Conan-Saga 31 - Conan der Renegat
unter den Axthieben von oben erzitterte.
Pfeile prallten ihm von der Rüstung ab. Er wunderte sich über ihre geringe Durchschlagskraft. Doch dann merkte er, daß sie aus den eigenen Reihen kamen. Die Geschosse der Verteidiger waren tödlicher. Er hörte, wie ein Stein den Helm des Mannes über ihm traf.
Stein und Mann stürzten an Conan vorbei und rissen auch noch andere mit nach unten. Er hörte die Schreie. Als er den Schildarm zur nächsten Sprosse ausstreckte, traf ihn ein Pfeil auf eine Stelle am Arm, die nur von dem seidenen Hemd, nicht aber vom Panzer geschützt war, und riß eine schmerzliche Wunde. Fluchend entfernte der Cimmerier den Pfeil und kletterte weiter nach oben.
Die Leiter ragte etwa um die Hälfte der Größe eines Mannes über die Mauer. Als Conan oben anlangte, traf den Söldner vor ihm ein tödlicher Stoß eines grauuniformierten Verteidigers mit der Pike durch die Kehle. Der Soldat jedoch packte den Schaft der Pike und riß ihn mit sich in die Tiefe. Zwei weitere Piken stießen gegen die Leiter, um sie von der Mauer zu entfernen. Mit einem kraftvollen Axthieb zersplitterte Conan einen Pikenschaft als er fühlte, wie sein luftiger Halt nach außen schwankte. Das Gewicht der Leiter war für einen Mann zuviel. Krachend prallte sie wieder gegen die Mauer. Dabei wurde Conan auf den Wehrgang geschleudert.
Noch ehe er wieder auf den Beinen war, streifte ihn ein Schatten. Es war Drusandra. Sie sprang über die Leiche des einen Pikenträgers und stieß den zweiten mit ihrem Schwert in die Tiefe.
Conan rief der Kriegerin seinen Dank zu. Dann hob er Axt und Schild, um die nächsten Verteidiger zurückzudrängen. Jetzt schwärmten die anderen Söldner über diesen Abschnitt der Mauer.
Der Wehrgang bot zwei Menschen Platz. Zusammen mit Drusandra bahnte sich Conan den Weg durch die zahlreicher werdenden Verteidiger zu den Türmen am Tor. Dabei fluchte er fürchterlich. Zwei Leibwächter Ivors stellten sich dem Cimmerier und Drusandra entgegen. Sie wurden von hinten durch zwei Männer mit Piken geschützt.
Vergeblich suchte Conan sie mit Axthieben zu erwischen und gleichzeitig außer Reichweite der tödlichen Klingen zu bleiben. Doch dann traf ein Pfeil einen der graugekleideten Schwertkämpfer unter der Achsel. Conan nahm die Gelegenheit war und schlug ihm kraftvoll auf den Helm. Dann stieß er den Mann mit einem Fußtritt direkt in die Pike seines Kameraden.
Sodann sprang er an dem Verwundeten vorbei auf den Mann mit der Pike zu und schlug ihm den halben Kopf ab.
Inzwischen hatte Drusandras Klinge eine ungeschützte Stelle im Kettenhemd des anderen Schwertkämpfers gefunden. Tödlich getroffen, sank der Mann zu Boden. Dem noch übriggebliebenen Mann mit der Pike kamen jetzt andere Wachen zu Hilfe. Doch da schlug die nächste Belagerungsleiter hinter ihnen gegen die Wand. Verwirrt drehten sie sich um.
Conan und Drusandra stürmten vor und machten den Wehrgang vor der zweiten Leiter frei. Jetzt erhoben sich auch weitere Leitern. Immer mehr Eindringlinge stellten sich den Verteidigern und scheuchten sie in die engen Straßen der Stadt. Wie die Heuschrecken fielen die Söldner ein. Schon bald war Conan den Türmen nahe.
Da erhob sich unter ihm ein neues Geschrei. Stalltüren schwangen auf und spuckten eine Schar Städter aus, die mit Schwertern und Prügeln bewaffnet war. Als sie Conans grün-silbernen Schild oben auf dem Wehrgang sahen, schrien sie: »Stephany! Hoch lebe der Baron! Nieder mit Ivor!«
Dann stürmte der ungeordnete Haufe auf das Stadttor zu. Conan sah die Schwerter in der Morgensonne blitzen.
»Die Rebellen greifen ein. Sie sind bewaffnet!« rief er Drusandra zu, die soeben einen axtschwingenden Gegner erstochen hatte. Dann löste sich der Cimmerier aus dem Kampfgetümmel und überließ seinen Platz Drusandras Kriegerinnen.
Er hatte Bilhoat entdeckt, der gerade auf einer Leiter heraufgekommen war. »Leutnant, laßt Stephany holen! Bringt ihn auf die Mauer, damit seine Anhänger ihn sehen. Aber schützt ihn gut!«
»Mach ich, Conan!« Der alte Exdieb blickte die Leiter hinab, auf der unzählige Söldner heraufkletterten. »Ich will es jedenfalls versuchen.« Er wollte noch mehr sagen, aber als er aufblickte, war Conan schon verschwunden.
Er war zurück zu Drusandra und Ariel gegangen, die erbarmungslos den Feind auf der Mauer zurücktrieben. »Gebt acht, Schwertfrauen!« rief er. »Die Verteidiger ziehen sich in den Turm zurück!« So war es auch. Die Männer in den grauen
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