nicht Jondra war.
    Nun begann er sich Sorgen um
Tamira zu machen. Er war überzeugt, daß sie sicher war in ihrem Versteck, denn
selbst bei Tageslicht war der Spalt nicht so leicht zu erkennen, aber sie war
bereits die ganze Nacht allein, und es war eine Nacht voll Kezankier und der
Erinnerung an blutige Tote.
    Mit wachsamen Augen rannte er am
Hang eines Berges entlang, dann warf er sich auf den Bauch und kroch auf einen
Felsvorsprung. Unter ihm lag der Lagerplatz und schwarzverbrannter Boden und
Asche, wo Jondras Zelt gestanden hatte. Etwa ein Dutzend Leichen lagen verstreut
zwischen den verkümmerten Bäumen, manche Körper waren zerstückelt. Es gab
jedoch nur tote Zamorier, denn die Kezankier hatten ihre eigenen Gefallenen
mitgenommen. Außer dem Summen eifriger Fliegen war kein Laut zu vernehmen.
    Conan holte tief Atem und
kletterte über den Kamm auf der anderen Bergseite hinunter. Die Toten ließ er
liegen, denn er hatte keine Zeit, sie zu begraben. Statt dessen schaute er sich
um, ob noch irgend etwas zu finden war, das den Lebenden nützte, und sammelte
einen unbeschädigten Speer ein, den die Kezankier übersehen hatten, einen
prallen Wasserbeutel, einen Beutel mit Dörrfleisch.
    Die Turban-Männer waren jedoch
sehr gründlich mit ihrer Plünderung gewesen, und er fand sonst nichts
Brauchbares mehr. Selbst gebrochene Speerspitzen, Kochtöpfe, ja sogar die
Stricke, mit denen die Pferde angebunden gewesen waren, hatten die Kezankier
mitgenommen, und die Asche von Jondras Zelt war offenbar durchsucht worden, ob
sie irgend etwas barg, das die Flammen verschont hatten. Aber wenigstens hatten
sie seinen schwarzen khauranischen Umhang nicht entdeckt, den er unter dem Rand
eines Felsblocks zurückgelassen hatte. Er fügte ihn dem armseligen Haufen
hinzu.
    »Du bist also ein Dieb, ein
Plünderer!«
    Bei diesen Worten riß Conan den
Speer hoch und wirbelte herum. Arvaneus schlurfte auf ihn zu. Die schwarzen
Augen glitzerten, und die Knöchel der Hand um den Speerschaft hoben sich weiß
ab. Der Kopf des Oberjägers war unbedeckt. Der Mann sah aus wie in Staub
gewälzt, und seine weiße Pluderhose war zerrissen.
    »Wie schön, daß noch jemand von
Jondras Leuten lebt«, sagte Conan. »Wir glaubten, auch dich hätte die Bestie
getötet.«
    Die Augen des Jägers senkten
sich, sein Blick hüpfte geradezu von Leiche zu Leiche. »Die Bestie«, murmelte
er. »Kein Sterblicher kommt gegen sie an! Selbst ein Narr mußte das erkennen!
Dieses Heulen …« Er erschauderte. »Sie hätten fliehen sollen«, fuhr er düster
fort. »Etwas anderes konnte man gar nicht tun. Versuchen, es zu bekämpfen, ja
auch bloß einen Moment zu bleiben …« Sein Blick fiel auf die Armseligkeiten,
die Conan noch hatte zusammentragen können, er legte den Kopf schräg und
stierte den Cimmerier von der Seite an. »Du bist also ein Dieb und bestiehlst
Lady Jondra.«
    Conan sträubten sich die
Nackenhaare. Er hatte keine Erfahrung mit Menschen, die den Verstand verloren
hatten, schon gar nicht mit einem, den er gesund gekannt hatte. »Diese Sachen
helfen vielleicht, Jondras Leben zu retten, wenn ich sie finde«, sagte er. »Ich
weiß nicht, wo sie ist, aber wenn ich sie lebend aus diesen Bergen bringen
will, muß ich sie schnell finden.«
    »So schön«, murmelte Arvaneus
versonnen, »mit ihren langen Beinen und diesen runden Brüsten, die geschaffen
sind, einem Mann als Kopfkissen zu dienen. So schön, meine Lady Jondra.«
    »Ich gehe jetzt.« Conan streckte
die Hand aus, um nach seinem Umhang zu greifen, nahm jedoch den Blick nicht von
Arvaneus, der den Speer immer noch stoßbereit hielt.
    »Ich habe sie beobachtet.« Der
Wahnsinn in den Augen des Geiergesichtigen vertiefte sich. »Habe sie beobachtet,
wie sie aus dem Lager rannte, wie sie sich vor den turbanbedeckten Teufeln
versteckte. Sie hat mich nicht gesehen. Nein. Aber ich werde zu ihr gehen, und
sie wird dankbar sein. Sie wird mich als den

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