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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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da sie bergauf reiten mußten und so den Söldnern leichtes Ziel boten. Kommandant Tosc befahl den Männern, sich zu sammeln und einen Sturmangriff auf den Wald zu reiten.
    Doch dort hatten sich inzwischen zahllose Verteidiger aufgestellt. Ein Pfeilhagel holte die ersten kothischen Reiter von den Pferden. Tosc sah, wie der junge Offizier herabstürzte. Ein Pfeil hatte ihm die Kehle durchbohrt. Er erstickte am eigenen Blut. Die Bogenschützen zogen sich unentwegt weiterschießend zurück. Die Bäume zwangen die kothischen Reiter, sich zu verteilen. Vergebens jagten sie den Fußsoldaten durchs Unterholz nach. Sie erlitten schwere Verluste und verloren die Orientierung.
    Dann kündigte sich eine neue Bedrohung mit Hufschlag, Plätschern und dem Klang von Jagdhörnern an. An die hundert Söldner waren oberhalb der Wasserfälle durch den Fluß geritten und fielen den Kothiern in die ungeschützte Flanke. Nun gab es zwar ein Reitergefecht. Doch wie ungleich waren die Kräfte verteilt! Die Königlichen waren erschöpft und verstreut. Dennoch kämpften sie in ihrer Verzweiflung überaus tapfer. Einer der letzten, der fiel, war Kommandant Tosc. Ihn mähte das Breitschwert eines dahinbrausenden Barbaren auf einem rabenschwarzen Hengst dahin.
    »Hussa, Conan!« schrie ein shemitischer Offizier und ließ dem blutbespritzten Pferd neben Conan die Zügel schießen. »Ein wahres Fest! Wir haben gewonnen, es sei denn, der Rest der kothischen Legion kommt gleich über die Anhöhe gestürmt.«
    Der Cimmerier lachte. »Nein, Elael. Es wird mehrere Stunden dauern, den Pfad freizumachen. Und wahrscheinlich Tage, bis sie ihre Nachschubzüge hinüberbringen können.«
    Der Shemite grinste so breit, daß man seine Zahnlücken sah. »Und ich hielt Euch für einen schlechten General, weil Ihr den Hauptteil Eurer Armee so weit vor die Nachzügler reiten ließet. Jetzt verstehe ich die List. Sie sollte Zeit gewinnen, um diesen Hinterhalt aufzubauen.«
    »Stimmt.« Conan nickte und nahm das Lob wie selbstverständlich zur Kenntnis. »Es war für Euch nicht leicht, mit den Langsamsten unseres Haufens gegen deren Schnellste zu wetteifern. Aber Ihr habt Eure Sache gut gemacht. Jetzt können wir unser Heer ungehindert weiter in die Berge führen.«
    Hauptmann Villeza hatte sein Pferd an Conans andere Seite gelenkt. »Warum bauen wir nicht gleich hier eine Verteidigung auf? Wir könnten dies Tal bis ans Ende aller Zeiten halten.«
    »Nein.« Der Cimmerier runzelte die Stirn. »Zuschlagen und verschwinden – das ist unsere Taktik.« Er musterte den untersetzten Mann kühl. »Wir sind zwar knapp an Vorräten, aber sehr beweglich. Sobald wir über die khorajische Grenze sind, finden wir vielleicht Verbündete. Und kein kothischer General wird es wagen, uns nach Khoraja hinein zu verfolgen, ohne direkten Befehl aus der Hauptstadt zu haben.«
    Villeza grinste, wobei sich die schwarzen Bartstoppeln sträubten. »Na schön, Conan! Mach weiter mit deinen Feldherrnspielen! Auch wenn du es geschafft hast, daß eine kothische Legion schon vor deinem Hosenboden geknurrt hat, scheinst du der Sache gewachsen zu sein.« Kaum hatte der Cimmerier sein Pferd gewendet und war davongetrabt, raunte Villeza dem Shemiten zu: »Aber ich wette, daß er uns nicht den wahren Grund genannt hat, warum er nach Khoraja will.«
    Nachdem Conan bei der Nachhut alles geordnet hatte, brauchte er mehrere Stunden bis zur Grenze. Dabei ritt er an allen Abteilungen des Heerhaufens vorbei. Zusammen mit der Vorhut erreichte er die Grenze. Hier war das Tal enger. Glitzernde Berge säumten es ein, keine Hügel. Der Fluß Khorgas war erst ein kleiner Bach.
    Conan band sein Pferd bei den anderen in einer Wiese mit wunderschönen Blumen an. Er streckte die vom langen Sitzen im Sattel müden Beine und stieg dann den steilen Weg zum viereckigen Wehrturm hinauf, der am Fuß einer Bergwand auf einem Felsvorsprung stand. Das Bronzetor stand offen. Drinnen waren Zeno und ein halbes Dutzend Söldner. Sie standen an den Schießscharten und beobachteten das Tal, die Straße und das heranziehende Heer.
    »Da waren acht Grenzposten«, sagte Zeno. »Sie sind weggaloppiert, als wir kamen. Deinem Befehl gehorchend, haben wir sie nicht verfolgt.«
    »Gut. Beschädigt nichts im Turm und wartet hier, um uns den Rücken zu decken.« Conan trat an einen alten Schrank, öffnete ihn und sah grüne Winterumhänge der khorajischen Soldaten. »Sollten Legionäre kommen, werft euch diese Umhänge über und versucht, sie

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