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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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versicherte mir, daß ihr die vertrauenswürdigsten aller
Schmuggler seid, sonst hätte ich mich überhaupt nicht an Euch gewandt. Ihr
bekommt viel Gold dafür, daß Ihr meine Truhen und mich selbst zur Mündung des
Zaporoskas bringt, aber es steht euch nicht zu, mir Fragen und Forderungen zu
stellen!«
    »Er
bietet uns wirklich eine große Menge Gold, Conan«, sagte Hordo bedächtig.
    »Genug,
um Kandablätter zu schmuggeln?« fragte der Cimmerier. »Oder roten Lotus? Du
hast die armen Teufel selbst gesehen, die ihre Pfeife dem Wein oder einer Frau
oder gar dem Essen vorziehen. Wieviel Gold, um das zu befördern?«
    Schwer
atmend kratzte Hordo sich am Bart und verzog das Gesicht. »Na gut. Öffnet eine
Truhe, Patil. Es ist mir egal, was sie enthält, solange es keine Kandablätter
oder roter Lotus sind.«
    »Das
darf ich nicht!« rief der Vendhyaner. Schweiß glänzte plötzlich auf seinem
dunklen Gesicht. »Mein Herr wäre wütend! Ich verlange, daß …«
    »Euer
Herr?« unterbrach ihn Hasan. »Welcher Kaufmann hat einen Herrn, Vendhyaner?
Oder seid Ihr etwas anderes?«
    Mit
harter Stimme verlangte Conan: »Öffnet die Truhen!«
    Verstört
huschte Patils Blick von einem zum andern. Plötzlich wirbelte er zur Tür herum.
Conan sprang und bekam den Umhang des Vendhyaners zu fassen. Patil wirbelte
zurück und schlug mit der Faust nach des Cimmeriers Gesicht. Ein schwaches
Aufblitzen warnte Conan, und er wich zurück. Die blattförmige Klinge, die
zwischen Patils Fingern hervorragte, schnitt direkt unter dem Auge über Conans
Wange. Der Cimmerier stolperte über die am Boden liegende Truhe, die sich unter
seinem Fuß drehte, und er stürzte rückwärts auf den Lehmboden.
    Kaum
hatte er sich von Conans Griff befreit, schoß Patil zur Tür, schwang sie auf
und stürmte hindurch – geradewegs gegen drei Männer, die einander zu stützen
schienen, während sie durch den Korridor gingen, oder vielmehr torkelten. Alle
vier stürzten zu einem verschlungenen, fluchenden Haufen auf den Boden.
    Conan
kam auf die Füße und riß die Männer hoch. Die ersten drei gehörten zu Hordos
Mannschaft. Erst der letzte, der noch am Boden lag, war Patil, und er rührte
sich nicht. Sein großer Turban saß schief, und als Conan den Mann auf den
Rücken drehte, löste sich seine Kopfbedeckung ganz auf. Es war, wie der
Cimmerier befürchtet hatte: Die Züge des Vendhyaners waren schmerzverzerrt, die
Zähne entblößt und die Augen starr. Die Faust des Mannes, der ihn hatte
umbringen wollen, war auf dessen Brust gepreßt. Conan zweifelte nicht, daß die
Klinge des Schnappmessers lang genug war, um ins Herz getroffen zu haben.
    Er
wischte sich über das Gesicht. Die Fingerspitzen waren rot, als er sie wegzog,
aber die Wunde war nicht viel mehr als ein Kratzer. Er hatte Glück gehabt, daß
der Kerl nicht nach ihm gestochen hatte. Er hätte den winzigen Dolch vermutlich
überhaupt nicht bemerkt, bis er in sein eigenes Herz gedrungen wäre.
    »Das
war wohl nicht das, was du erwartet hattest?« sagte er zu der Leiche. »Aber mir
wäre es lieber, du lebtest noch und könntest reden.«
    Hordo
schob sich an Conan vorbei, um nach dem Gewand des Vendhyaners zu greifen.
»Lassen wir ihn außer Sicht verschwinden, ehe jemand hier vorbeikommt. Es ist
besser, wenn niemand darauf aufmerksam wird, denn ich möchte nicht gern, daß
jemand denkt, wir hätten diesen Dummkopf seiner Ware wegen umgebracht. Das
könnte einen zu leicht in Verruf bringen, und dann wäre es aus mit dem
Geschäft.«
    Gemeinsam
zerrten sie den Toten in den Keller und verschlossen die eisenbeschlagene Tür.
Die drei Schmuggler, die durch Zufall die Flucht des Vendhyaners verhindert
hatten, lagen gegen eine Wand gestützt, und zwei starrten benommen auf die
Leiche, als Conan und Hordo sie vor ihren Füßen fallen ließen.
    »Isch
beschoffener alsch wir«, murmelte einer, ein Iranistanier mit schmutzigem
Kopftuch.
    »Isch
nischt beschoffen«, entgegnete der andere, ein Nemedier, der nicht schlecht
ausgesehen hätte, wäre nicht vor langer Zeit, als er für einen Diebstahl
verurteilt wurde, seine Nase aufgeschlitzt worden. »Isch tot!«
    Der
dritte stieß lediglich einen Schnarcher hervor, der klang, als würde ein Segel
zerrissen.
    »Ihr
haltet alle drei das Maul!« knurrte Hordo.
    Conan
berührte noch einmal die Wange. Das Blut verkrustete bereits. Aber mehr als für
den Kratzer interessierte er sich für die Truhe, die er hatte fallen lassen. Er
stellte sie aufrecht auf den Boden und

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