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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Schrei ertönte.
    »Bei Croms Gebeinen! Kann man denn hier nie ein Auge zumachen?!« Conan riß sein Schwert herunter und lief nach hinten. Nur die Glut des Feuers erleuchtete die Halle. Ohne höflich um Einlaß zu bitten, schlitzte Conan den Gobelin vor dem Gemach Alcuinas von oben bis unten auf und sprang hindurch.
    Grelles, unnatürliches Licht erfüllte das Gemach. Conan war so geblendet, daß er die Gestalten kaum erkennen konnte. Er hörte ein Tier knurren, dann wieder einen lauten menschlichen Schrei.
    »Alcuina!« rief er mit gezücktem Schwert, ins Licht blinzelnd. »Wo seid Ihr?« Jetzt hörte er einen merkwürdigen Singsang. In der Halle wurde es laut, doch kam ihm niemand zu Hilfe. »Alcuina!« Immer noch keine Antwort.
    Langsam wurde das Licht schwächer. Die Schreie und das Knurren verstummten, doch der eintönige Gesang blieb. Endlich konnte Conan sehen. Das Gemach der Königin war völlig verwüstet, die Möbel zerschlagen und die Polster wie von Klauen zerfetzt. Die Baumstämme, aus denen die hintere Wand gebaut war, schienen durchgebrannt zu sein. Hinter dem großen Brandloch führten Fußspuren hinaus in den Schnee.
    Der Cimmerier sah sich nach dem Ursprung des Singsangs um. Da saß Rerin, den Stab mit beiden Händen vor sich haltend, die Augen fest geschlossen, und sang vor sich hin. Der Alte war eingehüllt in eine bläuliche Wolke, die im Rhythmus seines Klageliedes waberte.
    »Hör mit deinen Klageliedern auf, Alter!« fuhr Conan ihn an. »Wo ist Alcuina?«
    Rerin öffnete die Augen. Sofort hörte der Gesang auf. Die Wolke verblaßte. Wild um sich blickend, starrte der Zauberer ihn an. »Die Dämonen sind gekommen! Sie kamen und wollten uns beide wegschleppen! Ich habe einen Schutzzauber gesprochen. Mich hat er geschützt; aber ich konnte Alcuina nicht retten!« In Wut und Verzweiflung rang er die zitternden Hände.
    »Wozu taugst du überhaupt?« wollte Conan wissen.
    Er ging zu dem Loch in der Wand. Die Enden der Stämme waren geschwärzt. Sie sahen aber nicht angebrannt, sondern wie geschmolzen aus. Der Cimmerier schüttelte den Kopf. »Holz kann nicht schmelzen!« Als echter Krieger ließ er sich nicht anmerken, wie sehr ihn dieses übernatürliche Phänomen erschütterte.
    »Und Dämonen können auch keine Königinnen entführen«, sagte Rerin. »Aber es ist nun mal geschehen! Wir müssen hinterher!«
    Durch den zerschnittenen Gobelin lugten verschreckte Gesichter.
    »Bewaffnet euch!« befahl Conan. »Wir holen Alcuina zurück.« Da es sich wieder nicht um Feinde aus Fleisch und Blut handelte, bewegten sich einige Krieger nicht mit der üblichen Begeisterung. Conan deutete auf einen Stallburschen. »Du, sattle ein paar Pferde! Schnell!«
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Rerin. »Die Tiere werden niemals in die Nähe dieser Ungeheuer gehen oder auch nur ihren Spuren folgen. Wir müssen sie zu Fuß verfolgen. Und wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Conan schob sich durch die Menge in der Halle und nahm Umhang und Helm. Damit ging er zurück ins Gemach der Königin und packte den alten Magier am Arm. »Los, gehen wir, Zauberer, ehe die Spur kalt ist.«
    Sie gingen durch das Loch hinaus in die dunkle Winternacht. Die Abdrücke waren nicht menschlich, stammten aber auch von keinem Tier, das er kannte. Da rief der Wachtposten von oben: »Da bewegt sich etwas über die Ebene! Jetzt gehen sie auf den großen Steinkreis in der Mitte zu.«
    Mit Rerin im Schlepptau folgte Conan den Spuren zur Mauer. In das uralte Gemäuer war auch ein Durchgang geschmolzen. Conan stellten sich die Nackenhaare vor Grauen auf, doch war sein Wunsch, Alcuina zu retten, stärker. Er wandte sich an die Leute im Hof. »Wir müssen die Königin zurückholen!« rief er. »Wer kommt mit mir?« Siggeir und etliche andere beherzte Männer traten vor. »Dann seid verflucht ihr übrigen elenden Feiglinge!« schrie Conan. »Kommt, gehen wir!«
    Sie gingen durch den übernatürlichen Tunnel. Schnee fiel auf die Spuren, doch würde man sie noch eine Zeitlang verfolgen können. Die Männer trugen Fackeln und riefen sich gegenseitig Mut zu.
    »Dieser Frau bin ich wirklich schon mehr als genug über diese verdammte Ebene hinterhergelaufen«, murmelte Conan. »Wie haben die Biester ausgesehen?«
    »Ihre Gestalt war nicht klar zu erkennen«, antwortete Rerin. »Solche Kreaturen sind nicht für diese Welt bestimmt, daher können sie auch nicht lange ihre Form behalten. Ich schätze, daß sie so etwa die Größe eines Menschen hatten und

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