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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Frauen sind aus meiner Purdhana. Ihr Gesicht vor einem anderen,
außer vor mir, zu enthüllen, würden sie als Schande empfinden, genau wie ich.«
    Ohne
den Blick von den unbedeckten sanften Rundungen zu wenden, nickte Conan. »Ich
verstehe«, sagte er gedehnt und keineswegs wahrheitsgetreu. Andere Länder,
andere Sitten, aber diese Sitte schien ihm an Wahnsinn zu grenzen. Er atmete
tief, setzte den Kelch ab und erhob sich. »Ich muß jetzt gehen. Kang Hou wird
den Fluß überqueren wollen.«
    »Natürlich.
Und wenn Ihr Ayodhya erreicht und nicht mehr in seinem Dienst steht, werde ich
nach Euch schicken. Für einen treu ergebenen Mann, der tötet, ohne sich etwas
dabei zu denken, und der nicht durch die Zivilisation verweichlicht ist, ist
immer Bedarf.«
    Conan
biß grimmig die Zähne zusammen und schwieg. Mit einer knappen Verbeugung
verließ er das Zelt. Vor dem Eingang wartete der rundliche Mann mit den
Silberreiherfedern am Turban. Er hielt ein Silbertablett in der Hand. »Eine
kleine Aufmerksamkeit meines Gebieters«, sagte er mit einer Verbeugung.
    Auf
dem Tablett lag ein Beutel aus Leder, das sich weich anfühlte und durch das
Münzen zu spüren waren. Conan öffnete ihn nicht, um sie zu zählen oder
nachzusehen, ob es Gold- oder Silberstücke waren.
    »Dankt
Eurem Gebieter für die Großzügigkeit«, brummte er und warf dem bestürzten Mann
den Beutel wieder zu. »Eine kleine Aufmerksamkeit von mir. Verteilt sie unter
den anderen Dienern.«
    Er
spürte die Augen des rundlichen Mannes auf seinem Rücken, als er zu seinem
Pferd ging – die beiden Diener standen noch dort, einer um den Zügel zu halten,
der andere den Steigbügel, während er aufsaß –, aber es war ihm egal. Wenn
Karim Singh sich durch die Geste beleidigt fühlte, sollte er doch. Er hatte
genug von Seiner höchstmächtigen Exzellenz. Noch länger hätte er sich in seiner
Gegenwart nicht beherrschen können.
    Wieder
öffnete sich der Kreis der Wachen, und Conan ritt zum Fluß. Fluchende
Kameltreiber benutzten lange Gerten, um ihre schwerbeladenen Tiere vom Floß,
das die Sklaven am Zugtau dicht am Ufer festhielten, an Land zu schaffen. Alle
drei Flöße waren jetzt in Betrieb. Eines, mit vendhyanischen Edlen besetzt,
befand sich augenblicklich in Flußmitte, und das letzte, dicht mit Kaufleuten
und Kamelen beladen, war nicht weit davon entfernt hinter ihm. Zwei getrennte
Gruppen – Edle in einer, Kaufleute in der anderen – bewiesen, daß das
Übersetzen ziemlich bald, nachdem er hier angelangt war, begonnen hatte. Am
anderen Ufer drängten sich die Wartenden.
    Der
Cimmerier sah weder Kang Hou noch seine Kameraden. Setzte er jedoch wieder
über, mochte es leicht sein, daß sie auf dem Fluß aneinander vorbeifuhren, und
damit wäre niemandem gedient. Also hielt er sein Pferd an einer Stelle an, wo
er alle drei Anlegeplätze überblicken konnte.
    Während
der Rapphengst mit dem Schweif nach Fliegen schlug und ungeduldig stampfte,
weil er endlich galoppieren wollte, ritt ein vendhyanischer Kavallerist herbei.
Samt und Seide seiner Kleidung verrieten, daß er ein Offizier war, und ein
hoher noch dazu, nach der edelsteinbesetzten Scheide seines Säbels und der
Vergoldung seines Helms zu schließen. Seine Züge verrieten Hochmut und die
Augen Grausamkeit. Er sprach nicht, sondern starrte den riesenhaften Cimmerier
in stummer Herausforderung an.
    Conan
sagte sich, daß er sich heute morgen schon einmal bemüht hatte, einer
Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, und daß er es noch einmal könnte.
Schließlich blickte der Mann ihn nur an. Nichts weiter. Conan widmete sich
eingehend den näherkommenden Flößen. Der Vendhyaner war allein, also konnte es
nichts mit dem zurückgewiesenen Beutel zu tun haben. Nach seiner Erfahrung
beantworteten Männer wie der Wazam Beleidigungen nicht auf so geringfügige
Weise. Andererseits schien sich das hier zu entwickeln.
    »Ihr
seid der Mann Patil«, bellte der Offizier plötzlich. »Ihr seid kein
Vendhyaner.«
    »Ich
weiß, wer und was ich bin«, knurrte Conan. »Wer und was seid Ihr?«
    »Ich
bin Prinz Kandar, Befehlshaber der Leibwache des Wazam von Vendhya. Und hütet
Eure Zunge, oder Ihr werdet sie verlieren.«
    »Eine
ähnliche Warnung habe ich heute schon einmal gehört«, sagte Conan tonlos, »trotzdem
ist meine Zunge noch, wo sie hingehört, und so leicht gebe ich sie auch nicht
her.«
    »Kühne
Worte«, höhnte Kandar, »für einen Ausländer mit den Augen eines Pan-kur .«
    »Was
für

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