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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Leidenschaft wallte in ihm auf, die auch früher schon dieses Gesicht und dieser weiche Körper heraufbeschworen hatten. Doch jetzt zügelte er die Leidenschaft, als sei sie ein übermütiges Roß. Das heiße Blut stieg ihm in den Kopf, bis ihm schwindlig wurde. Eulalia wurde immer leidenschaftlicher und kühner. Sie fuhr ihm mit zarten Händen unter das Kettenhemd, um ihn zu streicheln.
    Da wurde der Zauber jäh durch den Klang von Hufen und einem anderen dunklen Geräusch unterbrochen. Es kam von der Straße her, wurde dann gedämpfter, wo der Weg einen Bogen schlug. »Hört Ihr das?« flüsterte Conan und schob Eulalia weg. Dann griff er nach dem Bogen. »Euer Gesicht ist zu hell – legt Euch auf den Boden.«
    Da war die Reiterschar auch schon vor ihnen. Der Cimmerier spürte den Hufschlag auf der Erde – vier Reiter in den grauen Uniformen Tantusiums. »Ivor ist nicht dabei. Er hätte eine größere Leibgarde mitgebracht.« Conan spannte die Sehne seines Bogens, als die Soldaten jeweils zu zweit vorbeigaloppierten. Aber er zielte erst, als ein dunkler Schatten in Sicht kam. »Das hatte ich gehofft«, murmelte er vor sich hin.
    Agohoths Karren rollte dahin. Ein Paar graue Renner zogen ihn. Das schwarze Dach hing vorn weit herunter und flatterte an den Seiten. Trotz der Dunkelheit war Conan fast sicher, im Innern das vertraute Raubvogelprofil zu erkennen. Eine schmale blasse Hand führte die Zügel. Doch dann nahm ihm der flatternde Baldachin die Sicht.
    Als der unheimliche Karren näher kam, zielte Conan auf die Stelle, wo er den Zauberer vermutete. Er schickte den Pfeil aus, als der Karren direkt vor ihm war, und folgte ihm mit den Blicken, bis er sich durch das schwarze Tuch bohrte.
    Das Fahrzeug wurde weder langsamer, noch wendete es. Conans nächster Pfeil erreichte es nicht mehr. Er hörte das Rollen der Räder. Dann preschte die Nachhut von nochmals vier Reitern vorbei. Der Spuk war vorüber.
    »Hast du ihn getroffen?« Eulalias Hand berührte ihn am Arm. Ihr Gesichtsausdruck war angespannt.
    »Ja, ich glaube schon.« Conan runzelte jedoch unzufrieden die Stirn. »Aber der Pfeil mag durch die Plane des Wagens geflogen sein, ohne etwas zu treffen. Andererseits kann der verfluchte Fahrer schon tot hinter den Zügeln sitzen.«
    »Ich bete, daß es so ist!« Nervös blickte Eulalia auf die Straße, wo der Hufschlag verklungen war.
    »Wie dem auch sei! Wir wissen jetzt, daß Ivor den Zauberer aus der Stadt schickte. Wir haben mit unserem Trick Zeit gewonnen.« Er hob das Antlitz der Frau zu sich hoch und küßte sie auf die Stirn. »Aber kommt – wir sollten so schnell wie möglich von hier fortreiten.«

23. Sturm auf die Stadt
    23
     
    STURM AUF DIE STADT
     
     
    Ein klarer Morgen zog über der Straße nach Tantusium herauf. Als der Himmel im Osten von blassem Gold zu fahlem Blau wechselte, erblickten die Reiter die Stadt auf der Anhöhe in der Ferne zum ersten Mal. Bei ihrem Ritt über Hügel und Täler tauchte sie immer wieder auf. Erst war es nur ein dunkler Schattenriß mit den gelben Punkten der Wachfeuer, dann zeichnete sich das bunte Dächergewirr dieses alten Nestes menschlicher Hoffnungen und Schandtaten klarer ab, dem nun wieder eine neue Prüfung bevorstand.
    Dort herrschte keine stille Morgendämmerung, wie die Betrachter sahen. Dunkler Rauch stieg hinter der weißen äußeren Mauer auf. Auf dem Abhang vor der Stadt wimmelte es von ameisengleichen Figuren. Das anschwellende Gebrüll aus unzähligen Kehlen drang zu Conan und Eulalia herüber und übertönte das gleichmäßige Trommeln der Hufe.
    Jetzt erreichten sie schon die Nachzügler der Belagerungstruppen. Die meisten waren Bauern oder Waldarbeiter. Mit Äxten oder Sensen bewaffnet, strömten sie auf Seitenwegen zur Stadt. Eulalia hatte jeden freudig begrüßt, doch Conan war schweigend an ihnen vorübergeritten. Nur wenn er vertraute Söldnergesichter am Ende eines Nachschubzuges erblickte, nickte er kurz. Sein gesamtes Trachten galt den bevorstehenden Kämpfen.
    Als er ein Behelfsfahrzeug aus langen Stangen auf Kastenwagen überholte, brüllte er: »Bei Crom! Was sollen diese Leitern hier hinten?« Er hielt an und verpaßte einem Feldwebel der Quartiermeister vor dem Rollwagen einen Rüffel. »Fahrt so schnell wie möglich an die Stadtmauer heran! Alle anderen sollen dir Platz machen. Dies ist ein Befehl von mir!«
    Schon bald trabten die Pferde über die vertrauten Terrassen des alten Lagerplatzes, dann über die Schneise, die Agohoths

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