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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Uniformen drängten sich durch die stabile messingbeschlagene Tür, die vom Wehrgang in den Turm führte. Zwei Soldaten wichen vor den Frauen schnell zurück, weil sie befürchteten, ihre verängstigten Kameraden könnten ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen.
    Da sprang Conan zur Überraschung aller Anwesenden auf den schmalen Mauerring und lief nach vorn. Gegen die Pfeile vom Turm schützte er sich mit erhobenem Schild. Geschickt hüpfte er über die Schwertklinge eines verletzten Wachtpostens, der ihm nach den Knöcheln hieb. Dann erreichte er unter dem Jubel der Söldner unterhalb der Mauer eine freie Stelle beim Turm. Er sprang vom Mauerkranz hinunter und lief auf die Tür zu.
    Als die Verteidiger ihn sahen, stemmten sie sich gegen die schweren Türflügel, um sie zu schließen. Obwohl Conan so nahe war, gab es keine Hoffnung, daß er noch rechtzeitig die Tür erreichte.
    Da schleuderte der Cimmerier mit lautem Schrei seine Axt.
    Aber nicht auf die Männer. Die Klinge grub sich in das Holz zwischen den Messingbeschlägen und verhinderte das Schließen der Tür. Ein Soldat sprang heraus und wollte die Axt herausziehen. Doch da zückte Conan sein Schwert und griff an.
    Von der Turmspitze sausten die Pfeile herab, so daß Funken aus den Steinen des Wehrgangs sprühten. Es war ein Wunder, daß nicht Conan getroffen wurde, sondern ein Verteidiger, der sich vor der wild kämpfenden Drusandra zurückziehen wollte. Als er zu Boden stürzte, wollte sein Gefährte weglaufen. Doch Ariels Schwert durchtrennte seine Kniesehnen. Damit war der Weg frei für die Belagerer.
    Inzwischen hatte Conans Schwert den Mann an die Tür genagelt. Der kampflustige Cimmerier konnte es nur mühsam herausziehen. Da wurde es ihm mit gewaltigem Klirren aus der Hand geschleudert. Von der Turmspitze war ein Steinbrocken herabgefallen, der ihn um Haaresbreite verfehlte und die Steinplatten vor seinen Füßen spaltete. Mit barbarischem Schrei hob Conan den Stein auf und schleuderte ihn durch die Türöffnung. Entsetzte Schreie wurden laut.
    Dann umgab den Cimmerier ein Schwerterwald. Seine Kampfgefährten drängten mit ihm durch den Türbogen.
    Der Lärm im dunklen Turm war ohrenbetäubend, als die Krieger auf einander einschlugen. Der heftigste Widerstand wurde auf der Wendeltreppe zur Turmspitze geleistet. Doch Conan bahnte sich einen Weg durch die Kämpfer nach unten, wo ein mächtiger Balken das Stadttor verriegelte.
    »Ich komme mit, Cimmerier«, erklang Drusandras keuchende Stimme hinter ihm. »Der Kampf da oben ist nicht nach meinem Geschmack. Ich hasse es, wenn man mir auf die Zehen tritt.« Auch Ariel war mitgekommen. Sie standen vor dem Tor.
    »Crom! Das ist aber ein dicker Zahnstocher. Das schwöre ich bei meinem Schwert!« Conan betrachtete den Riegel, der aus einem viereckig behauenen Stamm bestand und waagrecht in der Mauer des Turms verankert war. Mit seinem ganzen Gewicht stemmte er sich gegen den Kreuzdübel an einem Ende. Die Sohlen rutschten ihm über den Steinboden. Der große Balken ächzte, bewegte sich aber nicht merklich.
    »Laß mich meine Kraft erproben!« bat Drusandra und legte einen Metallhebel um, der aus der Wand herausragte. Der Riegel fiel zu Boden.
    Conan wurde schamrot, schlug ihr aber gutmütig auf die Schulter. »Wenn du nichts weitersagst, werde ich auch nicht prahlen, wer als erster auf der Mauer war.«
    »Aber nicht wie, wette ich.« Drusandra zwinkerte ihm zu. »Das könnte ich erzählen.« Beide lachten und gingen zu den Winden mit den schweren Ketten, um das Tor zu öffnen. Durch eine Schießscharte sahen sie, wie sich das große Tor öffnete.
    Von draußen erschollen Geschrei und Hufschlag, als die Belagerer die Gelegenheit erkannten. Die Söldner strömten herein. Conan sah auf der anderen Seite des Platzes eine Schar von Ivors Leibwache. Sie hatten sich vom zweiten Turm zurückgezogen und erkämpften sich den Weg in die Straßen der Stadt. Conan schritt zu dem Schilderhäuschen der Zollwache.
    »Aki Wadsai!« rief er dem vordersten Reiter zu. »Verfolgt die Männer!« Er deutete auf die Flüchtigen. »Macht uns den Weg zur Feste frei!« Der Wüstenreiter nickte und wies seine Männer entsprechend an.
    Conan trennte sich von Drusandra, die ihre Abteilung Frauen versammelte. Er drängte sich durch die Soldaten und befahl Offizieren, wieder Stoßtrupps für Leitern zu formieren. Sofort rückten einige aus, um die Leitern vor der Stadtmauer zu holen und durch das Tor zu schleppen. Dabei beteiligten sich

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