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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Türme am Stadttor. Dort wimmelte es von Verteidigern. Vor Conans Blicken traf ein Stein aus einem Katapult den ihm näher stehenden Turm und prallte wirkungslos ab. Hinter den Türmen erhob sich die Festung.
    Aber dennoch ragte hier nur eine weißgekalkte Wand auf, so hoch wie fünf Männer, aus kleinen Steinen errichtet, wie Conan von seinen Streifzügen durch die Stadt genau wußte. Ein solcher Wall konnte durchbrochen oder untergraben werden, wenn man sich unter dem Schutz der Schilde in Schildkrötenformation an die Arbeit machte. Doch die Bedrohung durch Zauberei erlaubte keine solche Geduldsarbeit. Die Stadt mußte heute noch genommen werden. Eigentlich sogar noch heute vormittag.
    »Wir haben die Belagerungsleitern nach deinen Anweisungen bauen lassen.« Stephany zeigte auf die langen Holzgerüste, die jetzt auf die ebene Fläche vor der Stadtmauer geschafft wurden. »Es liegen noch mehr davon vor den Mauern.«
    »Gut!« Conan riß sich aus seinen Tagträumen und griff nach dem Schild des Barons, das auf der Erde lag. Auf grünem Grund war ein silberner Katzenkopf gemalt. »Das muß ich mir mal borgen.« Dann hob der Cimmerier es hoch und ging zur Straße. »Männer!« rief er laut. »An die Leitern! Mir nach!«
    Von allen Seiten liefen die Soldaten zu ihm. Ein Söldner rief seinem Freund zu: »Wenn wir hinübergehen, dann am liebsten mit Conan!« Sein Ruf wurde mit steigender Begeisterung von den anderen aufgenommen. »Conan – ja, Conan wird uns führen!« Die Menge der Bewaffneten sammelte sich.
    Neben einer Gruppe von Offizieren rief der Cimmerier: »Bogenschützen vorwärts! Gebt Deckung! Befehl an alle durchgeben! Die Mauern von allen Seiten her angreifen.«
    Conan ging zu einem der Wagen, beugte sich unter die Sturmleiter und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Sprossen, wobei er mit dem Schild Kopf und Schultern schützte. Kraftvoll richtete er sich unter der schweren Last auf. Söldner und Rebellen drängten sich lautstark nach, um ihm bei der schweren Leiter zu helfen.
    Mit Freudengeschrei, das langsam in rhythmische Arbeitslieder überging, bewegten sich die Soldaten mit den Leitern auf die Stadt zu. Conan führte sein Dutzend Männer durch eine Bresche in der obersten Terrassenbefestigung. Wie Schlangen folgten ihm die Männer mit den langen Leitern. Zu beiden Seiten stürmten Bogenschützen mit hinauf. Manche sanken von feindlichen Pfeilen und Steinen getroffen zu Boden. Als aber die Überlebenden auf eine Reichweite herangekommen waren, von der aus sie die Mauer oben erreichen konnten, verlangsamten sie die Schritte. Mit tödlichem Rhythmus spannten sie die Bogen und ließen die Pfeile von der Sehne schnellen.
    Die Bogenschützen auf der Stadtmauer konzentrierten ihr Feuer auf die Männer, welche die Leitern trugen. Diese wurden von ihren Schilden und den starken Sprossen geschützt. Doch der Weg hinauf war steil und lang. Öfter kamen sie aus dem Tritt, auch beim Singen, wenn ein Pfeil ein Bein oder die Lenden eines der Träger traf. Conan drängte vor, auch wenn die Leiter auf den Schultern schwerer wurde, wenn ein Gefährte hinter ihm stolperte oder die anderen über gefallene Kameraden steigen mußten.
    Andere Krieger nahmen die Stelle der Gefallenen ein, darunter auch Drusandra, wie Conan hörte, als sie ihm zurief: »Ich mache bei dir mit, Cimmerier. Allerdings hoffe ich, daß du den größten Teil der Last dieser Leiter für mich trägst.« Sie stieß ihn in untere Körperpartien und fügte hinzu: »Du bist wirklich ein Brocken, hinter dem man sich gut verstecken kann.« Ihr Humor inmitten des Gemetzels war erfrischend. Nach ihrem Eintreffen schien die Leiter beinahe wie von selbst vorwärtszudrängen.
    Conan marschierte fast bis zum Fuß der Mauer. Er gab sich die größte Mühe, so zu tun, als gäbe es den Pfeilhagel nicht. Dann schlüpfte er unter der Leiter heraus und ließ sie aufstellen. »Schnell! Stellt sie auf!« Er ging zur Mitte hin und packte eine herausstehende Sprosse. Etwa zwanzig Arme schoben gleichzeitig. Das schmale obere Ende der Leiter hob sich, beschrieb in der Luft einen Bogen und fiel auf der anderen Seite gegen die Mauer. Conan stemmte sich dagegen, um den Aufprall zu mildern.
    Im Nu kletterten zwei Söldner noch vor ihm hinauf. Drusandra wollte gerade als nächste in die Sprossen steigen, doch Conan schob sie beiseite. Er nahm so viel Platz ein wie die beiden Männer vor ihm. Er spürte, wie sich die Leiter unter dem Gewicht der Nachdrängenden durchbog und

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