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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Lederbeutel, als er den Talisman herausnahm.
    Neg legte die Quelle des Lichtes so behutsam in die Kristallmulde, daß nicht einmal eine schlafende Maus es gehört hätte.
    Jetzt! Fertig! Nun noch die Beschwörungen, dann würde er sehen, ob sein Werk von Erfolg gekrönt war.
    Mit der richtigen Stimmlage sang er die magischen Worte; aber jetzt war ein zusätzliches Feuer dabei, eine Kraft, die er spürte. Zweifellos war es anders als zuvor. Es würde funktionieren. Da war er ganz sicher!
    Und so war es! Kaum war er fertig, da begann die Quelle des Lichtes zu glühen und pulsieren, als wäre sie lebendig. Sie sandte ein strahlendes Licht von solcher Klarheit aus, daß die Augen schmerzten, wenn man sie betrachtete. Macht entströmte, eine Macht, mit der verglichen die Kraft, die er vorher gespürt hatte, nichts war.
    Und diese Macht begann ihn zu erfüllen wie Wein ein leeres Gefäß. Sie brandete gegen seine inneren Wände und entzündete ein magisches Feuer in jedem Atom seines Seins.
    Macht! Zu formen, wie er wollte! Herr über Leben und Tod, ganz nach seinem Belieben. Die Energien kochten in seiner schwarzen Seele. Er wußte, er wußte, daß er mit einem Blick Leben oder Tod austeilen konnte! Solange der Talisman sicher in seinem Kristallgefäß lag, würde er, Neg der Ruchlose, Neg der Allmächtige sein!
    Er ging hinaus auf den Korridor. »Achtung!« rief er mit einer Stimme wie Donnergrollen. Sofort erschien ein Dutzend Männer-ohne-Augen.
    »Bewacht diese Tür!« befahl er. »Niemand außer mir darf hinein.«
    Die blinden Priester beeilten sich, seinem Befehl nachzukommen. Alle bis auf einen.
    »Du«, sagte Neg, »schau mich an!«
    Der Mann wandte dem Nekromanten die leeren Augen zu.
    »Stirb!« befahl Neg und fixierte den Priester.
    Lautlos fiel der Mann auf die Steinplatten. Tot, da gab es keinen Zweifel.
    Neg lächelte über sein Werk. »Lebe!« sagte er und winkte dem Toten.
    Wortlos hob der Priester den Kopf und stand wieder auf.
    Da lachte Neg laut. Macht! »Bleib bei den anderen!« Der Priester – jetzt Zombie – ging fort.
    Neg warf seinen Umhang theatralisch über die Schulter und schritt den Gang hinunter. Er hatte es vollbracht! Jetzt konnte er sofort damit beginnen, eine Armee zu erwecken. Innerhalb von zwei Wochen würde die ganze Welt vor der Macht Negs zittern!
    Sein Lachen hallte schauerlich durch die dunklen Gänge.
    In den Katakomben duckten sich die Ratten tiefer in die Ecken. Sie hatten plötzlich Angst.
     
    Der Abstieg vom Plateau war leicht, obwohl das wechselnde Licht – jetzt blau, dann rot, dann beinahe normal – den Weg verschwimmen ließ. Conan führte, Elashi folgte und Tuanne bildete die Nachhut. Bis jetzt hatten sie noch kein Anzeichen für Leben gesichtet, was Conan durchaus lieb war. Im Norden wogte der Blutsee in den Farben Rot, Purpur, nahezu Schwarz und wieder Rot. Vor ihnen lag der Dschungel.
    Der Cimmerier hatte anfangs Bedenken geäußert, daß der Dschungel viel weiter entfernt sei als Negs Schloß vom Dorf. Tuanne hatte ihm erklärt, daß es keine direkte Entsprechung zwischen der realen Welt und den Zwischenlanden gab. Eine Meile hier konnte ein Fuß dort bedeuten.
    Na schön! Er würde tun, was auch immer von ihm gefordert wurde. Manchmal kamen ihm Zweifel, ob es klug gewesen war, sich auf das Unternehmen einzulassen. Aber ein Freund, wenn auch kein langjähriger, war getötet worden. Dafür mußte jemand bezahlen, und Conan aus Cimmerien drückte sich nicht von Pflichten, ganz gleich, wie groß die Schwierigkeiten waren.
    Aus der Wüste hinter ihnen erhob sich starker Wind. Er war heiß und trocken. Statt Kühlung brachte er Ausdörrung. Windhosen erhoben sich vor ihnen und wirbelten die braune Erde auf. Zwei, nein drei dieser Staubteufel tobten vor ihnen. Doch was war das?
    Die Windhosen vereinigten sich, verdichteten sich, wurden dunkel und undurchsichtig. Je kleiner sie wurden, desto klarer zeichnete sich in ihnen eine Figur ab. Jetzt bewegte sich vor den dreien keine Windhose mehr, sondern eine solide Gestalt, die auf zwei Beinen – wie ein Mensch – aufrecht dahinschritt. Aber diese Geschöpfe gehörten nicht zur menschlichen Rasse, jedenfalls zu keiner, die Conan je gesehen oder von der er je gehört hatte.
    Die Dinger kamen auf das menschliche Trio zu. Als sie nicht mehr weit entfernt waren, sah Conan, daß sie Vögeln ähnelten: Statt eines menschlichen Gesichts ragten Raubvogelschnäbel aus Federn hervor. Große orangefarbene Augen rollten in

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