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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Fluß durch Äcker und Weideland. Das Tal inmitten hoher Berge war übersät von den Hütten der Leibeigenen. Nur gelegentlich sah man ein Herrenhaus. Doch an einer Stelle hatte sich in uralten Zeiten eine Barriere aufgetürmt, den Lauf des Flusses zu hemmen – ein scharfkantiger Gebirgskamm verlief quer durch das Tal.
    Mit großer, unerbittlicher Geduld hatte sich der Fluß einen Weg an diesem Hindernis vorbeigefressen, indem er den Berg an einem Ufer aushöhlte. Hier stürzte das Wasser des Flusses, der fast auf der gesamten Länge leicht zu durchqueren war, in Kaskaden herunter in tiefe Teiche. Der Pfad war hier sehr schmal und verlief gefährlich nahe oberhalb der Wasserfälle am Fels entlang, ehe er hinaus in ein leicht bewaldetes Tal führte.
    Hier quälten sich die Nachzügler der Söldnerarmee – die ärmsten Soldaten – auf den langsamen Pferden oder Eseln dahin, gefolgt von einem Zug leicht beladener Saumtiere. Hinter ihnen kam nur noch die Nachhut: ein Dutzend Shemiten auf wendigen Pferden aus dem Süden, bewaffnet mit Lanzen, Schilden und Eisenhüten. Sie ritten ohne strenge Ordnung und warfen immer wieder nervöse Blicke hinter sich ins Tal, während ihre Schutzbefohlenen sich vor ihnen dahinquälten.
    Kaum war das letzte Saumtier verschwunden, galoppierte ein Späher aus dem Tal hinterher. In shemitischem Dialekt rief er: »Schnell weiter, Brüder! Die beißen mich schon in die Fersen!« Er schloß sich den anderen Reitern an und verschwand ebenfalls in einer Staubwolke.
    Im nächsten Augenblick brach eine Schar von etwa hundert purpurgekleideter Reiter aus dem Wald im Tal. Sie ritten in gestrecktem Galopp und breit ausgefächert. Kothische Königliche bei der Verfolgung. Die Rüstungen blitzten in der Sonne. Vor der Talenge blieben sie unschlüssig stehen. Doch auf den scharfen Befehl eines Offiziers hin lenkten sie ihre Pferde vorsichtig und im Gänsemarsch auf dem schmalen Pfad nach oben, wo die Söldner verschwunden waren.
    Die Strecke war mühsam und qualvoll. Die Reiter mußten noch größeren Abstand wahren. Als die ersten kothischen Reiter die Anhöhe über den Wasserfällen erreichten, stürmten sie nicht sofort weiter auf die Bäume im Tal zu. Der junge Offizier, der die Treppe führte, erkannte klar, daß die Spuren der fliehenden Armee dort verschwand; aber er überlegte, was geschehen werde, wenn sich das Wild dort vorn den kothischen Jägern stellte. Er wollte lieber auf mehr Männer warten und dann in voller Stärke angreifen. Da es noch dauern würde, bis die anderen auf diesem Gelände da sein konnten, schickte er zwei Späher aus und stellte seine anderen Reiter im Halbkreis auf.
    Als er etwas weniger als die Hälfte der Kothier eingetroffen war, erschien ihr rangältester Offizier, Kommandant Tosc. Er befehligte die Verfolgung der Rebellen, seit seine Wachen ihm an diesem Morgen die Lagerfeuer gemeldet hatten. Er befahl den Reitern, vorzurücken. Dem jüngeren Offizier erteilte er einen scharfen Rüffel und wies ihn darauf hin, daß die Söldner, nachdem sie nicht einmal den schmalen Zugang geschützt hatten, wohl kaum an eine Verteidigung im Tal dächten. In breiter Front ritten die Soldaten zwischen Fluß und Bergen vor.
    Schon nach wenigen Schritten im Wald stießen die Kothier auf die Leichen der beiden Späher. Man hatte sie mit Pfeilen aus den Sätteln geholt. In jedem Mann steckte ein halbes Dutzend dieser gefiederten Todesboten. Wieder mißtrauisch, musterten sie das Unterholz. Da erscholl von hinten grauenvolles Kriegsgeschrei, was sie vollends durcheinanderbrachte. Dann hörten sie große Steine rollen.
    Kommandant Tosc sprengte sofort zurück zum Engpaß. Doch auf der Anhöhe über dem Fluß wimmelte es von Söldnern, die aus dem Hinterhalt Pfeile schossen und Steine auf den Teil seiner Abteilung schleuderten, der noch auf dem engen Pfad im Gänsemarsch heraufritt. Einige Söldner lockerten mit den Speerschäften Steine und ließen sie herabrollen. Ein Dutzend Männer setzte einen riesigen Felsbrocken in Bewegung, indem sie sich in einem Spalt daneben einstemmten und mit dem Rücken zum Felsbrocken mit der Kraft ihrer Beine diesen herauspreßten. Hilflos mußte der Offizier zusehen, wie er mit viel Steinschlag nach unten glitt und mehrere Reiter und einen Teil des Pfades in den Fluß riß.
    Der kothische Kommandant ritt, so schnell er konnte, zurück zu den Männern, die ihm auf dieser Seite noch geblieben waren. Sie konnten die Söldner von der Anhöhe nicht vertreiben,

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