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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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und besaß nur eine Hand. Beim Dahinschreiten murmelte sie vor sich hin. Die Stimme vermengte sich mit dem Donner. »Du irrst dich, Zauberer, wenn du meinst, mich um meine Rache betrügen zu können, indem du andere Mittel für deine bösen Ziele einsetzt. Ich werde diesen Mann bekommen!«
     
    Die Wände der ›Wolfsmilch‹-Schenke ächzten und stöhnten, als ahnten sie ihren Untergang. Die Tür nach draußen wurde mit solcher Gewalt aufgerissen, daß die von Schmutz überkrusteten Messingangeln sie kaum halten konnten. Das Namensschild wurde herabgeschleudert und rollte durch die offene Tür. Der Wolf salient war endlich gesprungen. Das Schild landete auf einem Tisch.
    Conan hatte Augenklappe in eine Ecke abgedrängt. Der Mann kämpfte um sein Leben. Eldia hatte mit ihrem kleinen, aber tödlichen Schwert die beiden Wachen vor der Tür vertrieben, wobei ihr ihre Schwester mit ihrem Dolch geholfen hatte. Vitarius' Zauberspruch wirkte auch endlich, denn plötzlich schrie der fette Mördergeselle auf, glühte rot auf und schwebte eine halbe Spanne über dem Boden.
    Vitarius schrie, um den lauten Donner des Tornados zu übertönen, der sie beinahe schon erreicht hatte.
    »Conan! Wir müssen weg! Sofort!«
    Der Cimmerier antwortete nicht, warf sich statt dessen auf Augenklappe. Der Mann konnte den Schlag abwehren, gab aber dabei den Kopf schutzlos preis. Conan ballte die Rechte zur Faust und schlug sie dem Mann gegen das Kinn. Der Knochen knackte, als der Mann nach hinten gegen die Wand geschleudert wurde. Bewußtlos glitt er zu Boden. Conan drehte sich um. »Los! Raus!«
    Vitarius gehorchte und ließ den Fetten glühend und schreiend weiterschweben. Eldia und Kinna wandten sich von ihren beiden Gegnern ab, die keine Anstalten trafen, sie zu verfolgen, als sie vor Conan aus der Tür rannten. Er folgte mit bluttriefendem Schwert.
    Draußen packte der Sturm sie mit solcher Gewalt, daß sie keinen Schritt vorwärtskamen. Nur Conan stand aufrecht und hielt der Gewalt stand. Aber auch seine übermäßige Körperkraft reichte nicht aus, um den alten Mann und die beiden Mädchen gegen den Sturm hinterherzuziehen.
    Vitarius gestikulierte wild. Seine Worte gingen im Sturm unter. Conan verstand, was er wollte. Sie mußten sich im Schutz der Gebäude vorwärtsbewegen.
    Wie Fliegen klebten die vier an der Wand; aber es gelang ihnen, bis zur Ecke zu kriechen. Dort führte sie Conan herum, indem er Kinna einhakte. Sie hielt ihre Schwester fest, und diese umklammerte Vitarius' knochiges Gelenk. Der Sturm trieb die menschliche Kette wie dürres Laub vor sich die Straße hinunter. Sie rannten so schnell, daß Conan beinahe gestolpert wäre. Er erinnerte sich daran, was Vitarius vorher gesagt hatte. Sie mußten gegen den Wind Haken schlagen und hinter das Zentrum gelangen. Conan sprang in den Windschatten eines Tempels. Seine drei Gefährten zog er nach. Hier holten sie erst einmal Atem.
    Weiter unten wurde ein Teil eines Gebäudes weggerissen und flog vorbei. Conan deutete darauf und rief: »Dorthin!«
    Sie nahmen ihre ganze Kraft zusammen und liefen weiter gegen den Wind, immer wieder den Schutz von Gebäuden oder Zäunen ausnutzend.
    Hinter ihnen wechselte der Teufelswind die Richtung, so daß er die ›Wolfsmilch‹-Schenke nur streifte. Conan starrte auf das wütende schwarze Ungeheuer, das immer noch geisterhaft leuchtete. Er sah die Körper der gedungenen Mordgesellen durch die Luft fliegen und im Rachen des Tornados verschwinden. Da war der, den er erschlagen hatte, und dort der Fettsack. Den Mann mit der Augenklappe konnte er nicht entdecken. Wohl aber sah er, daß der Sturm sie jetzt verfolgen wollte. Er verdoppelte seine Anstrengung. Angst hatte Conan dabei nicht. Ihn trieb viel mehr die Herausforderung, den Sturm zu schlagen. Bei Crom! Kein Sturm war so wendig wie ein Cimmerier!
    Der Wind wollte umkehren, aber die schweren Regenwolken konnten sich nicht so schnell umstellen. Langsam nur kam der Sturm auf sie zu. Als Conan meinte, weit genug gelaufen zu sein, machte er wieder kehrt und hielt mehr auf den Wind zu. Trümmer trafen ihn; aber er hielt die Frau hinter sich ganz fest und stemmte die Stiefel in den Schlamm auf der Straße. Einmal rutschte Vitarius aus. Der Sturm war so stark, daß er wie eine Fahne an Eldias Hand waagrecht in der Luft hing. Zu seinem Glück hielt das Mädchen ihn fest, sonst wäre er weggeblasen worden.
    Der Tornado raste dahin, verwüstete Häuser, Ställe und Tempel. Balken knickten wie Strohhalme

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