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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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er sich fühlte. »Vielleicht beschäftigst du ihn so, daß er gar keine Zeit hat, sich wegen Tavernen oder Tanzmädchen Gedanken zu machen. Es geht doch um mehr, nicht nur darum, daß sein Sohn sich schlecht benimmt, oder?«
    In dem darauffolgenden Schweigen hörte Conan deutlich, wie eine Armbrust gespannt wurde. Er lachte. »Du solltest deinem Armbruster sagen, daß er die Waffe spannen sollte, solange die Leute noch reden. Wenn alle wie tote Fische stumm vor sich hinstarren, hört man es zu leicht.«
    Die Frau im weißen Gewand brach das Schweigen mit hellem Lachen. »Mishrak, habe ich es dir nicht schon mehrmals gesagt? Raihna hat mir von diesem Mann erzählt. Ich habe seine Aura geprüft. Man kann ihn nicht an der Nase herumführen – oder an einem anderen Körperteil. Pack ihn bei seinem Ehrgefühl; dann wird er hingehen, wohin du willst. Ansonsten verschwendest du nur deinen Atem.«
    Ein röchelnder Laut wurde hinter der Ledermaske hörbar. Conan vermutete, daß, falls Mishrak jemanden erwürgen könnte, er bei ihm angefangen und bei der Frau weitergemacht hätte. Auch Raihna hielt das Gesicht an eine Säule gepreßt, um zu verbergen, daß sie rot geworden war. Ihre Schultern zuckten. Es sah sehr nach unterdrücktem Lachen aus.
    »Ich hoffe, mich deines Lobes würdig zu erweisen«, sagte Conan. »Habe ich die Ehre, mit der Herrin Illyana zu sprechen?«
    »So ist es.«
    Die Frau hatte auch Blut aus dem Norden in sich; allerdings schimmerte ihr Haar kastanienrot. Das einfache, fließende weiße Seidengewand schmückten safrangelbe Bordüren, die Sandalen waren mit Silber verziert. Das weite Gewand verbarg ihre Gestalt weitgehend. Aufgrund des Gesichts schätzte Conan sie über dreißig. Etwas zu schmalhüftig für seinen Geschmack; aber eine schöne Frau.
    Illyana ließ die Musterung des Cimmeriers stumm über sich ergehen, dann lächelte sie. »Mit Fürst Mishraks Erlaubnis werde ich dir sagen, was er von dir begehrt. Doch zuerst möchte ich dir danken, daß du Raihna vor Tod und Schande beschützt hast. Sie fing als Leibwächterin an; doch im Laufe der Jahre wurde eine Seelenfreundschaft daraus. Wir sind Schwestern im Geist.«
    Conan verzog das Gesicht. ›Aura‹ und ›Seelenverwandtschaft‹ waren Begriffe aus der Welt der Priester oder der Zauberei. Was war diese Frau?
    »Ich bitte dich um Hilfe, das Juwel von Kurag wiederzufinden. Die uralte Magie von Atlantis wohnt ihm inne. Es ist in einem Armring gefaßt, Vanir-Arbeit ...«
    Danach berichtete sie über die Geschichte des Juwels, von seinem geheimnisvollen Ursprung in Atlantis bis zum gegenwärtigen Tag – soviel man darüber wußte. Die Geschichte der beiden Edelsteine war lang und blutig, da die Zaubersprüche, die man brauchte, um sie sicher zu benutzen, selbst für erfahrene Zauberer nur schwer zu erlernen waren.
    »Und warum dann so viel Mühe wegen dieser Juwelen?« fragte Conan.
    »Selbst einzeln verleihen sie dem Besitzer, der damit umgehen kann, große Macht. Doch vereint vermag niemand zu sagen, welche Grenzen der Zauberkraft dem Benutzer gesetzt sind.«
    Conan fand, daß er nichts über Zauberer erfahren hatte, das er nicht schon lange wußte.
    Illyana fuhr fort mit ihrem Bericht. Sie erzählte, wie die Juwelen in den Besitz ihres Meisters Eremius kamen, wie dessen Ehrgeiz immer größer wurde, so daß er mit Hilfe der Juwelenmacht die Welt beherrschen wollte, dann von dem Streit, ihrer Flucht mit einem Juwel, und sie endete damit, daß diese Gerüchte über Dämonen im Ilbars-Gebirge auf Eremius' Anwesenheit schließen ließen.
    »Wenn alle sich vor ihm fürchten, wird seine Stärke ständig wachsen. Bald wird er so zu einem wertvollen Verbündeten von ehrgeizigen Männern wie dem Fürsten Houma werden. Sie werden ihm helfen, weil sie hoffen, seine Kräfte gegen ihre Feinde einsetzen zu können. Dabei erkaufen sie sich die stärksten Ketten, die es gibt, geschmiedet durch die älteste und böseste Magie.«
    »Uralte und böse Magie.« Diese Worte drangen mit eiskalter Klarheit in Conans Bewußtsein. Vorher hatte er nur mit halbem Ohr zugehört.
    Mishrak forderte ihn nicht nur auf, wie ein Dieb aus Aghrapur vor Fürst Houmas Rache zu fliehen, sondern er verlangte, daß ein Cimmerier eine Zauberin beschützte und ihr bei der Suche nach einer Bedrohung half, die mit keiner ehrlichen Klinge zu bekämpfen war. Er hätte auch sein Schwert verwettet, daß Illyana ihm weniger als die halbe Wahrheit über die Juwelen erzählt hatte.
    Dies

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