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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Bruder Khossus ...« Yasmela seufzte und schaute Conan verschwörerisch an. »Du hast ihn aus den Verliesen von Ophir befreit, aber er ist nicht der König geworden, wie ich gehofft hatte. Von Tag zu Tag widmet er sich immer mehr dem Pomp und Hofzeremoniell und nachts dem Lotuswein und Tänzerinnen aus anderen Ländern. Die wirklichen Belange des Landes werden von Schurken und Intriganten am Hof erledigt.« Die Prinzessin ließ sich auf den Stuhl sinken und faltete die Hände unter dem federgesäumten Ausschnitt. »Zum Wohle unseres Hauses muß ich immer mehr die Sache in die Hand nehmen. Ich bin zwar dazu sehr befähigt, habe aber keine offizielle Gewalt, solange mein Bruder regiert. Ich unterbreite ihm lebenswichtige Vorschläge sehr vorsichtig, so daß er glaubt, sie seien seine Ideen.« Yasmela schüttelte den Kopf. »Und davon hat er wirklich keine Ahnung, Conan! Öfter spricht er davon, mich an irgendeinen fetten Shemitenkönig zu verschachern, um durch eine Heirat vorteilhafte Handelsverträge abzuschließen.«
    Geduldig hörte Conan der Prinzessin zu. Nun, da die ihm vertrauten Formen ihres Körpers bedeckt waren, wenn auch nur spärlich, kam ihr schönes Gesicht mehr zur Geltung – die blaugrünen Augen, die feinen Züge, die leicht gebräunte Haut unter der dunklen Haarpracht. Die feuchten Locken ringelten sich bis auf die Schultern. Sie war wirklich ein Schmuckstück – und dieses hatte er einst besessen. Doch als sie jetzt über die Sorgen ihrer Stellung bei Hofe sprach, erinnerte sich der Cimmerier an alle Gründe, warum er beschlossen hatte, nicht an ihre Seite zurückzukehren.
    »Ja, das ist wahr«, antwortete er auf ihre letzte Klage. »Khossus hat auch zu mir von der Notwendigkeit gesprochen, einen geeigneten Gatten für dich zu finden, als er mir erklärte, daß ich nie – Macht oder Rang in Khoraja erwerben könne.«
    »Oder mich heiraten, Conan?« Yasmela schaute zu ihm auf. »Ich fürchte, daran hat sich nichts geändert. Aber vielleicht ...«
    Sie hielt inne, als sie Schritte vom Eingang hörte. Drei Diener erschienen und brachten auf blauen Kristallschalen Speisen, die sie zwischen Conan und Yasmela auf den Tisch stellten. Ein Regenbogen aus exotischen Früchten, umgeben von einem goldenen Bogen aus Gewürzbroten; ein Kampfhahn schimmerte in feiner Soße und bauchige Weinkaraffen. Beflissen schenkten die dienstbaren Geister ein, legten vor und zerteilten den Braten, bis die Prinzessin sie ungeduldig wegschickte.
    »Ich kann diesen Dienern so weit trauen, daß sie mich beschützen; aber dennoch möchte ich nicht vor ihnen meine innersten Gedanken aussprechen«, sagte Yasmela. »Ich hätte meine getreue Vateesa mitbringen sollen! Aber ich brauche ihre Ohren während meiner Abwesenheit im Palast.«
    Sie aßen für einige Zeit schweigend. Die Prinzessin nahm nur hier und da ein Häppchen. Conan dagegen vertilgte riesige Portionen, bis von dem Geflügel nur noch Knochen übrig waren. Während sie speisten, sank die Sonne tiefer. Im See spiegelte sich der Himmel in allen Farben, von tiefem Blau zu Purpurrot, unterbrochen von den schwarzen Silhouetten der Berggipfel.
    Endlich schob der Barbar den Teller beiseite. Die Dienerinnen kamen, entzündeten Schilflampen und räumten den Tisch ab. Dann brachten sie eine Kristallkaraffe mit goldfarbenem Südwein. Yasmela entließ sie für die Nacht und erhob sich. Sie ging zu dem breiten Ruhebett. Conan folgte ihr mit dem Wein. Die Prinzessin wartete, bis er Platz genommen hatte, ehe sie sich in züchtiger Entfernung auf den Seidenkissen niederließ.
    »Du hast dich nicht verändert, wie ich sehe«, sagte sie. »Immer noch der einfache, direkte Barbar.«
    »Von dir kann ich das nicht sagen«, meinte Conan. Er ließ sich zurücksinken und musterte sie über sein gefülltes Weinglas hinweg. »Du bist gewachsen und auch reifer geworden, seit ich dich verließ.«
    »Stimmt.« Yasmela errötete. »Ich hatte – Gefährten nach deiner Abreise. Und habe einiges über die Wege der Macht gelernt.« Sie blickte ihm in die Augen. »Und ich habe gelernt, deine Ehrlichkeit und deine Entschlossenheit zu schätzen.«
    »Nun denn.« Conan schob sich etwas näher. Als er sah, wie sie zurückwich hielt er inne. »Zweifellos waren deine Liebhaber von Adel, Höflinge, deinem Rang angemessen.«
    »Ach, Conan! Wenn ich noch mehr von diesen blaublütigen Gecken ertragen muß, verliere ich den Verstand. Sie schwänzeln um mich herum und schmeicheln mir ständig, dabei wollen sie nur

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