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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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in die Gefahr begeben, mit durchschnittener Kehle aufzuwachen. Keine
Feuer! Verteilt die restlichen Waffen!«
    In aller Eile wurden die nötigen
Vorbereitungen getroffen. Jeder erhielt drei volle Köcher und einen extra
Speer, sowie einen Beutel mit Wasser und einen mit Dörrfleisch. Einer oder zwei
mochten mit den vorhandenen Mitteln fliehen, aber Conan hatte nicht vor, den
Rest zum Tod zu verdammen, wenn Flucht klüger war.
    Es war möglich, daß die
Kezankier jeden Augenblick angriffen, von allen Seiten außer von der Felswand
hinter Jondras Zelt. Selbst wenn sie den ersten Ansturm zurückschlagen konnten,
durften sie nicht mehr hier sein, sobald es wieder hell wurde, denn hier säßen
sie in der Falle. Nach einem Angriff müßten sie versuchen sich zurückzuziehen,
oder auch während des Angriffs, wenn sie erkannten, daß sie nichts ausrichten
konnten. Und wenn sie sahen, daß sie überwältigt werden würden, mußte eben
jeder einzelne zusehen, sich zu retten, so gut er es konnte.
    Am schlimmsten wäre ein Überfall
durch die Bestie, und so ging Conan auch durch das Zwielicht von einem zum
andern und sagte: »Versucht nicht, gegen das Tier zu kämpfen. Wenn es kommt,
dann lauft so schnell ihr könnt, und hofft, daß eure Götter euch gnädig sind.«
    Unweit von Jondras Zelt kauerte
Conan sich nieder. Wenn es zum Schlimmsten kam, brauchten die anderen nur an
sich selbst zu denken. Er mußte nahe bei den Frauen bleiben, wenn es ihm
gelingen sollte, sie fortzubringen.
    Knirschende Steine verrieten
ihm, daß Tamira auf ihn zukam. Er rückte die beiden Speere näher und machte ihr
Platz neben sich.
    »Sie schläft«, sagte das
zierliche Mädchen, als sie sich seufzend neben ihn fallen ließ. »Sie ist vom
Weinen völlig erschöpft. Und wer könnte es ihr verdenken, nach allem, was sie
erlebte?«
    »Ihre Befehle und ihr Stolz
haben das alles verursacht«, sagte Conan ruhig. »Der Brythunier erzählte ihr
von der Bestie, und ich, was ich von ihr entdeckt hatte.«
    »Du bist ein harter Mann,
Cimmerier. So hart wie diese Berge.«
    »Ich bin ein Mann«, sagte er nur.
    Eine Weile schwieg Tamira.
Schließlich öffnete sie wieder den Mund. »Jondra sagt, daß du mit ihr nach
Shadizar zurückkehrst.«
    Conan brummte: »Für eine Frau,
die der Erschöpfung nahe war, hat sie eine Menge geredet.«
    »Sie will Gemächer für dich in
ihrem Palast herrichten lassen.«
    »Lächerlich!«
    »Sie beabsichtigt, dich in Samt
und Seide zu kleiden und mit goldenen Armreifen zu schmücken, die deine Muskeln
betonen.«
    »Was?« Er glaubte, sie in der
zunehmenden Dunkelheit neben sich kichern zu hören, und funkelte sie an. »Reiß
nur deine Witze, Mädchen, ich finde sie nicht komisch.«
    »Du warst auch ihr erster
Mann, Conan. Du kannst nicht wissen, was das für eine Frau bedeutet, aber ich
weiß es. Sie mag dich, oder vielleicht ist es das, was du darstellst, was sie
so mag. Sie fragte mich, ob es noch andere Männer wie dich gibt. Sie verglich
dich sogar mit Eldran, jenem Brythunier. Sie täuschte vor, sich nicht an seinen
Namen zu erinnern, tat es aber doch …«
    Etwas in ihrer Stimme ließ ihn
aufhorchen. »Mitra blende mich, wenn sie dir nicht leid tut!« sagte er
ungläubig.
    »Sie weiß weniger über Männer
als ich«, entgegnete die Diebin. »Es ist nicht einfach in einer Welt der
Männer, Frau zu sein.«
    »Es wäre noch schwerer in einer
Welt ohne sie«, sagte er trocken, und sie stieß ihn sanft in die Rippen.
    »Ich finde deine Witze
nicht komisch«, begann sie, da drückte er ihr seine Hand auf den Mund.
    Angespannt lauschte er. Er hatte
ganz sicher ein Geräusch gehört, das nicht hierher paßte. Da war es wieder! Das
Kratzen eines Hufes auf Stein – eines unbeschlagenen Hufes!
    »Lauf zum Zelt«, flüsterte er
und schob sie in diese Richtung. »Weck sie auf, und macht euch zur Flucht
bereit!«
    In diesem Moment zerriß ein Ruf
die Nacht. »Im Namen der wahren Götter!« Und Horden von Kezankiern stürmten auf
zottigen Bergpferden durch das Lager, und die Krummsäbel, die sie schwangen,
schimmerten im bleichen Mondlicht.
    Conan warf einen Speer. Er
durchbohrte einen turbanbedeckten Reiter, der aufschreiend von seinem
galoppierenden Pferd stürzte. Ein anderer, der laut seine Götter beschwor,
stürmte mit erhobenem Tulwar herbei. Conan blieb keine Zeit, den zweiten Speer
zu schleudern. Er warf sich zu Boden und schlug statt dessen wie mit einem
Dreschflegel auf die Beine des galoppierenden Tieres ein. Pferd und

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