Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
heißt das noch lange nicht ...«
    »Er hat recht«, unterbrach Tuanne sie.
    Elashi schaute Tuanne an. »Du stellst dich auf seine Seite?«
    »Nur wenige Menschen, wenn überhaupt jemand, hat so viel Erfahrung mit List und Täuschung wie Neg«, fuhr Tuanne fort. »Noch nie hat es jemand geschafft, sich in sein Schloß hineinzuschwindeln – nicht an den Männern-ohne-Augen vorbei.«
    Die drei waren in die Schenke zurückgekehrt und saßen allein vorm Feuer, um ihre Kleider zu trocknen.
    Tuanne sagte: »Conan hat zwar viele Talente, wie wir beide wissen, aber Trickreichtum ist nicht seine Stärke.«
    Elashi nickte. »Stimmt! Er ist brutal ehrlich, das muß ich zugeben. Eine seiner liebenswertesten Eigenschaften, aber ...«
    Conan grinste.
    »... auch eine seiner wenigen«, führte sie den Satz zu Ende.
    Conan drückte das Wasser aus dem linken Stiefel und stellte ihn näher ans Feuer. »Ich gebe zu, daß ich keinen leichten Weg ins Schloß sehe. Allein könnte ich vielleicht an den Ungeheuern im Graben vorbeikommen und die Mauern hochklettern und mir den Weg an den Wachen freikämpfen.«
    Tuanne schüttelte den Kopf. »Die Erfolgschancen sind verschwindend klein. Das hat bisher noch keiner geschafft.«
    »Welche anderen Möglichkeiten haben wir denn dann?«
    Die schöne Zombie-Frau beugte sich zum Feuer. Dampf stieg aus ihren Kleidern auf, doch schien sie die Wärme gar nicht wahrzunehmen.
    »Es gibt einen anderen Weg. Er ist auch gefährlich, vielleicht so gefährlich wie ein direkter Vorstoß aufs Schloß.«
    Conan beobachtete, wie die Schatten über ihr Gesicht tanzten, als sie sprach. Sie war eine außergewöhnlich schöne Frau.
    »Meine Kontakte mit den Bewohnern der Grauen Lande haben mir über die Jahre Zugang zu gewissen Kenntnissen verschafft. Man kann in die Zwischenlande gehen. Eine solche Reise schließt gleichzeitig auch Gegenden in der realen Welt ein.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Conan.
    »Magie, Conan. Eine Art Abkürzung.«
    Der Cimmerier starrte ins Feuer. Er sprach nicht gern über Magie. Aber ihm fiel keine bessere Möglichkeit ein, ans Ziel zu gelangen.
    Draußen regnete es immer noch. Das Trommeln der flüssigen Finger auf das Dach lullte ein. Doch Conan wußte, daß jetzt nicht der rechte Zeitpunkt war, sich zu entspannen. Der härteste Teil ihres Unternehmens schien noch vor ihnen zu liegen, und daß der Weg durch Zauberei erreicht werden konnte, machte die Sache nur noch schlimmer.
     
    Neg fand heraus, daß sein Problem nicht bei der Aussprache, sondern bei den Vorbereitungen aufgetaucht war. Er hatte einen Schritt ausgelassen: Die Mulde im Kristall, in der die Quelle des Lichtes ruhte, war makellos sauber; aber das Werkzeug, um dies zu erreichen, war das falsche gewesen. Jetzt sah er das deutlich. Der Fehler hätte jedem passieren können. Er hatte das kambujische Wort wanitakala mit ›saubere Frau‹ oder ›Jungfrau‹ übersetzt, dabei hieß es eigentlich wanitakale, was etwas ganz anderes bedeutete. Das ›e‹ statt des ›a‹ am Ende veränderte ›sauber‹ in ›schmutzig‹. Also brauchte er statt einer Jungfrau eine Hure. Das Alter hatte die Buchstaben auf dem Pergament verblassen lassen, so daß auch die schärfsten Augen diesen Lesefehler hätten begehen können. Jetzt aber hatte er sich alles noch mal genau angesehen und die andere Endung entdeckt.
    Also brauchte er einen Pinsel aus dem Haar einer Hure, um den Kristall abzustauben. Danach müßte der Zauber problemlos funktionieren.
    »Skeer!«
    Der Zombie erschien auf der Schwelle.
    »Geh ins Dorf und bring mir genug Hurenhaare, um daraus einen Pinsel in der Größe zu fertigen.« Er zeigte einen etwa handgroßen Pinsel an. Dann warf er Skeer einen Beutel mit Münzen zu. »Zahl, was immer es kostet. Und beeil dich! Ich bin sicher, daß du sämtliche Huren im Dorf gut kennst. Ich erwarte dich vor Einbruch der Nacht zurück.«
    Nachdem Skeer gegangen war, stand Neg da und betrachtete die Quelle des Lichtes. Eine solche Kleinigkeit konnte die komplizierte Magie unterbrechen. Na gut! Noch vor Tagesende würde er die Sache berichtigt haben. Er konnte es kaum erwarten.
     
    Skeer fühlte, wie die Blicke der Dorfbewohner sich in seinen Rücken hineinbrannten. Keiner wagte es, ihm ins Gesicht zu sehen. Ein Gefühl stieg in ihm auf, das Scham sehr nahekam. Der Regen hatte endlich aufgehört. Ihn hatte er nicht gestört, als er durch die Pfützen lief, um das zu holen, was Neg ihm aufgetragen hatte. Für das Gold in Negs Beutel

Weitere Kostenlose Bücher