Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose
hatte Conan eingekreist. Der Barbar lächelte. Das war ein Kampf nach seinem Herzen! Stahl und Muskeln, keine Zauberei! Er suchte sich ein Ziel: einen wolfsgesichtigen Mann mit Kurzschwert. Conan zauderte keine Sekunde lang, sondern sprang dem Kerl wildentschlossen entgegen. Mit beiden Händen schwang er elegant sein Breitschwert und holte aus. Das Wolfsgesicht hob die Klinge, aber zu langsam. Conans Schlag öffnete am Hals des Mannes eine Furche, durch die man das Rückgrat des Schurken sehen konnte, als er röchelnd nach hinten zu Boden fiel.
Ein zweiter Mann griff Conan von hinten an. Er hob sein Schwert so hoch, daß der Schlag den Gegner in der Mitte auseinanderspalten mußte. Conan drehte sich um und parierte den Schlag. Seine Armmuskeln waren zum Zerreißen gespannt. Stahl küßte Stahl. Die beiden Klingen sangen im Duett. Conan hielt den Arm still. Der Mann verlor das Gleichgewicht. Conan glitt vorwärts und rammte ihm die Schwertspitze direkt unters Brustbein. Dann hob er einen Fuß und stieß den Körper des Schufts mit dem Stiefel von der Klinge. Dann wirbelte er herum, da ihn jetzt zwei zugleich angriffen. Conan machte sich sprungbereit. Es war besser, zuerst anzugreifen, ehe sie sich abgestimmt hatten – vier waren die schlimmste Zahl, die man als Gegner haben konnte.
Die Schenke erbebte, als habe eine riesige Hand sie geschüttelt.
»Conan! Der Teufelswind!« rief Kinna.
»Au, ich bin verletzt!« schrie einer der Männer, die die Tür bewachten. Worauf sich die Aufmerksamkeit der beiden, die Conan angreifen wollten, ihm zuwandte.
Auch der Cimmerier schaute dahin, wo Eldia mit ihrer kurzen Waffe auf den Mann einschlug. Ihre Geschwindigkeit war atemberaubend. Der Mann versuchte vergeblich, die Beine mit seinem langen Dolch zu schützen. Vor Conans Augen schoß das Mädchen vor und fügte ihm wieder eine Schnittwunde zu.
»Verdammte Göre!« brüllte der Mann, wich aber von der Tür. Beinahe wäre er über seinen Kumpan gestolpert.
Vitarius versuchte es mit irgendeinem Zauberspruch. Er murmelte vor sich hin und schwenkte die Arme. Bisher ohne Erfolg. Jedenfalls konnte der starke Cimmerier keinen erkennen. Er wandte sich wieder den beiden ihm gegenüber zu und ging auf sie los, um sie mit seiner rasiermesserscharfen Schneide zu zeichnen.
Der Mann mit der Augenklappe versuchte außerhalb Conans Reichweite zu bleiben, doch vergeblich. Der andere war zu fett und daher langsam. Der Fette keuchte beim Versuch, Conan mit dem Schwert in der Seite zu erwischen.
Wieder erbebte die Schänke. In das Geräusch des Windes und des Kampflärms mischten sich Stimmen von oben. Mit Freudengeschrei stürzte sich Conan mit geschwungenem Schwert auf Augenklappe.
Loganaro stand wie erstarrt und beobachtet das Herannahen der Vernichtung. Noch nie hatte er auf seinen vielen Reisen einen solchen Sturm gesehen. Ihm war sogleich klar, daß dieser keinen natürlichen Ursprung haben konnte. Wer aber hatte diesen schrecklichen Wirbelwind geschickt und warum? Diese Fragen schossen ihm durch den Kopf, wurden aber sofort von der Angst vor herumfliegendem Abfall und Hagelschlossen weggewischt. Seine Mörderbande sollte selbst sehen, wie sie überlebte. Der Barbar war jetzt nicht so wichtig wie sich in Sicherheit zu bringen, damit er noch ein wenig leben konnte. Loganaro rannte vor dem nahenden Untergang so schnell wie möglich davon. Später konnte er sich immer noch Sorgen machen, was er Lemparius erzählen würde.
Djuvula war schon beinahe zu Hause, als sie das durch Zauberei geschaffene Ungeheuer erblickte, das wie ein Frettchen auf der Jagd nach einer bestimmten Ratte durch das Labyrinth von Mornstadinos raste. Ihr okkultes Auge erkannte sofort, was dieser Sturm in Wirklichkeit war und von wem er ausgeschickt worden war. Geschwind machte die Hexe kehrt und lief im strömenden Regen und durch aufspritzende Pfützen zurück zur Schenke. Wenn der von Sovartus beherrschte Wirbelsturm das Mädchen erwischte, vertat Djuvula die Gelegenheit, ihre Macht zu vergrößern. Außerdem dachte sie auch noch an den Barbaren mit dem tapferen Herzen. Natürlich war der weniger wichtig. Loganaro hatte noch einen Kandidaten für sie; aber sie traute seinem Urteil nicht so ganz. Ein Mann, der einem Dämon die Hand abschlagen konnte und das überlebte, mußte außergewöhnlich sein. Aber Djuvulas Hauptinteresse galt dem Mädchen.
Im Kielwasser der Verwüstung stapfte ein Riese. Menschlichen Augen war er verborgen. Die Gestalt war rot
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