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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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einzig Wichtige war das Handwerk, sein Beruf und seine Ehre. Und jetzt war seine Ehre ruiniert. Ein einziger schwarzer Fleck auf all dem Weiß hatte alles in Grau verwandelt. Auch wenn man einen Mann aus Tausenden keinen pyramidalen Fehler nennen konnte – grau blieb grau, ganz gleich wie hellgrau!
    Was konnte er tun?
    Die Lösung lag auf der Hand. Solange der Barbar – dieser Conan, wie er sich nannte – unter den Lebenden weilte, konnte die Ehre des Meisters der Maske nicht wieder gereinigt werden. Conan war der lebendige Makel. War er jedoch tot, konnte man mit Recht behaupten: Kein Lebender kann sich brüsten, je den Meister der Maske entlarvt zu haben.
    Ja, das war die einzige Möglichkeit.
    Der Meister der Maske hatte auch selbst schon ein paar Mal getötet; aber er war kein Mörder. Doch mit seinem Geld konnte er Leute anheuern, die für solche Aufgaben wie geschaffen waren und es gern taten.
    Der Hohe Priester konnte die Angelegenheit fallenlassen, da die Beteiligten nicht mehr in der Stadt waren. Also konnte er daran gehen, seine Ehre wiederherzustellen. Und er würde die Sache in Ordnung bringen, auch wenn er dazu bis ans Ende der Welt reisen müßte. Er würde diesen Barbaren noch vor ihm auf den Knien winseln sehen, ehe er ihn töten ließ. Conan der Barbar tot – das hieß, die Ehre des Meisters der Maske war wiederhergestellt.
    Er mußte Männer und Ausrüstung zusammenstellen und so schnell wie möglich aufbrechen.
     
    Elashi schrie.
    Conan fuhr aus dem Schlaf, das Schwert in der Hand und sah sich um, was sie bedrohte. Als er es fand, war es leicht zu beseitigen.
    Eine der schwarzen Spinnen kroch von Elashis Decke. Weit kam sie nicht. Als Conan sie zertrat, hörte man ein Knacken.
    Dann drehte sich der junge Cimmerier wieder zu den Frauen. Beide hielten sich eng umschlungen.
    »Es war nur eine einzige Spinne«, erklärte er. »Wahrscheinlich vom Haufen abgekommen.«
    »Ich hasse sie!« sagte Elashi. Dann fügte sie hinzu: »Tuanne, du bist so kalt! «
    Die blasse Frau nickte. »Ich bin so, seit ich zurückdenken kann. Man lernt damit zu leben, aber angenehm ist es nicht, ich bin nicht nur kalt, mir ist auch ständig kalt.«
    Einen Augenblick lang sagte niemand etwas. Dann blickte Elashi zu Conan auf. Sie zog ein Knie an, so daß ihr Rock zurückfiel und man ihren wohlgeformten sonnengebräunten Schenkel sah. Ihre Haut wirkte neben Tuannes Blässe besonders dunkel. Die Wirkung auf Conan blieb nicht aus. Er atmete schneller.
    »Ihr ist kalt, Conan. Hilf mir, sie zu wärmen!«
    Zuerst nahm der junge Cimmerier ihre Worte wörtlich. Als aber Elashi die Beine noch weiter auseinanderschob, so daß er das dunkle Dreieck sehen konnte, verstand er, daß ihr nicht nur daran gelegen war, daß Tuanne nicht mehr so fror. Eine solche Einladung kam für ihn völlig unerwartet. Er hatte aber keineswegs die Absicht abzulehnen oder lange Überlegungen anzustellen, was diese Sinnesänderung bewirkt hatte. Außerdem hatte er bisher noch nie einen Mann getroffen, der verstand, warum Frauen handelten, wie sie handelten.
    »In Ordnung«, sagte er und steckte schnell das Schwert weg. »Dann wollen wir uns gegenseitig wärmen.«
    Tuanne und Elashi lächelten – ebenso Conan, als er sich zu den beiden unter die Decken legte.
     
    Der Rohling stank nach Wein und Schweiß, doch das machte dem Meister der Maske nichts aus. Schließlich war der Mann ein gedungener Mörder, angeblich der beste der Stadt. Er übte dies Gewerbe schon über sechs Jahre aus. Da er so lange überlebt hatte, mußte er wohl gut sein. Man erzählte sich, daß der Rohling – seinen richtigen Namen kannte keiner –, über siebzehn Männer im offenen Kampf erledigt habe und dazu noch zweimal so viele durch Stiche in den Rücken. Er war groß, dreckig, brutal und roh. Genau, was der Meister der Maske für diese Aufgabe brauchte.
    Als die Morgendämmerung den Himmel färbte, brach der Meister der Maske mit seiner Bande auf. Außer dem Rohling hatte er noch zwei Kerle angeheuert, deren Spezialität eher kleiner Diebstahl als Mord war, die aber für Geld alles taten. Er traute ihnen ohne den Schutz des Rohlings nicht einmal so weit, wie er spucken konnte. Allerdings hätte ihn auch der Rohling jederzeit umgebracht, wenn er ihm nicht eine größere Summe nach ihrer Rückkehr versprochen hätte. Der Meister der Maske hatte der Bande klargemacht, daß er nur einen kleineren Betrag mitnahm. Lebendig wieder in Opkothard war er eine Menge Geld wert, tot unterwegs

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