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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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tun, der sich offenbar in der Dunkelheit besser zurechtfand, als es erlaubt war. Zudem war es ihm gelungen, sich anzuschleichen, ohne daß der Cimmerier etwas gehört hatte. Conan hatte seine Beute und wußte aufgrund des Lichtspalts, wo die Tür war. Ein erfolgreicher Dieb ist einer, der mit seiner Beute entwischt. Und genau das hatte er vor! Zeit, zu gehen.
    Conan sprang zur Tür.
    Im Sprung sah er etwas vor dem Lichtstrahl vorbeihuschen, zwei dunkle, dicke Striche. Die Beine eines Mannes, dachte er. Und wenn diese Beine den Besitzer der Stimme trugen, gehörten sie zu einem Mann mit übernatürlicher Schnelligkeit, da es sonst nicht möglich war, die Entfernung zwischen dem vorherigen Standpunkt und der Tür in so kurzer Zeit zurückzulegen. Conan schwang sein Schwert, um die noch immer unsichtbare Gestalt in der Mitte zu spalten. Doch die Füße vor dem Lichtspalt verschwanden. Sein Schwertstreich ging ins Leere.
    »Für einen Idioten bist du schnell«, höhnte die Stimme. »Aber das wird dich auch nicht retten.«
    Conan verschwendete keinen Atem für eine Antwort. Statt dessen schwang er das Schwert hin und her, während er sich rückwärts auf die Tür hin arbeitete. Der Stahl sang in der Dunkelheit. Der verborgene Sprecher sollte nur versuchen, diese Barriere zu durchschreiten!
    Conan erreichte die Tür. Er spürte den Griff im Rücken. Was sollte er jetzt tun? Gar nicht so einfach! Er wagte es nicht, sich umzudrehen und dem Mann den Rücken zuzuwenden in dieser Schwärze. Mit dem schweren Sack in der Hand die Tür zu öffnen, war zwar sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Aber da gab es noch die Möglichkeit, daß etwaige Helfer des Unsichtbaren im Gang lauerten und warteten, daß er herauskam.
    Er schüttelte den Kopf. Zuviel Denken schadete nur! Da konnte ein Mann an Altersschwäche sterben, wenn er sich über alle Möglichkeiten Sorgen machte! Er fand den Griff, schob ihn hoch und riß die Tür auf. Mit einem Satz war der Cimmerier auf dem Gang.
    Und dort war er ganz allein. Conan lachte und rannte los. Er hörte ein Geräusch hinter sich. Als er sich umdrehte, war nichts zu sehen. Noch eine Biegung, dann wäre er in der Nähe des Vorratsraumes, durch den er das Haus betreten hatte. Sobald er im Freien war, würde er aufs Tor zulaufen. Das war schneller als über die Mauer zu klettern. Nicht mehr lange, dann wäre er draußen und frei.
    Kaum war er um die Biegung und sah, was ihm bevorstand, da blieb er fluchend stehen. Die mächtige Brust pumpte noch mehr Luft in die Lungen.
    Am Ende des Ganges versperrte ihm ein Dutzend Männer mit Schwertern und Piken den Weg. Dort kam er nicht durch. Er machte kehrt und rannte den Weg zurück, den er gekommen war. Besser einem Mann in der Dunkelheit gegenübertreten als einem Dutzend Bewaffneten, dachte er. Gut war, daß er jetzt den erleuchteten Gang im Rücken hatte. Nach der Biegung bemerkte der junge Cimmerier, daß die Männer ihm nicht folgten. Aus unbestimmtem Grund beunruhigte ihn das mehr, als wenn sie ihm auf den Fersen geblieben wären.
    Dreißig Schritte vor ihm stand ganz allein ein Mann. Er war groß und blond. Seine Haut war hell. In der Hand hielt er nur ein geschwungenes Messer, kein Schwert. Er schaute Conan so entspannt an, als erwarte er keinerlei Kampf.
    Sekundenlang überlegte Conan, ob er den Mann über den Haufen rennen und mit dem Schwert beiseite stoßen sollte. Aber etwas an der Erscheinung dieses Mannes veranlaßte Conan, langsamer zu werden und schließlich zu gehen. Drei Schritte vor dem Mann blieb er stehen und starrte den an, der ihm den Ausgang versperrte. Er witterte Gefahr, etwas so Unnatürliches, daß ihm die Haare im Nacken zu Berge standen.
    »Nun, du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst«, sagte der Mann. »Gestatte, daß ich mich vorstelle. Ich bin Senator Lemparius, der Herr dieses Hauses, das du berauben wolltest. Was sagst du dazu, Dieb?«
    »Geht beiseite!« sagte Conan drohend. »Ich bin nicht besonders erpicht, Euch zu töten.«
    Lemparius lachte, hell und schrill. »O nein, wie köstlich!« Er wirbelte das fangzahnähnliche Messer durch die Luft und fing es geschickt wieder auf. Verächtlich musterte er Conans schweres Schwert. »Komm und versuch vorbeizugehen, du fremdländischer Narr! Wenn du es schaffst, lasse ich dich leben. Wenn nicht, wird dein Leichnam von Fliegen bedeckt sein, noch vor dem ersten Sonnenstrahl.«
    Conan sprang auf Lemparius zu. Die Muskelstränge seiner starken Arme wölbten sich, als er mit

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