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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Unternehmen war nicht ehrenvoll. Aber noch schändlicher wäre es gewesen, Pyla, Zaria und die junge Thebia (die vielleicht nie älter werden würde) auf Gedeih und Verderb Schuften auszuliefern, welche ebenfalls keine Ehre hatten.
    Ach, verflucht seien alle Weiber dafür, daß sie Narren aus Männern machten! Vielleicht waren sie sich des Geheimnisses nicht bewußt, wie sie es schafften, daß ein Mann wie ein halbwüchsiger Jagdhund ihre Befehle ausführte.
    »Bei Hanumans Steinen!« meinte Conan mürrisch. »Ich dachte nie, daß Zuhören eine ebenso trockene Angelegenheit wie Sprechen ist. Bringt mir und Raihna Wein, dann verspreche ich, zum Mond zu fliegen und das Lendentuch seiner Königin zurückzubringen.«
    Zwei der Leibwächterinnen sprangen sofort auf. Ohne auf einen Befehl zu warten, liefen sie davon wie der Hase vorm Wolf. Conan ließ sich im Schneidersitz nieder und holte sein Schwert heraus. Er betrachtete die Scharten. Ehe er sich auf ein schwieriges Unternehmen einließ, mußte er es in die Hände eines Waffenschmieds geben.
    Als Conan sicher war, die Aufmerksamkeit aller zu haben, lachte er. »Ihr wollt, daß ich mit einer halbirren Walküre und einer mehr als halbirren Zauberin ins Ilbars-Gebirge reite, dann von einem vollständig wahnsinnigen Zauberer ein magisches Juwel stehle und uns den Weg freikämpfe, ganz gleich auf welche durch Zauberei geschaffenen Ungeheuer wir stoßen. Wenn wir das Juwel erbeuten, gewinnst du, gleichgültig ob wir leben oder sterben.«
    Mishrak lachte zum ersten Mal, seit Conan Houma erwähnt hatte. »Conan, du solltest einer meiner Spione sein. Ich habe keinen, der halb soviel in doppelt so vielen Worten sagen kann.«
    »Lieber lasse ich mich kastrieren!«
    »Warum nicht beides? Ein kämpfender Eunuch wäre in Vendhya ein wertvolles Ohr und Auge. Ich bin sicher, daß du in meinen Diensten eine steile Karriere machen könntest.«
    Jetzt konnte Raihna das Lachen nicht mehr unterdrücken. Sie barg das Gesicht an Conans Schulter. Er legte den Arm um sie. Raihna leistete keinen Widerstand. Ihr Körper wurde von Lachen geschüttelt. Tränen flossen über ihr Gesicht.
    Als sie sich wieder gefangen hatten, brachten die Leibwächterinnen Wein. Mishrak schenkte den ersten Becher ein und trank einen Schluck. Dann wartete er stumm, bis alle anderen versorgt waren.
    »Nun, Conan?« fragte er schließlich.
    »Nun, Mishrak. Es ist nicht nach meinem Geschmack, wie ein Dieb davonzulaufen, nur weil ich mich beim Trinken nicht durch die Mißhandlung einer Frau stören lassen wollte. Aber noch weniger liegt mir, in Begleitung einer Zauberin durchs Land zu ziehen.
    Aber du stehst nicht im Ruf, ein Narr zu sein, Mishrak. Wenn du mich also für diesen Blödsinn haben willst, stehe ich dir zur Verfügung.«
    Raihna schlang die Arme um Conan. Ein Blick auf Illyanas Gesicht verriet ihm, daß sie es ebenfalls gern getan hätte. Hinter der schwarzen Ledermaske ertönte ein hartes Lachen.
     

V IER
     
     
    »Ich wette, du hast nicht geglaubt, daß ich ein so herrliches Tier habe, was?« erklärte der Pferdehändler überschwenglich. »Sieh dir nur diese Beine an und die breite, kräftige Brust. Dieser edle ...«
    »Wie steht's mit dem Alter?« unterbrach Raihna ihn.
    »Er ist kein Füllen, das bestreite ich gar nicht. Er ist ein erfahrenes, gut abgerichtetes Reitpferd, das euch überall sicher hinbringen wird. Verzeiht, Hauptmann und verehrte Dame, aber in meinen alten Augen seht ihr nicht gerade wie Zwerge aus. Sicher kann ich Pferde besser beurteilen als Menschen, aber ...«
    Raihna hörte dem Geschwätz nicht länger zu, sondern ging zum Pferd. Das Tier blickte sie aufmerksam an, scheute jedoch nicht zurück. Es waren auch keine Spuren von Mißhandlung zu entdecken. Geduldig ließ es Raihnas Prüfung über sich ergehen. Als sie ihm den Hals tätschelte, hob es den Kopf und wieherte.
    »Ein Füllen ist das in der Tat nicht«, erklärte Raihna. »Wäre es ein Mensch, würde ich sagen, er sollte den Rest seines Lebens still in der Sonne sitzen und aufs Ende warten.«
    »Aber meine Dame!« Der Pferdehändler hätte nicht empörter hochfahren können, hätte Raihna seine eheliche Geburt angezweifelt. »Dieses prächtige, kräftige Tier hat noch viele Jahre vor sich ...«
    »Na, vielleicht ein paar, aber nicht so viele, daß er die Hälfte des Preises wert ist, den du verlangst.«
    »Meine Dame, Ihr beleidigt meine Ehre und dieses Pferd. Welches Tier würde Euch bereitwillig tragen, nachdem Ihr es so

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