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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ihre Gespräche wieder fort.
Es war keine Nacht, in der man sich für den Ärger eines Fremden interessierte.
    »Die
Männer?« fragte der Cimmerier.
    »Ein
paar leichte Verletzungen, nichts Schlimmeres. Es glückte uns, an die Pferde zu
gelangen, und Kuie Hsi fand ein Versteck für uns, einen verlassenen Tempel in
der sogenannten Straße der Träume, obwohl es dort sicher keine angenehmen
Träume sein können. Ein oder zwei Tage für die Männer zur Heilung ihrer Wunden,
dann werden wir sehen, was für die Mädchen getan werden kann.«
    Conan
schüttelte den Kopf, nicht nur zur Verneinung, sondern um die neuen Schleier
vor den Augen zu vertreiben. »So viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Kehr jetzt
lieber zu deinen Leuten zurück. Sie werden dich brauchen, wenn sie nach Turan
zurückzukehren hoffen.«
    »Was
hast du vor?« erkundigte sich Hordo scharf, doch der Cimmerier schlug dem
Freund nur schnell auf die Schulter und eilte aus der Schenke. Auf der dunklen
Straße hörte Conan, wie der Einäugige ihm nachrief, aber er blickte nicht
zurück.
    Den
Bhalkhana-Hengst hatte er in einer Stallung nahe dem Stadttor untergebracht.
Ein alter Stallknecht führte ihn heraus, nachdem Conan ihm eine Münze in die
Hand gedrückt hatte.
    Die
zwei Flügel des Stadttors waren von zehnfacher Mannshöhe und aus dicken
schwarzen, reich verzierten Eisenplatten. Sie ließen sich bestimmt nicht leicht
bewegen, und aus der dicken Schmutzschicht, die sich an ihrem Fuß entlang
angesammelt hatte, ging hervor, daß sie schon seit vielen Jahren nicht mehr
geschlossen worden waren. Selbst die Torwächter waren nicht von dem allgemeinen
Unbehagen in der Stadt verschont geblieben. Sie beobachteten Conan angespannt
und klammerten die Finger fester um ihre Lanzen, als er durch das Tor
galoppierte.
    Von
allem, was er am Abend durch Lauschen erfahren hatte, hatte nur eine
Information Bestand gehabt – und gerade diejenige die ihm am unwichtigsten
vorgekommen war –, der Standort von Kandars Palast. Wut erfüllte Conan, doch
war es eine eiskalte Wut. Mit dem Schwert in der Hand zu sterben, war weit
besser, als dem schleichenden Tod durch das Gift zu erliegen, doch zuvor mußten
die Frauen befreit werden. Erst wenn sie in Sicherheit waren, durfte er an sich
selbst denken.
    Als
der Palast in Sicht kam, ritt er in einen Hain und band den Hengst an einem
starken Ast fest. List und Verstohlenheit, wie er sie während seiner Zeit als
Dieb und Einbrecher gelernt hatte, würden ihm jetzt mehr nützen als blanker
Stahl.
    Zahllose
Lampen beleuchteten Prinz Kandars Palast, der sogar noch größer als Vyndras
war, und machten ihn mit seinen Terrassen, Kuppeln und Türmchen zu einem
schimmernden Kunstwerk ganz in Weiß. Um ihn herum erstreckten sich
Marmorbecken, in deren Wasser sich die Lampen spiegelten, und dazwischen
reichte der Garten mit seinen Blumen und blühenden Büschen, die die Nacht mit
ihren süßen Düften erfüllten, bis unmittelbar an die Palastmauern.
    Blüten
und Düfte interessierten Conan nicht, doch die Büsche halfen ihm, sich dem
Palast unbemerkt zu nähern, er wurde zu einem Schatten unter vielen. Seine in
den Bergen seiner cimmerischen Heimat geübten Finger fanden Spalten in den
scheinbar glatt zusammengefügten gewaltigen Marmorblöcken, und er kletterte die
Mauer so schnell hoch wie andere eine Leiter. Flach auf der breiten Mauer
liegend, versuchte Conan so viel vom Palast zu sehen, wie von hier möglich war.
Sein Blick wanderte über kleine Innenhöfe mit plätschernden Springbrunnen, mit
kunstvollen Friesen versehene Türme, die sich dem Himmel entgegenreckten,
Säulengänge, beleuchtet von Lampen in herrlicher Goldschmiedearbeit – und
plötzlich stockte sein Atem, und die Hand legte sich unwillkürlich um den
Schwertgriff. Soeben wandelte ein Mann an einer kannelierten Säule vorbei, ein
Mann in goldfarbenem, rot verziertem Gewand, und neben ihm ein anderer in
dunklem Gewand, offenbar aus schwarzer Seide. Karim Singh! Und wenn die Götter
es gut meinten, war der andere Naipal. Mit einem Seufzer des Bedauerns ließ
Conan den Schwertgriff los und blickte den beiden nach, bis sie außer Sicht
verschwanden. Zuerst die Frauen, mahnte er sich. Er stand auf und rannte die
Mauerkrone entlang.
    In
der Höhe lag der Vorteil, wie die Erfahrung als Einbrecher ihn in den Städten
Nemediens und Zamoras gelehrt hatte. Sah man jemanden irgendwo oben an einem
Bauwerk, selbst einen, der offenbar nicht dorthin gehörte, beachtete man ihn
gewöhnlich

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