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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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klarer konnte man etwas kaum ausdrücken.
    »Tot? Alle sechs?«
    Der Priester nickte.
    »Set verfluche sie! Wie?«
    Der Mann-ohne-Augen zuckte mit den Achseln.
    Neg überdachte die Meldung. Daß dieser Mann Bescheid wußte, war keine Zauberei. Sie standen alle irgendwie miteinander in Verbindung. Aber – was sollte er jetzt machen? Offensichtlich hatten sie Tuanne gefunden und waren dafür getötet worden. Sie mußten immer noch in ihrer Nähe sein. Er konnte weitere Priester schicken – oder ...
    Neg ging zurück in sein Zaubergemach. Wenn man die Leichen der Priester nicht verbrannt oder in kleine Stücke gehackt hatte, konnten sie noch nützlich sein. Er würde ihre Seelen aus den Grauen Landen zurückrufen und die Körper wiederbeleben. Wer auch immer ihnen die Todeskarten zugeteilt hatte, würde bald herausfinden, daß er mit Zombies kein leichtes Spiel hatte ...
     
    Conan, Elashi und Tuanne saßen auf guten Pferden, hatten Proviant und Ausrüstung und ritten auf das Südtor von Opkothard zu. Der Wachposten war derselbe, der dort war, als Skeer geflohen war. Der Mann erkannte Conan wieder, sagte nichts und gab nur den Befehl, das Tor zu öffnen.
    So verließen mitten in der Nacht der junge, kühne Cimmerier, die Tochter der Wüste und die schöne Zombie-Frau die Stadt der Spinnen.
     
    Das Leichenschauhaus in Opkothard war tief in die Erde gegraben, so daß die Sonnenwärme die Verwesung seiner Gäste nicht beschleunigte. Es war kühl und dunkel, selbst um die Mittagszeit. Als es auf Mitternacht zuging, waren die einzigen Lichtquellen ein paar Öllampen in Nischen an den Wänden. Die Luft war ruhig, abgesehen von den Schatten, die auf den Wänden tanzten, wenn eine der Lampen aufflackerte und Rauchfahnen zur Decke sandte.
    Der Aufseher saß auf einem hohen Schemel neben der Tür. Er hatte sich an die Wand gelehnt und überlegte, was seine nächste Mahlzeit sein solle. Er hatte Käse, Wein und etwas Obst. Was sollte er wann essen? Er hatte heute viel Arbeit gehabt. Acht Leichen, alle gewaltsam zu Tode gekommen. Die mußte er aufbahren und fürs Begräbnis herrichten. Sechs davon waren blind, das war wirklich ungewöhnlich. In seinen zwölf Dienstjahren im Leichenschauhaus hatte er viele Leichen gesehen, aber noch nie sechs, die sich so ähnlich waren, noch dazu sechs Blinde. Dann war da noch der Priester aus den Bergen, von den Ulblaten oder Oblaten oder wie die hießen. Und schließlich noch der Nachtwächter mit eingeschlagenem Schädel und aufgeschlitzter Kehle. Da draußen trieb sich jemand mit wahrer Blutlust herum.
    Erst den Käse, beschloß er. Den spüle ich mit Wein runter. Das Obst hebe ich mir noch auf.
    Als er den Käse auspackte, störte irgend etwas die Fliegen.
    Normalerweise waren nicht viel Fliegen hier. Der Aufseher hatte es nicht gern, wenn sie über seinen Schützlingen herumbrummten. Ab und zu schlüpfte schon mal eine herein. Wenn es ihm langweilig war, machte er Jagd darauf und erschlug sie. Aber sie waren keine wirkliche Plage. Von Zeit zu Zeit zuckte mal eine Leiche, wenn sich in ihr zuviel Gas gebildet hatte, dann schwirrten die Fliegen hoch, ehe sie sich wieder setzten. Das war wohl auch der Grund, warum er sie jetzt hörte.
    Er schnitt sich eine dicke Scheibe Käse ab und steckte sie in den Mund. Komisch, dachte er, welche Tricks das Licht spielt. Es sah doch tatsächlich so aus, als habe sich die Leiche hinten in der Ecke bewegt.
    Er kicherte. Es war auch schon ein oder zwei Mal vorgekommen, daß einer, den man für tot gehalten hatte, wieder aufwachte. Aber von diesen Leichen würde das keine tun. Schließlich war keiner an einer Krankheit gestorben, sondern an hartem Stein und kaltem Stahl. Toter konnte man gar nicht sein!
    Wieder summten die Fliegen. Diesmal sehr laut.
    Der Aufseher packte sein Käsemesser und setzte sich auf. Konnte eine Ratte hereingekommen sein? Set verdamme diese Ratten! Er haßte die Biester. Dann stand er auf, um nachzusehen.
    Gebeugt suchte er auf dem Boden nach irgendwelchen Spuren der Nager, als sich einer der Blinden aufsetzte.
    Der Aufseher sprang vor Schreck beinahe an die Decke. Das mußte das Gas im Bauch sein ...
    Einer nach dem anderen der blinden Männer begann sich zu bewegen.
    Als der erste von der Bahre aufgestanden war und den Kopf nach rechts und links bewegte, ließ der Aufseher sein Käsemesser fallen und rannte laut schreiend weg. Das war schwarze, üble Magie – sonst gar nichts!
    Nachdem er weg war, schritten die sechs Blinden im

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