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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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war. Ehe sie mit dem Zauberspruch begann, erklärte sie den Freunden das Unterfangen.
    »Ich selbst bin noch nie dort gewesen, aber die Geschichten, die ich hörte, machen einem angst. Wenn wir dort Tag haben, kann hier Nacht sein. Es gibt eine Straße als Teil des Zaubers, welche uns ins Innere von Negs Schloß führt. Diese Straße zu verlassen, bewirkt sofortiges Unheil. Auch auf der Straße können wir von allen möglichen übernatürlichen Kreaturen bedroht werden. Selbst erfahrene Hexen und Zauberer bewegen sich in den Zwischenlanden ganz vorsichtig. Und uns fehlt der Schutz der Magie, den sie haben. Ich glaube nicht, daß man mich endgültig töten kann, nicht einmal dort; aber euch schon. Doch kann mir Schlimmeres als der Tod zustoßen. Ihr müßt das alles wissen, ehe wir die Reise wagen.«
    Elashi schaute Conan an, dann wieder Tuanne. »Mein Vater geht ungerächt durch die Grauen Lande«, sagte sie. »Ich will alles tun, was nötig ist, um diese Schande zu beenden.«
    »Fang schon an!« sagte Conan. »Wo ein Sterblicher gehen kann, hat Conan keine Angst seine Füße hinzusetzen.«
    »Also gut. Stellt euch dicht neben mich.«
    Tuanne hob zu singen an, eine seltsame Melodie. Dabei entzündete sie ein Kohlenbecken. Würziger, aromatischer Rauch füllte das kleine Zimmer in der Herberge. Das Feuerchen wirkte ganz normal, bis Tuanne mehrere Dinge hineinwarf. Da wechselten die Flammen von Rotorange zu Grün und dann zu Blau, wie der Sommerhimmel über Cimmerien. Conans Augen gaukelten ihm etwas vor. Die Wände schienen aufzuweichen und sich zu krümmen, so daß keine geraden Linien mehr da waren.
    Der Wirt klopfte an die Tür. »Kocht ihr da drinnen? Es ist verboten, auf dem Zimmer zu kochen oder Opfer darzubringen.«
    »Achtet nicht auf ihn!« befahl Tuanne.
    Das Klopfen wurde lauter. »He! Ihr da drinnen! Ich rieche Rauch! Bratet ihr eine Ziege?«
    »Hau ab!« rief Conan. »Sonst wird es hier gleich nach einem Menschenbraten riechen, und zwar nach deinem!«
    Das Klopfen hörte sofort auf. Nur das Geräusch schneller Schritte drang noch an Conans Ohr. Er grinste.
    Der dichte Rauch aus dem Kohlenbecken füllte den gesamten Raum. Der Cimmerier konnte nicht mal mehr die Wände sehen. Plötzlich spürte er Zugluft, als hätte man ein Fenster geöffnet. Der Rauch verzog sich.
    Als die Dämpfe dünn genug waren, sah Conan, daß sie sich nicht mehr in einer zweitklassigen Dorfschenke befanden, sondern er stand auf einem Plateau, Teil einer großen Ebene. Unter einer blaugrünen Sonne tanzten winzige Stäubchen. Er schluckte und schaute sich um. Instinktiv fuhr seine Hand ans Schwert. Gen Westen – wenn diese Richtung Westen war – lag ein riesiger Dschungel. Nach Osten zu eine schier endlos erscheinende Wüste. Im Norden lag ein See – falls je ein Gewässer die Farbe frischen Blutes zeigte. Im Süden erhob sich eine Bergkette, die den Himmel tragen mußte, so hoch war sie. Direkt vor ihm führte ein schmaler Pfad vom Plateau zum Dschungel. Es war die einzige Straße in Sicht. Auf ihr war nichts zu sehen, außer den drei Gefährten.
    Conan wandte sich an Tuanne mit unausgesprochener Frage. Sie nickte.
    »Wir sind da.«
    Elashi zeigte zum Dschungel. Das seltsame Licht ließ ihre Haut unwirklich blau erscheinen, mehrere Schattierungen dunkler als die blaßblaue Haut Tuannes. »Müssen wir dorthin?«
    Tuanne nickte. »Ja. Der Dschungel repräsentiert Negs Schloß. Wenn wir es schaffen, in die Mitte zu gelangen, sind wir hinter seinem Umkreis der realen Welt.«
    »Wenn wir es überleben ...«

Achtzehn
    A CHTZEHN
     
     
    Mit feiner Stahlschere trimmte Neg die letzten widerspenstigen Haare des neuen Pinsels. Von einer Blondine, aber das war egal, war das Haar, so fein und weich wie das eines Säuglings. Von ihm aus hätten es auch Sauborsten sein können, solange es funktionierte.
    Die Quelle des Lichtes lag im Beutel am Gürtel des Nekromanten und schlug sanft gegen seine Hüfte, als er den bereits blitzblanken Kristall nochmals entstaubte. Er hätte sich beeilen können, doch solche Zauber waren überaus heikel – wie er bereits schmerzlich festgestellt hatte. Sorgfältig fuhr er mit dem Pinsel über jede Stelle des ausgehöhlten Minerals und entfernte unsichtbare Staubkörnchen. Auch wenn sie so klein waren, daß man sie nicht sah, waren sie vielleicht groß genug, um den Zauber zu stören.
    Nach ungefähr zehn Minuten fand er, es sei genug. Er holte tief Luft, atmete langsam wieder aus und steckte den Pinsel in den

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