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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einem Lächeln oder einem Knurren verzogen war. »Du bist es doch,
der auf diese Reise versessen ist, Nordmann! Dann senk auch du die Kette. Ich
würde es vorziehen, in einer Schenke zu sitzen, mit einem Krug Bier in der Hand
und einem Mädchen auf den Knien.«
    »Das
wäre allerdings ein weit sicherer Ort«, sagte Conan trocken und erntete ein
Lachen von einigen. Prytanis beugte sich verärgert über sein Ruder.
    Shamil,
der an einem Ruder fast unmittelbar seitlich von Conan saß, machte keine
Anstalten sich zu erheben, aber seiner Haltung war selbst in der Dunkelheit zu
entnehmen, daß er wartete und beobachtete.
    »Was
ist mit dir, Lampenanzünder?« fragte der Cimmerier.
    »Ich
wartete nur, daß du es mir vorschlägst«, antwortete der Hagere ruhig. Er zog
das Ruder ein.
    Nun
standen auch zwei Männer auf, die schon lange bei Hordo waren. »Ich möchte
nicht, daß du glaubst, nur die Neuen helfen dir«, sagte einer, ein Kothier
namens Baltis. Narben wucherten, wo seine Ohren vor langer Zeit nicht allzu
geschickt abgetrennt worden waren. Der andere, ein hohlwangiger Shemit, der
sich Enam nannte, zog lediglich seinen Krummsäbel und begutachtete die
Schneide.
    »Narren!«
brummte Prytanis, aber leise.
    Conan
gab Hordo, der nur als grauer Schatten am Heck zu sehen war, ein Zeichen, und
das Schiff steuerte zur Mole. Die Granitmauer erhob sich vor ihnen aus dem
Wasser, mehr als mannshoch und höher als das Schiffsdeck. Selbst die Neuen
verstanden genug von der Schiffahrt, um zu wissen, was zu tun war. Glatt
schnitt der Kiel rückwärts durch das Wasser, dann streckten jene an der
Molenseite die Ruder aus, damit das Schiff nicht gegen die Mauer prallen
konnte.
    Der
Cimmerier vergeudete keine Zeit mit weiteren Worten. Er setzte einen Fuß auf
den Plankengang und sprang. Die ausgestreckten Hände bekamen die Molenkrone zu
fassen, und er zog sich zu der rauhen Granitoberfläche hoch. Schnaufen und
leise Verwünschungen verrieten, daß die anderen ihm gefolgt waren. Es gab kein
Gedränge, denn die Mole war fast zwanzig Schritt breit.
    »Müssen
wir sie töten?« erkundigte sich Hasan gedämpft.
    »Das
ist vielleicht nicht nötig«, antwortete Conan. »Kommt!«
    Der
wuchtige steinerne Wachtturm nahm fast das ganze Molenende ein, abgesehen von
einem schmalen Weg ringsum. Seine Zinnen befanden sich etwa fünfzig Schritt
über den Männern, und lediglich eine schwere Holztür am Fuß der dicken
Granitwände bot einen Zugang. Nur in mittlerer Höhe befanden sich
Schießscharten, und aus ihnen leuchtete der Fackelschein.
    Conan
bedeutete den anderen, sich im Schatten der Turmwände zu halten, während er
seinen Dolch zog und sich flach neben die Tür drückte. Sorgfältig die
Entfernung abschätzend, warf er den Dolch. Zwei Schritt von der Tür entfernt
landete er klappernd auf dem Granit. Einen Augenblick befürchtete er schon, man
hätte es im Turm nicht gehört, doch dann schwang die Tür auf, Licht fiel ins
Freie, und ein unbehelmter Wächter steckte seinen Kopf heraus. Conan hielt den
Atem an, aber es war der Dolch am Rand des Lichtscheins, der die Aufmerksamkeit
des Turaners auf sich lenkte. Stirnrunzelnd trat er aus der Tür.
    Conan
schlug zu wie ein Falke. Eine Hand drückte auf des Wachmanns Mund, die andere
packte ihn am Gürtel und schwang ihn. Ein Aufplatschen war zu hören, und gleich
darauf ertönten Schreie.
    »Hilfe!
Hilfe!«
    »Der
Dummkopf ist ins Wasser gefallen«, brüllte eine Stimme im Turm. Laute Schritte
dröhnten, und vier weitere Wächter stürmten aus der Tür.
    Es
war offensichtlich, daß keiner an Gefahr dachte. Keiner trug einen Helm, und
einer hielt sogar einen Holzkrug in der Hand. Sie schlitterten zu einem Halt,
als sie sich des jungen Riesen vor ihnen bewußt wurden, und ihre Hände legten
sich um die Säbelgriffe, aber sie kamen nicht dazu, ihre Waffen zu ziehen. Eine
Nase brach unter Conans Faust, und während ihr Besitzer zusammensackte, bekam
der nächste einen Kinnhaken, der ihn ebenfalls zu Boden schickte.
    Conan
sah, daß auch die beiden anderen überwältigt worden waren. »Werft ihre Säbel
ins Wasser«, befahl er, »und bindet sie.« Er bückte sich nach seinem Dolch. Die
Hilfeschreie aus dem Wasser klangen lauter und verzweifelter. »Und bindet einen
Strick aus ihren Wämsern und Gürteln und fischt den Narren aus dem Wasser, ehe
er die ganze Stadt aufweckt.«
    Mit
dem Schwert in der Hand betrat er vorsichtig den Turm. Das gesamte Erdgeschoß
bestand aus einem einzigen Raum, der von

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