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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hervorquellenden, blutunterlaufenen Murmeln. Odoac neidete dem Jüngling seine Jugend, Stärke und Schönheit ebensosehr wie dessen Ehrgeiz und die Tatsache, daß die Krieger sich immer häufiger an ihn um Rat und Lob wandten.
    »Meine Krieger«, begann der König. »Es wird Zeit, daß wir Pläne für die Zukunft des Reiches machen. Seit Jahren werden wir Thungier von zwei Feinden bedroht: Von Alcuina, der Königin der Cambrer, und Totila mit seinen Tormanna.« Die letzten Worte spuckte er beinahe aus, um seine Furcht vor Totila unter der Maske der Verachtung zu verstecken. In Wahrheit beneidete er Totila glühend, weil dieser als kleiner Räuberhauptmann angefangen hatte und nun über ein mächtiges Reich herrschte. Odoac dagegen hatte ein Königreich von seinem Vater geerbt und war kaum in der Lage gewesen, es selbst mit Hilfe von Verrat und Meuchelmorden zusammenzuhalten. »Natürlich hätte ich beide schon vor langer Zeit vernichtet, hätten sie nicht ihre verfluchten Zauberer Rerin und Iilma.
    Ich bin ein Mann mit Verstand. Deshalb bot ich Königin Alcuina meine Hand für eine ehrenvolle Heirat. Mit dem Anschluß ihrer Ländereien und Leute hätten wir beide keinen Feind mehr fürchten müssen. Aber nahm diese hochmütige Hure vielleicht meinen Antrag an, wie meine früheren drei Frauen?« Er warf wütende Blicke um sich und schlug mit der Faust auf die Armlehne des Throns. »Nein! Das tat sie nicht! Sie benahm sich, als sei ich, Odoac, König der Thungier, ein armseliger Tagelöhner und nicht ein mächtiger König, dessen Ahnenreihe bis zu Vater Ymir zurückverfolgt werden kann.« Nur mit Mühe beruhigte sich der König, ehe er weitersprach.
    »Ich habe diese Demütigung und Unverschämtheit geduldig hingenommen. Aber jetzt ist Schluß! Jetzt ist die Zeit zum Handeln gekommen! Vor einigen Wochen habe ich vernommen, daß Alcuina unter seltsamen Umständen verschwand.« Von dieser Neuigkeit überrascht, redeten alle durcheinander. »Für mich besteht kein Zweifel, daß dies ein Werk Iilmas ist, Totilas Lieblingsmagier. Alcuinas Leute sitzen jetzt ohne Führung in ihrer Festung. Es gibt dort niemanden mit königlichem Blut, der sie befehligen könnte. Sie warten verängstigt zusammengepfercht auf die Rückkehr ihrer Königin. Ich glaube, da können sie lange warten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zuzuschlagen und sie zu verschlingen, ehe Totila es tut.«
    Die anwesenden Krieger brachen in lautes Jubelgeschrei aus. Ganz gleich wie sehr sie an Odoac wegen seiner schwindenden Stärke und der Wutausbrüche zweifelten, vertrauten sie bedingungslos auf seinen Beuteinstinkt. In früheren Zeiten war er ein hervorragender Anführer im Krieg gewesen. Vielleicht flackerte bei diesem Plan nochmals ein Funke der alten Kraft auf. Da Könige nun einmal davon lebten, Rivalen auszuschalten, erschien es allen viel besser, daß die Thungier die Cambrer vereinnahmten als die verhaßten Tormanna.
    »Ich bin nicht so sicher, daß das der beste Weg ist, Onkel«, sagte Leovigild. Der alte König starrte ihn mit unverhohlenem Haß an. Aber der Jüngling fuhr unerschrocken fort: »Ich finde es nicht sehr ehrenvoll, Königin Alcuinas Leute zu überfallen, während ihr Schicksal ungewiß ist. Große Männer sollten nicht so miteinander umgehen.«
    »Ach, wirklich?« sagte Odoac mit gefährlich milder Stimme. »Aber so sind wir immer miteinander umgegangen, hier im Norden. Die Schwachen werden von den Starken gefressen. Das habe ich von meinem Vater gelernt und er von seinem. So ist es immer gewesen, schon seit den Kriegen zwischen Göttern und Giganten.«
    Viele nickten zu diesen Worten, denn für sie war die Sitte der Väter das einzige Gesetz, das sie neben dem der Stärke akzeptierten. Doch gab es auch etliche, die noch mehr von Leovigild hören wollten.
    »Ich halte diesen Weg für nicht weise. Zugegeben, es ist gut, stark und grimmig zu sein. Wie könnte ein Volk sonst überleben? Aber ich finde es auch gut, weise zu sein und wohlüberlegt zu handeln. Mein Rat lautet daher: Wenn wir jetzt die Cambrer bekriegen, werden beide Völker Krieger verlieren und im unausbleibbaren Krieg gegen Totila schwächer dastehen. Warum entsenden wir statt dessen nicht Herolde zu den Cambrern und schlagen ihnen ein Bündnis gegen Totila vor, bis Königin Alcuina zurückkehrt? Das wäre in zweifacher Hinsicht gut. Sollte Alcuina nicht wiederkommen, müssen die Cambrer Euch schließlich als König anerkennen, da sie keinen eigenen Herrscher haben und mit

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