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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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mit intelligenter Erwartung an.
    »Was begehrst du?« fragte der Dämon mit zischender Stimme. Diese Sprache verstanden nur Dämonen und gewisse Magier.
    »Ich habe einen Feind«, antwortete Iilma. »Und ich wünsche, daß mein König eine bestimmte Frau bekommt. Du sollst nun meinen Feind beseitigen und die Frau in deine Gewalt bringen, damit ich sie meinem König zuführen kann.«
    »Die Frau ist auch eine Königin?« erkundigte sich das Ungeheuer.
    »Ja! Aber sie ist nicht für dich bestimmt! Du mußt sie mir hier an diesen Ort bringen, lebendig und unversehrt. Das verlange ich aufgrund des Paktes, den wir vor vielen Jahren einmal schlossen.«
    Mit unverhohlener Bosheit funkelte die Riesenkröte den Zauberer an. »Ich halte mich an den Pakt. Los, zeig mir alles!«
    Iilmas Flammen wurden zu einem brodelnden Feuerteich, ähnlich dem bei ihm im Wald. Bilder begannen sich zu formen. Zuerst sah man aus der Vogelschau Alcuinas Burganlage und die Halle, die winzig wirkte, inmitten der Mauer auf der Ebene mit den riesigen Steinen.
    »Da wohnen die beiden«, erklärte der Zauberer. »Seit dem Mittsommer hält die Königin sich zwischen den Steinen der Toten auf.«
    »Wie töricht von ihr, sich an diesem Ort niederzulassen«, zischte der Dämon mit hinterhältigem Funkeln in den lidlosen Augen. »Seit vielen, vielen Kreisbahnen spüren wir seltsame Ausstrahlungen bei unserer Berührung mit diesem Ort.«
    Wieder wirbelten die Flammen höher und enthüllten Alcuinas Gestalt. Die Königin der Cambrer saß in ihrem Gemach, das Gewand um die Lenden geschlungen, so daß ihr schöner Oberkörper mit dem prachtvollen Busen unverhüllt zu sehen war. Eine Dienerin bürstete ihr das glänzende Haar, das wie ein rotgoldener Fächer die weißen Schultern umspielte. Die Königin blickte nachdenklich drein. Welche Gedanken sie hinter ihrer hohen Stirn hegte, blieb verborgen. Sie sprach, doch hörte man keinen Ton.
    »Die Königin ist schön, wenn man sie mit Menschenaugen betrachtet«, sagte Iilma. Jetzt zeigten die Flammen das Bild des Zauberers Rerin. Der alte Mann stand auf dem Wehrgang innerhalb der Palisade. »Dies ist mein Feind. Er ist auch Zauberer, aber sein Können im Vergleich zu meinem gering. Außerdem hat er keinen Pakt mit dir.«
    »Kleinigkeit«, zischte der Dämon gelangweilt. Doch jetzt trat ein anderer Mann zu Rerin. Er war sehr kräftig und hatte langes blauschwarzes Haar. »Und wer ist das?«
    »Das ist Alcuinas neuer Champion«, sagte Iilma. »Nur ein Abenteurer, völlig unwichtig.«
    Der Dämon schaute Iilma mit einem so boshaften Grinsen an, daß selbst der abgebrühte Magier einen Augenblick lang Furcht verspürte. Die Kröte deutete mit einer Klaue auf den Mann. »Diesen umgibt eine schicksalhafte Aura.«
    Iilma strengte die Augen an, konnte aber nichts Außergewöhnliches entdecken. Er zuckte mit den Achseln. »Vielen ist bei der Geburt ein Schicksal zugedacht worden, doch sterben die meisten, ehe sie ihre Bestimmung erfüllen können.«
    Im Bild vor ihren Augen hob Rerin den Kopf und schien direkt zu ihnen heraufzuschauen. Er zeigte mit dem Finger nach oben. Der schwarzhaarige Mann folgte ihm und blickte ebenfalls hinauf. Dann griff der Krieger nach einem Speer, der gegen die Palisade lehnte, und schleuderte ihn kraftvoll empor. Die Waffe schien direkt auf Iilma zuzufliegen. Dann veränderte sich aber der Blickwinkel, so daß die beiden Beobachter ihn nicht mehr sahen.
    Iilma lächelte. »Dieser Narr Rerin hat gelernt, nach meinen treuen Dienern Ausschau zu halten.«
    »Wir werden sie ergreifen«, erklärte der Dämon. »Die Königin, den Zauberer und den Schwarzhaarigen.«
    »Den Zauberer mußt du töten«, verlangte Iilma. »Den Krieger –« er machte eine gleichgültige Handbewegung – »mit dem kannst du machen, was du willst. Aber die Königin mußt du unversehrt zu mir bringen. Ihr Verstand kann ruhig von dem, was sie auf dem Weg durchzustehen hat, leiden; das macht nichts aus, da mein König hauptsächlich an ihrem Körper interessiert ist und an ihrem Geblüt und ihrer Fähigkeit, ihm starke Erben zu gebären.«
    »Davon wird bestimmt nichts beschädigt werden«, versprach der Dämon. »Es bedarf aber einiger Zeit, das alles in die Wege zu leiten. Ich werde dich in der Trance verständigen, wenn ich sie für dich bereithalte. Zu diesem Zeitpunkt mußt du wieder an den Ort gehen, von dem aus du heute hierhergelangt bist, und das gleiche tun wie heute. Dann werde ich dir die Königin übergeben, in

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