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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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geschafft
worden, wo Flöße zur Flußüberquerung gebaut wurden. Aber Conan beabsichtigte
ohnehin nicht, sich dorthin zu begeben. Nicht, daß er sich keine Möglichkeit
vorstellen könnte, wie die Truhen vielleicht unter das Gepäck Karim Singhs, des
Wazam von Vendhya, hätten geraten können, aber fünfhundert harte vendhyanische
Kavalleristen waren doch eine beachtliche Übermacht. Ihre Schuppenpanzer und
die turbanbedeckten Helme mit Kettenhalsschutz sahen ganz so aus wie die der
Vendhyaner am Ufer, aber diese Soldaten waren sich offenbar sehr wohl bewußt,
wie weit sie sich in umstrittenem Gebiet befanden. Sie ritten wie Katzen,
bereit, bei jedem Geräusch loszuspringen; und ihre langklingigen Lanzen
schwangen herab, wenn jemand sich ihnen nur auf hundert Schritt näherte.
    Plötzlich
pfiff etwas an Conans Gesicht vorbei, so dicht, daß er den Windhauch davon
spürte. Ein Armbrustbolzen, sagte er sich, während er sich sofort so tief über
das Pferd beugte, wie der hochknaufige Sattel es erlaubte, und dem Rappen die
Fersen gab. Der Hengst schoß vorwärts und fing zu galoppieren an. Conan spürte
mehr, als er sie sah, andere Bolzen vorbeiflitzen, und einer mußte dem Ruck
nach in den Sattel eingeschlagen haben.
    Als
der Fluß nahe war, zügelte er den Rapphengst und blickte zurück. Nichts
Ungewöhnliches war in dem aufbrechenden Lager zu entdecken, niemand schaute
auch nur in seine Richtung, und von Armbrüsten war schon gar nichts zu sehen.
So schwang er sich aus dem Sattel und untersuchte den Rappen. Glücklicherweise
war das Tier unverletzt und wäre sichtlich gern noch weiter gelaufen. Aber im
hohen Zwiesel des Sattels steckte ein Bolzen dicker als sein Finger. Kalter
Grimm erfüllte Conan. Eine Handbreit höher, und er hätte ihn jetzt im Rücken.
Nun, zumindest bestand nun kein Zweifel mehr, daß sich die Truhen bei der
Karawane befanden.
    »Hallo!«
kam ein Ruf aus der Richtung des Flusses. »Hallo, Patil!«
    Conan
schaute hoch und sah Torio, den Hauptmann der Karawanenwächter, auf sich
zureiten. Schnell zog der Cimmerier den Bolzen aus dem Zwiesel und warf ihn
fort. Dann schwang er sich wieder in den Sattel und ritt dem anderen entgegen,
der sofort zu reden begann.
    »Zweimal
jedes Jahr, und das seit zehn Jahren, mache ich diese Reise von Aghrapur nach
Ayodhya und zurück, und jedesmal erlebe ich etwas Neues. Doch nun geschieht
etwas, das auf seine Art ungewöhnlicher ist als alles bisherige.«
    »Und
was ist dieses Ungewöhnliche?«
    »Seine
höchstmächtige Exzellenz Karim Singh, Wazam von Vendhya, Oberberater des
Elefanten, wünscht Eure Anwesenheit, Patil. Versteht es nicht als Kränkung,
aber Ihr seid doch offensichtlich kein Edler, und Karim Singh erkennt selten
das Dasein eines Geringeren an. Weshalb will er plötzlich Euch sehen, von dem
er doch höchstwahrscheinlich nie zuvor etwas gehört hat?«
    »Oberberater
des Elefanten?« murmelte Conan, teils weil ihm keine Antwort auf die Frage
einfiel, teils aber auch, weil er diesen Titel belustigend fand. Er hatte von
den gewaltigen grauen Tieren gehört und hoffte, auf dieser Reise auch einmal
eines zu sehen.
    »Einer
der Titel des Königs von Vendhya ist ›Der Elefant‹«, entgegnete Torio. »Es ist
sicher auch nicht törichter, als Yildiz ›Goldener Adler‹ zu nennen, und all die
anderen Bezeichnungen, die Könige sich gern geben.«
    »Wo
ist dieser Berater des Elefanten?«
    »Bereits
über dem Fluß. Und ich würde in seiner Gegenwart die Zunge hüten, wollte ich
sie nicht verlieren. Das dort ist sein Zelt.« Torio deutete auf ein riesiges
Zelt aus goldfarbener Seide, das bereits auf der anderen Flußseite aufgebaut
und von hundert vendhyanischen Lanzenträgern ringsum bewacht wurde. »Es schert
ihn nicht, daß wir alle aufgehalten werden, weil er sich mit Euch unterhalten
will, aber sein Trupp muß unbedingt der vorderste sein, denn Karim Singh
beabsichtigt nicht, den Staub anderer einzuatmen.« Der Hauptmann machte eine
Pause und blickte stirnrunzelnd ins Nichts, hin und wieder jedoch schien er
Conan aus den Augenwinkeln zu mustern. »Meine Stellung ist nicht so einfach, Patil.
Ich bin für die Sicherheit aller, die zur Karawane gehören, verantwortlich und
darf niemanden beleidigen. Was wer zu wem gesagt hat; wer wo Vorteile sucht –
all das kann für uns alle wichtig sein. Gefahr droht nicht allein von außen,
von Kuigaren oder Zuagir. Es läßt sich Silber verdienen, und da die Summen
nicht so hoch sind, wie andere sie vielleicht

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