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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Die Tür schwang mühelos nach innen auf.
    Conan nahm eine Kerze vom Gang mit und hielt sie vor sich, als er den Raum betrat. Jäh blieb er stehen und holte tief Luft. Crom!
    Das Licht der flackernden Kerzen offenbarte eine Schatzkammer. Da standen Goldstatuetten, meistens Katzen, mit kostbaren Steinen verziert, Elfenbeinstoßzähne waren zu Haufen aufgetürmt. Spiralen aus Gold und Silber waren darin eingearbeitet. Tafelbestecke und Lederbeutel – zweifellos mit Münzen gefüllt – lagen überall verteilt.
    Hier war er am Ziel. Conan schloß leise die Tür hinter sich und hielt die Kerze hoch. Vergangene Diebstähle hatten ihn gelehrt, die Dinge mitzunehmen, die sich am leichtesten in klingende Münze verwandeln ließen. Da sich hier anscheinend überall Beutel mit Münzen befanden, sollte er daraus Nutzen ziehen. Wenn aber einige Beutel mit Juwelen gefüllt waren, wäre es dumm, sie zu übergehen. Conan sah aber nicht ein, übermäßig habgierig zu sein. Ein paar hundert Goldstücke und Edelsteine, ausreichend als Lösegeld für eine Königin, würden seinen Bedarf decken. Beinahe hätte er laut gelacht. Wie schade, daß er nicht mit einem Wagen gekommen war! Die Sicherheitsvorkehrungen hier waren so erbärmlich, daß er ihn unbemerkt beladen und wegfahren könnte.
    Der Cimmerier machte sich daran, seine Beute zu inspizieren. Hier war ein praller schwerer Beutel mit Goldsolons, da einer mit edlen Smaragden, rechteckig geschliffen. Diese kostbaren grünen Steine steckte er in seinen eigenen Beutel. Das nächste Säckchen enthielt etwa sechzig Silberlinge. Widerstrebend ließ er es stehen. Zu schwer, und Silber war im Vergleich zu den anderen Reichtümern nicht wertvoll genug.
    Conan füllte einen großen Lederbeutel mit so vielen Goldstücken, daß die dreifach genähten Säume zu platzen drohten. Wieder mußte der Cimmerier sich zusammennehmen, um nicht zu lachen. Er würde nicht nur recht bequem nach Nemedien gelangen, sondern auch als reicher Mann. Jetzt konnten sie eine Armee anheuern, um den Magier zu belagern, der Eldias Schwester gefangenhielt. Oder sich eigene Zauberer kaufen.
    Er wollte schon gehen, als seine Augen auf ein Objekt fiel, das ihm beim Eintreten entgangen war. Neben der Tür stand es auf einem geschnitzten Elfenbeinpodest. Conan blieb stehen, um es näher zu betrachten. Es sah aus wie ein Ball in einem Würfel und bestand aus Gold oder vielleicht auch aus Messing. Aber irgendwie war die Konstruktion schief. Er konnte nicht sagen, was; aber irgend etwas stimmte nicht. Da das Objekt auf einem so kostbaren Podest aufgestellt war, mußte es wohl wertvoll sein. Conan überlegte, ob er es einstecken solle, hob dann aber die Schultern. Nein, er hatte genug. Ein guter Dieb wußte, wann er aufhören mußte. Er wandte sich ab.
    »Eine weise Entscheidung«, ertönte eine männliche Stimme. »Da du offenbar nicht weißt, was eine Storora ist und was man damit anfangen kann, wäre es an dich verschwendet.«
    Noch ehe die Stimme ausgeredet hatte, wirbelte Conan herum, um den Urheber der Stimme zu entdecken. Mit der rechten Hand zog er sein Schwert, während die Linke den Beutel mit dem Gold hielt. Die Kerze war auf den Boden gefallen und erloschen. Dunkelheit erfüllte den Raum mit düsteren Schleiern, so daß der junge Cimmerier nichts sehen konnte. Gut! Wenn er blind war, konnte sein Gegner auch nicht sehen.
    Die Stimme meldete sich wieder, mit höhnischem Unterton. »Wenn du denkst, daß du mich so leicht abschütteln kannst, hast du dich geirrt. Ich kann dich dort sehen, dein Schicksal ist besiegelt, Dieb.«
    Das glaube ich kaum, dachte Conan. Mit gezücktem Schwert ging er auf die Stelle zu, woher die Stimme gekommen war.
    »Nein, so leicht findest du mich nicht, Fremdländer.« Diesmal kam die Stimme woanders her, links von Conan. Er drehte sich dorthin. Seine Augen hatten sich etwas an die Dunkelheit gewöhnt. Direkt vor ihm schien vor dem dunklen Hintergrund ein etwas noch dunklerer Klumpen zu sein; aber sicher war er nicht. Der einzige Lichtschein kam durch die Spalte unter der geschlossenen Tür. Er war auch kaum mehr als ein schwacher Schimmer.
    »Du kannst gar nichts anderes als ein Fremdländer sein«, sagte der Mann, »denn kein Einwohner in Mornstadinos wäre so geistig unterentwickelt, daß er es wagen würde, das Haus von Lemparius zu berauben.« Wieder hatte er sich an eine andere Stelle begeben.
    Conan überlegte, welche Möglichkeiten ihm offenstanden. Er hatte es hier mit einem Mann zu

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